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Farbeinstellungen für Drucken mit Epson-Drucker

No Anonymus

Gott grüß die Kunst.

Moin zusammen,

ich habe mir einen neuen kleinen Epson-Drucker zugelegt und habe nun im Gegensatz zu meinen alten Canon-Drucker wieder die Möglichkeit, beim Drucken Farbmanagement zu betreiben. Und nun fangen meine ganzen Probleme und Fragen an:

Fall 1: Ich erstelle Daten für den (Offset-) Druck und lege in der Publisher-Datei CMYK/8 mit einem Farbprofil an.

Zwischendurch die Frage, welches Farbprofil wird denn für den "normalen" Offsetdruck aktuell am Sinnvollsten verwendet? FOGRA27, Euroscale Coated v2 oder ISO Coated v2 ECI oder ...?

Alle farblichen Ausarbeitungen werden CMYK-Farbwerte zugewiesen und die Bilder liegen ebenfalls in CMYK vor. (Auch hier die Frage des Profils.)

In den Ebenen gibt es auch die Möglichkeit eine "Softproof-Ebene" anzulegen. Die sollte sinnvollerweise doch wohl mit dem selben Profil wie die Datei angelegt werden, oder? Diese Ebene hat nach meinem Verständnis aber keine Auswirkungen auf den (Aus-) Druck, sondern lediglich auf die Bildschirmdarstellung.

So, nun ist die Datei fertig und soll auf dem EPSON-Drucker so farbgetreu wie es mit einem Consumerprodukt halt möglich ist, ausgedruckt werden. Nun stellt EPSON netterweise unter dem Punkt "Optionen" im Druckmenü einige Einstellmöglichkeiten zur Verfügung. Als Ersten gibt es den Punkt "Farbanpassungen", der die Auswahl zwischen ColorSync und "EPSON Modus Farbanpassung" anbietet. Wähle ich ColorSync aus, kann ich zwischen verschiedenen Profilen auswählen. Nun die Frage, welches Profil ich auswählen muss, das des EPSON-Druckers, z. B. "EPSON Standard RGB- Gamma 1.8" oder das Profil, das ich simulieren möchte, also z. B. FOGRA27?

Unter dem Punkt "Optionen" gibt es ein weiteres Menü mit dem Namen "Farboptionen". Diese Korrekturen sind aber eher für eine individuelle Einstellungen angebracht und für mein Ziel eines "Proofs" eher unrelevant. Trotzdem eine kurze Übersicht: Habe ich mich vorher bei den Farbanpassungen für ColorSync entschieden, kann ich hier keine Einstellungen mehr vornehmen. Habe ich mich dagegen für "EPSON Modus Farbanpassung" entschieden, kann ich mich zwischen manueller Einstellung, "PhotoEnhance", oder "Aus" entscheiden. Hier können noch Helligkeit, Kontrast usw. bzw. Einstellungen für Szenen eingestellt werden.

Puh, ganz schön viele Infos. Aber für mich scheint der Weg über ColorSync zielführend zu sein. Der relevante Punkt ist wohl die richtige Auswahl des ICC-Profils bei den Farbanpassungen.

Fall 2: Ich bearbeite lediglich Fotos in Affinity Photo, die ich später bei einem Dienstleister auf Fotopapier belichten lassen möchte. Um auch hier vorher einen Eindruck über das Ergebnis zu bekommen, möchte ich die Bilder auch so ausdrucken, dass sie möglichst dem späteren Abzug entsprechen. Bei Postern wäre es ärgerlich, wenn ich falsche Farben erst auf dem Poster selbst sehe.

Auch hier, denke ich, ist der wichtigste Punkt beim Ausdrucken die richtige Wahl des ICC-Profils bei den Farbanpassungen. Was muss ich hier eingeben? Das Profil meines EPSON-Druckers, das Profil des Dienstleisters oder Adobe sRGB als "Universalprofil".

Nochmal diesen Hinweis: Ich erwarte selbstverständlich von einen preiswerten Heimdrucker keine farbverbindlichen Proofs. Aber es ist schon erstaunlich, wie nah auch Drucker dieser Preisklasse an das spätere Druck- bzw. Belichtungsergebnis herankommen können, wenn die Einstellungen passen.

Ich hoffe, ich habe meine Probleme und deren Lösungsmöglichkeiten verständlich beschrieben und dass ihr mir helfen könnt.
 

Farbeinstellungen für Drucken mit Epson-Drucker

No Anonymus

Gott grüß die Kunst.

Hey Leute, kann mir wirklich keiner helfen?

Zur weiteren Verwirrung habe ich noch herausgefunden, dass zumindest im Publisher die "Softproof-Ebene" doch Einfluss auf den Ausdruck hat. Muss sie nun beim Ausdruck sichtbar sein oder nicht, um ein möglichst farbgetreues Ergebnis zu erhalten?

Weiterhin haben meine Recherchen ergeben, dass für den "normalen" Bogenoffsetdruck aktuell meist mit der "Euroscale Coated v2" gearbeitet wird.
 
Zuletzt bearbeitet:

No Anonymus

Gott grüß die Kunst.

Hallo liselotte,

zuerst einmal Asche auf mein Haupt, ich wollte "ISO Coated v2" schreiben – was ganz korrekt "ISO coated v2 (ECI)" hatte sein müssen. Ist das nicht das selbe wie "ECI V2"? Ich lasse mich da gerne belehren!

"ECI V2 300" ist oft bei Online-Druckereien gefordert. "PSO coated V3" ist mir bisher nur als Namen über den Weg gelaufen.

Wenn ich nun aber keine Ahnung habe, welche Druckerei später die erstellte Datei belichtet und druckt, scheint "ISO coated v2 (ECI)" das angesagte Profil zu sein. Außerdem höre ich immer wieder, das es den großen Druckereien eh ziemlich schnurz ist, welches Profil verwendet und eingebettet wurde, da sie die Dateien eh in ein spezielles, auf die jeweilige Druckmaschine abgestimmtes, Profil konvertieren. Dieses "hauseigene" Profil wird der Allgemeinheit aber nicht zur Verfügung gestellt (Betriebsgeheimnis?).

Nun sind wir aber weit von meiner ursprünglichen Frage abgekommen. Welches Profile muss ich wo verwenden, um möglichst farbgetreue Ausdrucke für einen (Offset-) Druck bzw. einer Fotobelichtung zu erhalten?
 

subcomtom

Nicht lieb

Außerdem höre ich immer wieder, das es den großen Druckereien eh ziemlich schnurz ist, welches Profil verwendet und eingebettet wurde, da sie die Dateien eh in ein spezielles, auf die jeweilige Druckmaschine abgestimmtes, Profil konvertieren. Dieses "hauseigene" Profil wird der Allgemeinheit aber nicht zur Verfügung gestellt (Betriebsgeheimnis?).
Bezüglich deiner Fragen kann ich dir leider nicht helfen, möchte aber kurz einschieben, das es da nicht um Betriebsgeheimnisse geht. Alle Druckereien haben verschiedenste Vorstufen-Systeme laufen, die irgendwann in den letzten 15 Jahren eingeführt worden sind.
Einige bleiben dann stehen, andere erneuern oder aktualisieren ihre Systeme. Dies führt zu unterschiedlichen Voraussetzungen an die anzuliefernden Daten (wie Farbprofil oder Pdf-Version).
Das passende Personal hat da auch nochmal Einfluss drauf.
Ich möchte gerne von meinen Kunden PSO V.3 in coated oder uncoated haben, bekomme dann trotzdem oft ISO coated V.2. Mir steht ein System zur verfügung, das die Profile umrechnet und den Farbaufbau reduziert. Am Ende kommt dann PSO Coated V.3 bzw. PSO Uncoated V.3 raus, was nun wirklich kein Geheimnis ist.
 

No Anonymus

Gott grüß die Kunst.

Hallo subcomtom,

vielen Dank für die Ausführungen. Genau deshalb habe ich den Ausdruck Betriebsgeheimnis auch mit einem Fragezeichen versehen.

Ich persönlich habe mal in einer Firma gearbeitet, deren Kapital es sozusagen war, genau abgestimmte Profile für die Belichtung der Druckplatten zu erstellen. Da wurden auch solche Parameter wie Druckmaschine, Material der Druckplatten und Gummiwalzen, der Bedruckstoff, das Klima im Drucksaal usw. berücksichtigt. Die Ergebnisse, die da herauskommen, sind schon eine Art Betriebsgeheimnis.

Ein Geheimnis scheint allerdings die Lösung meines Problems zu sein. Ich dachte, das wäre „normales“ Farbmanagement, bei dem ich den für mich letzten Schritt – der „farbverbindliche“ Ausdruck – einfach nicht kapiere. Da bin ich irgendwie zu blöd zu.
 

subcomtom

Nicht lieb

Geht das in Richtung unbunt?
Ganz genau. cmy wird reduziert und durch Schwarzanteile ersetzt. Das hat für den Kunden erstmal keine Vorteile, aber durch die geringere Farbschicht auf dem Bedruckstoff vermeidet man Probleme bei Trocknung und Weiterverarbeitung.
genau abgestimmte Profile für die Belichtung der Druckplatten
Das ist eine ganz andere Nummer. In dem Moment, wo die Daten das digitale (0 und 1) System verlassen gibt es eine ganze Menge an Faktoren, die das Druckergebnis beeinflussen. Ein paar aus dem Drucksaal hast du schon genannt, bei der Plattenbelichtung gibt es natürlich auch Einflüsse. Um diese Einflüsse auszugleichen werden eine oder mehrere Karakterisierungskurven erstellt, um damit die Werte auf den Druckplatten anzupassen.
Am Ende kommt aber ein Druck heraus, der annähernd das Zielprofil, z.B. PSO Coated V3, erreicht.
Das Zielprofil muss man wissen, der interne Weg innerhalb der Druckerei ist aber für den Kunden völlig Irrelevant.
 

No Anonymus

Gott grüß die Kunst.

Ich kann deinen Ausführungen voll und ganz zustimmen!

Mit PSO coated V3 muss ich mal gezielt spielen. Bei vielen Dingen, die in Richtung unbunt gehen, wird oft die Zeichnung hauptsächlich über das Schwarz erzielt und die Schwarzfarben haben kaum noch Eigenzeichnung, was Tonwertkorrekturen – besonders Minuskorrekturen – ohne Zeichnungsverlust erschwert.

Während meines Berufslebens kam unbunt sowohl zu Analog- als auch Digitalzeiten immer wieder auf und verschwand schnell wieder. Auch wenn es die logische Weiterführung von UCR ist. Vielleicht ist PSO coated V3 ein längeres Leben beschert.
 

subcomtom

Nicht lieb

Da muss ich dich leider enttäuschen, da ich alles als System erklärt habe.
Das Zielprofil PSO v3 reduziert die maximale Farbschicht auf 300%, analog zum ISO Coated V2 300%.
Den Unbunt-Aufbau übernimmt bei mir ein Color-Server, bei dem ich diverse Konvertierungsoptionen habe.

Das PSO v3 macht auch nur Sinn, wenn die Druckereien ihre Arbeitsumgebung (Beleuchtung) angepasst haben.
Es geht im Grunde darum, dass im Papier gefühlt mehr optische Aufheller als Papierfasern sind. Proofs und Druck stimmten unter dem alten Normlicht überein, bei Tageslicht gingen die Ergebnisse teilweise stark auseinander.
Um diesen geänderten Bedingungen rechnung zu tragen wurde PSO V3 entwickelt.

Jetzt brauchen wir nur noch ein paar Epson-Benutzer, die dir bei deinem ursprünglichen Problem helfen :)
 
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