Bernd und Hilla Becher haben in der Tradition der neuen Sachlichkeit gearbeitet und gelehrt. Falls sich hier (außer mir) jemand für die Geschichte der Fotografie interessiert, habe ich weiter unten einige Empfehlungen zu IMHO relevanten Quellen.
Vorab: Ich muss ehrlich sagen, dass ich mit großen Teilen dessen, was heute als Fotokunst präsentiert wird, meine Probleme insofern habe, als dass sich mir der künstlerische Wert nicht so richtig erschließt. Bei vielen „Werken“ habe ich den Eindruck, dass die wesentliche Motivation für deren Erschaffung war: „weil es heute technisch möglich ist“ und der Künstler die erforderliche Technik hinreichend beherrscht. Die Werke, die auch aktuell international als zeitgenössische Fotokunst, von Leuten, die weit mehr als ich davon verstehen, anerkannt werden, zeichnen sich durch ihre Schlichtheit aus. Aber vielleicht ist das auch eine Generationsfrage. Schrill und bunt ist nicht mein Geschmack.
Für die, die die Lust sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen nicht verloren haben, empfehle ich, den Suchschlitz von Google mit folgenden Begriffen zu füttern (Web- und Bildersuche):
- Bernd Becher
- sowie dessen Schüler: Andreas Gursky, Thomas Struth, Candida Höfer, Thomas Ruff, Jörg Sasse, Axel Hütte, Elger Esser, Götz Diergarten, Petra Wunderlich und Tata Ronkholz (Quelle Wikipedia)
- Neue Sachlichkeit (als Gegensatz zum Pictorialismus, wie er im 2D Bereich dieses Forums häufig zu sehen ist)
- Albert Renger-Patzsch
- August Sander
- und besonders für die Makrofotografen: Karl Bloßfeldt
- Der Lokalpatriot in mir (Frankfurt/Main) schätzt Paul Wolff.
Zeitgleich zur Entwicklung der „Neuen Sachlichkeit“ in D, formierte sich in San Franzisco die
(Hinweis: die deutsche Wikipedia Seite ist dünn, lieber die englische besuchen). Das fotografische Werk fast aller Gründungsmitglieder (englische Wikipedia Seite) ist bemerkenswert. Vom fotografischen Werk Sonya Noskowiaks ist wenig überliefert, sie wurde mehr fotografiert als sie selbst fotografiert hat. Der Autobiografie von Ansel Adams ist zu entnehmen, dass sie zu dieser Zeit Tisch und Bett mit Edward Weston teilte, und eher deshalb Mitglied war. Ansel Adams war der kommerziell erfolgreichste der Gründungsmitglieder, außerdem ist er als Erfinder des Zonensystems in die Geschichte eingegangen. Das Zonensystem und bildkontrastabhängige Entwicklung ist der nasse Vorläufer von HDR.
Außerdem gefallen mir
- Paul Strand
- Walker Evans
- Dorothea Lange
und viele andere aus dieser Zeit sehr gut.
Der mehr als Galerist denn als Fotograf wirkende
hat maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Fotografie als Kunstform gehabt.
Wer sich für die frühe Geschichte der Fotografie interessiert. Dem sei
- Beaumont Newhall, Geschichte der Fotografie (Original 1937)
empfohlen. Auch die neueren deutschen Übersetzungen gibt es nur noch antiquarisch.
Um den Blick in die fotografische Schublade, in der ich stecke, noch etwas weiter zu öffnen, möchte ich (unsystematisch und sehr unvollständig) spontan noch einige Namen nennen (und empfehlen)
- Alexander Rodchenko
- Henri Cartier-Bresson
- Jeanloup Sieff (freie Arbeiten, aber auch ein großer Teil der kommerziellen Arbeiten)
- Robert Mapplethorpe (starke Portraits, tlw. morbide)
- Günter Blum