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Fragen zum Farbkreis

rolfi

Nicht mehr ganz neu hier

Hallo zusammen.

Ich hoffe, dass ihr mir ein wenig Theorie-Unterricht geben könnt, damit ich den Farbkreis endlich "verstehe" :)

Wenn ich mir den Farbkreis nach RGB/CMYK anschaue, gelten die Primärfarben ROT GRÜN BLAU. Dies hat zur Folge, dass z.B. Rot - Cyan komplimentär zu einander sind.

Die gängigen Hilfsmittel für Farbkombinationen/ -mischungen (www.adobe.kuler.com; Farbenhilfe im AI; ColorSchemeDesigner; etc.) arbeiten alle mit den Primärfarben ROT GELB BLAU. Das wäre bei og. Beispiel der Komplimentärfarbe Rot - Grün.

Mir ist durchwegs klar, dass die verschiedenen Farbmodelle im Laufe der Zeit entstanden sind und eine entsprechende Begründung hat. Aber nach welchem Farbkreis soll man sich im Web und/oder Print Bereich richten? Nach was richtet ihr euch?

Ich freue mich auf eine klärende Diskussion.

lg
rolfi
 

jacek

Noch nicht viel geschrieben

AW: Fragen zum Farbkreis

hallo, ich suche als erstes die druckfarben (cmyk), daraus dann ein passendes rgb, selten umgekehrt.
 

NikHobohm

Fotograf, Kommunikationsdesigner

AW: Fragen zum Farbkreis

Ich richte mich nach dem 12-stufigen Farbkreis,
der sowohl die additive als auch subtraktive Farbmischung
beinhaltet.

Blau
Eisblau
Blaugrün (Cyan)
Seegrün
Grün
Gelbgrün
Gelb (Yellow)
Orange
Rot
Karmin
Purpur (Magenta)
Violett

Damit funktioniert in unserer Branche alles.

Grüße, Max
 

lee_black

viel input viel output

AW: Fragen zum Farbkreis

ich schließe mich kingfrog an. stelle aber noch mal klar heraus, dass du es beim screensdesign (RGB) immer mit additiver farbmischung zu tun hast- alle grundfarben auf 100 % ergeben zusammengemischt weiß

im printbreich haben wir daher die subtraktive farbmischung. alle grundfarben mit 100 % zusammen gemischt (meine alte dozentin erwähnte immer das stichwort mit einem pinsel duch alle farben in einem wasserfarbkasten zu schmieren) ergeben ein schwarz. mit grundfarben meine ich CMY weil schwarz & weiß ja zu den nichtfarben gehören. K wird in der druckerei aber eingesetzt um ein reines gesättigtes schwarz zu erhalten. weil alle theorie ist ja bekanntlich grau ;)

vg
lee
 

rr52

riepograf

AW: Fragen zum Farbkreis

Das mit den Wasserfarben endet bei praktischer Durchführung im Bereich der Durchfallfarben. Schwarz schafft man damit nicht, auch kein neutrales Grau.

Rudolf
 

rolfi

Nicht mehr ganz neu hier

AW: Fragen zum Farbkreis

Danke für die Antworten.
Die genannte Aufteilung des 12 stufigen Farbkreises ist nach RGB bzw. CMYK.
Und genau nach dieser Farbaufteilung arbeitet z.b. der Kuler von Adobe nicht.
 

pixelmaker

jeden Tag neu hier

AW: Fragen zum Farbkreis

Damit funktioniert in unserer Branche alles.
Oh je, da frage ich mal besser nicht nach der Branche.

Ich gebe etwas Theorie-Unterricht:

Farbkreise stehen hierarchich unter dem Farbraum. Der Farbraum der, theoretisch, jede wahrnehmbare Farbe darstellen kann ist ein 3-Dimensionaler Raum. So zum Beispiel der LAB-Farbraum. Dort sind alle wahrnehmbaren Farbtöne gleichabständig und Geräteunabhängig. Da kommt die Gegenfarbtheorie her. Rot und Grün liegen sich gegenüber (sind auf der a-Achse komplementär), ebenso blau und Gelb (b-Achse). Die Helligkeit der Farbtöne wird mit der L-Achse beschrieben.

Farbkreise sind nur Vereinfachungen dieses 3-Dimensionalen Raums.
Es gibt eben so viele Farbkreise wie Farblehren. Farbkreise sind nicht mehr Ausgabeunabhängig. Deshalb gehen sie, je nach Verwendung, auch von unterschiedlichen Grundfarben aus.
RGB simuliert das Sonnenlicht und somit unsere natürliche Wahrnehmung.
Wir nehmen Farbtöne rein additiv wahr.
CMY(K) ist eine Annäherung, der Versuch einer Reproduktion dieser Farbtöne und wird nur in Drucktechniken verwendet. Nur durch die Unzulänglichkeit der Pigmente ist es nötig schwarz (Tiefe/Kontrast(K)) dazuzunehmen.

Zurück zu RGB, ist der reine RGB-Farbraum auch nur ein theoretischer Wert. Kein Monitor der Welt kann den kompletten RGB-Farbraum darstellen. Allerdings erzeugt jeder Monitor seine Farbtöne aus RGB.
Unterschiedliche RGB-Farbräume decken ein unterschiedliches Spektrum des RGB-Farbraumes ab. Aber nicht nur für "Web"-Anwenungen, oder besser alle Anwendungen die am Monitor betrachtet werden benutzt man den RGB-Farbraum, auch viele Digitaldrucker arbeiten intern im RGB-Modus, so zum Beispiel alle Epson Grossformatdrucker. Gibst Du eine CMYK-Datei z.B. auf einem Epson Grossformatdrucker (die im RGB-Modus arbeiten) aus, so schränkst Du den möglichen Farbraum ein.
Der CMYK-Farbraum ist ja wesentlich kleiner als der RGB-Farbraum. Nur dadurch, das diese Digitaldrucker einen größeren Farbraum als CMYK drucken können, sind sie zum Proofen zu gebrauchen. Auch die meisten Sonderfarben (HKS / Pantone®) liegen ausserhalb des CMYK-Farbraumes, können aber von Epson-Drucker gedruckt werden.

Also für Monitoranwendungen und diverse Digitaldrucksysteme verwendet man RGB-Farbmodus.

Übrigens ist auch auf Adobe Kuler der Gegenfarbkreis die Basis, in dem sich rot/grün und blau/gelb gegenüber liegen. Aber das ist kein Farbkreis im Sinne einer Farbtheorie.

Für Druckverfahren die Bilder aus dem 4 Farben-Halbtondruck zusammensetzen, aber wegen des kleineren Farbraumes auch nur da, verwendet man den CMYK-Farbraum.

Dann gibt es noch Unterschiede in den RGB- und CMYK-Farbräumen, was den Umfang der darstellbaren Farbtöne betrifft.
So ist der sRGB IEC1966 wesentlich kleiner als der Adobe-RGB98 oder der ECI RGB v2.
Für Dein Farbmanagement solltest Du also möglichst einen großen Farbraum benutzen, also den ECI-RGB v2. Würdest Du dort den sRGB IEC1966 benutzen, könntest Du evt. einen guten Monitor gar nicht ausnutzen, oder verlierst Farbdaten schon beim Profilieren einer Datei.

Bei den CMYK-Farbräumen ist es dann analog, auch da benutzt man heute den ISO v2 ECI (coated/uncoatet) je nach Bedruckstoff. Oder die diversen Speziellen, die es für andere Druckverfahren gibt.

Zu Deinen Komplemetärfarben.
Komplementär heisst Ergänzung. Komplemetärfarben sind die Farbtöne die, zusammengemischt, ein Neutralrau ergeben.
Die Zuordnung der Komplementärfarben hängt wieder vom Farbmodell ab.

Blau <-> Gelb, Rot <-> Cyan, Grün <-> Magenta, das ist das Farbmodell nach dem z.B. das Normfarbsystem CIE arbeitet. Auch das RGB/CMY-Modell

Blau <-> Gelb, Rot <-> Grün, nach diesem Farbmodell arbeitet zum Beispiel das Lab-System.

Blau <-> Orange, Rot <-> Grün, Gelb <-> Violett, sind komplementär im Farbmodell von Goethe und wird immer noch für künstlerische Zwecke benutzt.

Komplemetärfarbe bedeutet dabei nur, das bei der Mischung ein Neutralgrau entsteht. So hat jeder Farbton seine Komplementärfarbe.
Im LAB-Modell ist das einfach. So ist die Komplementärfarbe zu L,a,b immer L,-a,-b.

Wenn Du also mit diesen unterschiedlichen "Grundfarben" konfrontiert wirst, so kommt das von den unterschiedlichen Farbmodellen die verwendet werden.

In der Praxis wirst Du zumeist mit dem RGB/CMY-Modell umgehen.
Eben RGB für Bildschirm und diverse Digitaldrucker und CMYK für den 4-farb-Druck

Wenn ich allerdings mit dem Color-Spektrometer eine Farbe ausmesse um sie dann möglichst genau auf dem Epson 9880 auszudrucken, dann benutze ich den Lab-Farbraum, weil er der größte Mögliche ist.

Aufsatz Ende
 

rolfi

Nicht mehr ganz neu hier

AW: Fragen zum Farbkreis

Vielen Dank für den ausführlichen Aufsatz - Einfach und verständlich.

Allerdings kann ich mit den Ausführungen leider meine Ursprungsfrage für mich noch nicht beantworten.

Blau <-> Gelb, Rot <-> Cyan, Grün <-> Magenta, das ist das Farbmodell nach dem z.B. das Normfarbsystem CIE arbeitet. Auch das RGB/CMY-Modell

....

In der Praxis wirst Du zumeist mit dem RGB/CMY-Modell umgehen.
Eben RGB für Bildschirm und diverse Digitaldrucker und CMYK für den 4-farb-Druck
Warum arbeiten die zuvor angesprochenen Systeme wie Kuler nicht mit dem Normfarb-System?
Sämtliche Farbkombinationen, welche sich durch diese Hilfsmittel generieren lassen werden mit einer größten Wahrscheinlichkeit für den Monitor (RGB) oder den Druck (CMYK) verwendet.

Und warum arbeiten Künstler im herkömmlichen Sinn nach einem anderen Farbmodell (Goethe/Itten). Hier gilt doch auch die subtraktive Farbmischung wie beim Druck?
 

pixelmaker

jeden Tag neu hier

AW: Fragen zum Farbkreis

Farblehren und die zur Demonstration dieser Lehren aufgebauten Farbkreise versuchen die Wahrnehmung der Farbtöne und die Gesetzmäßigkeiten zu erklären. Im Grunde sind es Theorien.
Die Gesetzmäßigkeit der Farbwahrnehmung habe ich erklärt. Diese beruhen auf physikalischen Gesetzen der unterschiedlichen Wellenlängen der Farbtöne im wahrnehmbaren Spektrum.
Theorien versuchen diese Gesetze festzulegen oder die Möglichkeit der mathematischen Berechnung zu erzeugen.
Das "normale" wahrnehmbare Farbspektrum gibt es eigentlich nicht, denn jeder Mensch sieht es anders, kann es aber nicht kommunizieren.
Das "normale" wahrnehmbare Farbspektrum ist der Regenbogen, bzw. das was Du davon siehst. Um es zu errechnen und damit die Möglichkeit zu schaffen das zu kommunizieren bedarf es Normen.
Dann muss erstmal die Lichtfarbe "weiß" festgelegt werden, denn der Regenbogen hat mittags ein anderes Spektrum als morgens und abends.
Und dann versuchen die unterschiedlichen Farblehren Gesetzmäßigkeiten festzulegen und auch die daraus resultierenden Farben zu errechnen.
Was bringt Dir ein Farbton den Du "Eisblau" nennst und unter dem sich jeder was anderes vorstellen kann.
Aber wie gesagt, bei den über 30 mir bekannten Farblehren handelt es sich um Theorien.
Und diese sind im Gegensatz zum Farbraum Ausgabeabhängig.

Jetzt gehen wir mal in die Praxis.
Wenn wir Farbe mischen geübt haben, dann wissen wir das eine Mischfarbe der dritten Ordnung dreckig wird. Mische ich zwei Grundfarben miteinander gibt es einen sauberen Mischton. Mische ich diese Mischfarbe wieder mit einer Grundfarbe geht das auch noch. Mische ich zwei Anmischungen, die aus jeweils zwei Grundfarben bestehen, bin ich in der 3. Ordnung und habe immer komplementäre Farbtöne in der Mischung. Schon sieht die Farbe dreckig aus. Denn wenn ich komplementäre Farben mische geht das Ergebniss Richtung Grau.
Wir sprechen übrigens von Körperfarben, also der subtraktiven Farbmischung.
Daraus ergibt sich logischerweise, das ein gedruckter 4-Farb-Satz, da er ja nur aus drei Grundfarben gemischt wird einen sehr kleinen Farbraum hat.
Dieser wird mit dem Trick vergrößert, das man nebeneinander liegende Rasterpunkte druckt, so das es keine echte Vermischung, sondern nur eine optische Mischung gibt.

Im Siebdruck, wo wir viel öfter mit Echtfarben drucken und somit auch viel öfter echte Farbmischungen machen, hat das System 21 von Marabu eben 21 Grundfarben. Daraus erzeugen wir ein mögliches Farbspektrum an echten gemischten Farben, das Du mit einem 4-Farb-Satz niemals erreichen könntest. Der dazu passende Farbkreis würde ganz anders aussehen als eben der RGB/CMY-Farbkreis.

Deshalb sagte ich Dir, das in allen Druckjobs in denen aus den drei Grundfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz im Halbtondruck Bilder gedruckt werden die Dateien in CMYK angelegt werden.

Sobald ein Druckverfahren mit mehr als den 4 Grundfarben arbeitet, das gibt es in speziellen 6-oder gar 8-Farb-Offsetdrucken, das gibt es bei Tintenstrahlern die mit mehr als 4 Farben arbeiten, würdest Du das Spektrum der darstellbaren Farben einschränken, wenn Du mit CMYK arbeitest. Der darstellbare Farbraum ist größer als der CMYK-Farbraum. Hier arbeitet das RIP, bzw. der Druckertreiber oft in RGB oder Lab.

Wenn Du für Monitoranwendungen arbeitest, dann legst Du Deine Dateien auch grundsätzlich in RGB an, denn der Monitor erzeugt seine Farben aus RGB. Auch hier gibt es die Verunreinigung in der dritten Mischordnung, es entstehen Pastelltöne.

Warum arbeiten die zuvor angesprochenen Systeme wie Kuler nicht mit dem Normfarb-System?
Tun sie doch!
Wenn Du bei Kuler auf "Create" klickst, siehst Du oben einen Farbkreis der auf dem Gegenfarbkreis basiert.
Dort siehst Du die RGB/CMY-Grundfarben. Darunter in den diversen Tabellen siehst Du die nach den gängigsten gebräuchlichen unterschiedlichen Farbnormen errechneten Werte. Jetzt könntest Du mit RGB/CMY jedoch nur die Farbtöne erzeugen die am Rande oder zur Mitte des Farbkreises sind. Niemals könntest Du eine dunklere Farbe erzeugen. Deswegen gibt es den Schieberegler zur hell/dunkel Steuerung.
RGB-Licht geht ja nur an/aus. Also muss es "gedimmt" werden.
Die Farbtöne die Du durch die Anordnung der kleinen Greifer erzeugst, sind harmonierende Farben. Das ist Harmonielehre, ein ganz anderes Thema. Es werden einfach gut zueinander passende Farben erzeugt.
Die Regler kannst Du ja auch so verschieben, das unharmonische Sets entstehen.
Der theoretische Typ errechnet vielleicht nach Gesetzmäßigkeiten der Harmonielehre die für eine Website gut zueinander passenden Farben.
Der künstlerische Typ hat´s in der Regel micht so mit dem Rechnen.
So ist Kuler nur ein Instrument um sich Farbkombinationen recht einfach anzuschauen.
Aber Kuler arbeitet ganz klar mit dem RGB/CMY Farbraum.
Kuler hat so direkt nichts mit Farblehre und Grundfarben zu tun.


Und warum arbeiten Künstler im herkömmlichen Sinn nach einem anderen Farbmodell?
Historisch betrachtet wurden Farben aus organischen oder anorganischen Stoffen hergestellt. Organische Stoffe waren in der Regel Farbstoffe, also gelöste Farben ohne Pigmente und mit recht kurzer Haltbarkeit. Anorganische Pigmente wie Schwermetallverbindungen oder Erdfarben hatten aber nicht die Brillianz der heutigen Pigmente. Wenn heute einer eine klassische RAL-Farbe mischt, dann wird dort immer ein kleiner Anteil Weiß oder Schwarz dazugemischt. Die klassische RAL ist ca. 100 Jahre alt, selbst zu dieser Zeit gab es einfach noch nicht die brillianten Pigmente die heute chemisch erzeugt werden.
Als Leonardo da Vinci seine Farbtheorie irgendwann um 1500 aufstellte, arbeitete man mit Ocker, Umbra und anderen Erden als Pigment, brannte diese oder behandelte sie chemisch, auch zu Goethes Zeiten knapp 1800. Es ist logisch, das deren Farbkreise nur aus diesen "dreckigen" Farben bestehen. Wenn heute ein Künstler ein Bild mit Ölfarben, deren Pigmentierung aus Erden besteht, malt, arbeitet er mit den alten Farbkreisen, aus diesen Pigmenten wären die reinen Farben die wir heute kennen ja gar nicht herstellbar.

Nochmal zum Schluss. Du musst Theorien und die Praxis trennen.
Theoretiker wollen alles errechnen.

In der Praxis interessieren uns nur der RGB/CMY und der Lab -Farbraum.
Farbräume sind Ausgabeunabhängig. Sie zeigen das theoretisch wahrnehmbare, aber nicht das auf dem Monitor Darstellbare oder Druckbare.
Das Farbspektrum geht vom kurzwelligen (violett) zum langwelligen Licht (rot). Wofür Du welchen Farbraum einstellst habe ich bereits geschrieben.

Die Farbkreise oder die bei RGB gebräuchlichen nierenförmigen Farbflächen sollen uns nur einen Farbraum optisch deutlich machen.
Farbkreise (Farblehren) sind Ausgabeabhängig. Sie zeigen das an, was mit den im Farbkreis benutzten Grundfarben mischbar ist, was der Monitor darstellen oder die Druckerei drucken kann.

Die Normung ist nötig um Farbtöne zu kommunizieren. (Ich weiß immer noch nicht in welcher Branche "alles" mit den genannten 12 Farbtönen geht)
Da jeder Mensch Farben anders sieht, möchte ich ja das Ergebniss der Druckerei nicht dem Zufall überlassen. Wenn Du Dich viel mit Farben beschäftigst wirst Du mit der Zeit viel mehr Farbtöne sehen als der untrainierte Mensch. HKS 12 und HKS 13 können viele Menschen nicht unterscheiden, falls sie nicht nebeneinander liegen. Das ist dann "Rot"

Über diese Themen gibt es ganz viele dicke Bücher.
Hallo zusammen.
Ich hoffe, dass ihr mir ein wenig Theorie-Unterricht geben könnt, damit ich den Farbkreis endlich "verstehe" :)
Die Theorie ist das was meine Aufsätze so lang macht.
 
Zuletzt bearbeitet:

NikHobohm

Fotograf, Kommunikationsdesigner

AW: Fragen zum Farbkreis

(Ich weiß immer noch nicht in welcher Branche "alles" mit den genannten 12 Farbtönen geht)

Es gieng um den Farbkreis ->

Ich hoffe, dass ihr mir ein wenig Theorie-Unterricht geben könnt, damit ich den Farbkreis endlich "verstehe" :)lg rolfi

...nicht um Farbräume!

Die 12 Farbtöne in dem von mir genannten Farbkreis sind klar definiert.
Vielleicht ist es nicht jedem bekannt, dass z.B. Yellow auf deutsch eben Gelb heisst und Cyan Blaugrün.

Die Theorie ist das was meine Aufsätze so lang macht.

Aha - na dann!

Grüße, Max
 

virra

lazy lizzard

AW: Fragen zum Farbkreis

?Warum arbeiten die zuvor angesprochenen Systeme wie Kuler nicht mit dem Normfarb-System??

Das kann ich dir leider auch nicht sagen. Fakt ist aber, dass die Komplementärfarbe von Rot cyan ist und wenn ich einen Farbstich aus einem Bild entfernen möchte, funktioniert das auch genau SO und nicht nach irgendwelchen anderen Farbsystemen. Die Lichtgrundfarben sind Rot, Grün und Blau, egal, was Adobes Programmierer sich da so für den Kuler ausgedacht haben. Und wenn man Rot und Grün zu gleichen Teilen mischt, erhält man Gelb, was in der additiven Farbmischung eben keine Grundfarbe, sondern eine Mischfarbe ist. Das ist Physik und da beißt die Maus keinen Faden ab.
 

rolfi

Nicht mehr ganz neu hier

AW: Fragen zum Farbkreis

Zitat von rolfi Beitrag anzeigen
?Warum arbeiten die zuvor angesprochenen Systeme wie Kuler nicht mit dem Normfarb-System??

Tun sie doch!
Wenn Du bei Kuler auf "Create" klickst, siehst Du oben einen Farbkreis der auf dem Gegenfarbkreis basiert.
Dort siehst Du die RGB/CMY-Grundfarben. Darunter in den diversen Tabellen siehst Du die nach den gängigsten gebräuchlichen unterschiedlichen Farbnormen errechneten Werte. Jetzt könntest Du mit RGB/CMY jedoch nur die Farbtöne erzeugen die am Rande oder zur Mitte des Farbkreises sind. Niemals könntest Du eine dunklere Farbe erzeugen. Deswegen gibt es den Schieberegler zur hell/dunkel Steuerung.

Das kann ich dir leider auch nicht sagen. Fakt ist aber, dass die Komplementärfarbe von Rot cyan ist und wenn ich einen Farbstich aus einem Bild entfernen möchte, funktioniert das auch genau SO und nicht nach irgendwelchen anderen Farbsystemen. Die Lichtgrundfarben sind Rot, Grün und Blau, egal, was Adobes Programmierer sich da so für den Kuler ausgedacht haben. Und wenn man Rot und Grün zu gleichen Teilen mischt, erhält man Gelb, was in der additiven Farbmischung eben keine Grundfarbe, sondern eine Mischfarbe ist. Das ist Physik und da beißt die Maus keinen Faden ab.

Puhh... und ich dachte schon, ich bin der Einzige, der hier eine Diskrepanz sieht.


Lasst mich meine Ursprungsfrage anders stellen.
Wenn ihr ein Farbschema für ein Layout im Screen-Bereich erstellt und benötigt für beispielsweise Rot die Komplimentär-Farbe, nach was richtet ihr euch?
 

virra

lazy lizzard

AW: Fragen zum Farbkreis

Also ich kenne Kuler nur vom Hörensagen und mache auch keine Screendesigns, aber ich stehe eigentlich sehr darauf, auf meinen Bauch zu hören, wenn es um Farbharmonien geht. Brauche ich die EXAKTE Komplementärfarbe würde ich das wahrscheinlich in Photoshop per Invertieren rausbekommen.

Dein Screen da oben weist für mich darauf hin, dass es dort weniger um die korrekten Komplementärfarben geht, sondern vielleicht eher um eine Frage der Wahrnehmung. Menschen nehmen Rot und Grün als gleich hell wahr. Diese beiden Farben haben also in der Wahrnehmung die selbe Intensität, dabei aber auch die größte Farbdifferenz. So kommt es, dass wir Menschen diese als den größtmöglichen Farbkontrast empfinden. Die Farben gleichen sich 1:1 aus. Dagegen empfinden wir die Farben Lila und Gelb, die ja auch entgegengesetzt sind als völlig unterschiedlich hell. Diese Farben stehen in einem ausgewogenen Verhältnis bei 3 Teilen Gelb und 1 Teil Lila …


PS: Edit: Habe mir Kuler gerade mal angesehen und verstehe es auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

pixelmaker

jeden Tag neu hier

AW: Fragen zum Farbkreis

Wenn ihr ein Farbschema für ein Layout im Screen-Bereich erstellt und benötigt für beispielsweise Rot die Komplimentär-Farbe, nach was richtet ihr euch?

Es gibt keine Diskrepanz. Der Farbkreis von Kuler ist kein Farbkreis im Sinne einer Gegenfarbenlehre. Somit müssen Komplementärfarben ja nicht geometrisch gegenüber stehen.
Es gibt auch nicht die Frage nach was man sich richtet.

Wenn Du mit "Rot" den Farbton, hex.8bit, #FF0000 meinst, so ist die Komplementärfarbe #00FFFF. Ist doch logisch, hab ich auch so erklärt.
Falls Dein "Rot" in hex. #ff1111 ist, so ist die Komplementärfarbe #00EEEE

In RGB addieren sich die Komplementärfarben zu 100%.

Wie ich Dir erklärt habe ist ein Farbkreis nur eine Darstellung. Komplementärfarben sind Ergänzungsfarben.

Da Du zwar nach Theorie fragst, aber eher eine Rechenhilfe suchst, dann gib doch mal bei gidf.de "Komplementärfarben berechnen" ein.
 

rolfi

Nicht mehr ganz neu hier

AW: Fragen zum Farbkreis

... okay. Jetzt ist der Groschen gefallen.
Die Farbkreise von Kuler, Color Scheme Designer richten sich nicht nach dem Norm-Farbkreis, sondern auf deren eigenen Erkenntnissen bzw. Auffassung von harmonierenden Farben.
Bis dato versuchte ich immer einen gedanklichen Link von jenen Farbkreisen zu z.B. dem Normfarbkreis zu ziehen.
Der angesprochene Normfarbkreis kommt zur Geltung, wenn ich z.b. einen Farbstich entfernen möchte; ist aber nicht direkt ein Hilfsmittel für Farbharmonien.

Vielen Dank für die Erklärungen.

Lieben Gruß und guten Morgen
rolfi
 
Zuletzt bearbeitet:
P

Pattax

Guest

AW: Fragen zum Farbkreis

Wow hab es endlich auch verstanden, vielen Dank für die ausführlichen Antworten ! :)
 
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