Wenn du gutes Material anbietest und ausserdem bereit bist, sehr viel Zeit in sehr viele weitere Bilder zu investieren, dann vielleicht.
Bin selbst schon etliche Jahre Anbieter im Microstock-Bereich.
In meinem Fall ist viel von dem Material, das ich anbiete eher ein Nebenprodukt von dem was ich normalerweise so mache.
Gerade im Vektorbereich lohnt es sich heutzutage kaum mehr, über Microstock Bilder zu verkaufen. Insbesondere dann, wenn man besonders arbeitsintensives und hochwertiges Bildmaterial anbieten möchte.
Der Microstock-Markt ist schlichtweg übersättigt und es gibt mehr als genug fähige Designer in Billiglohnländern, für die natürlich die verdienten Komissionen mehr Wert und Kaufkraft bieten als hier bei uns.
Mit anspruchslosem Billig-Material kann man sicherlich heute auch noch Fuß fassen, wenn man in der Lage ist, Bildmaterial für den Durchschnitts-Käufer in Massen zu produzieren, das sich aber dennoch vom aktuell bevorzugtem Stil abhebt. Dazu braucht man einfach viel Glück, denn der neue Stil muss ja zunächst mal von der Käuferschicht angenommen werden.
Die ehemalige Goldgräber-Stimmung, die einst für die Anbieter im Microstock-Markt herrschte, ist heutzutage definitiv vorbei.
Microstock bedeutet aus meiner Sicht eher bereit zu sein, für einen "fiktiven" Stundenlohn zu arbeiten, der weit unterhalb des Mindestlohns liegt...
Also: wenn du bereit bist, wertvolle Lebenszeit mit der Produktion von Vektoren zu verbringen, die vielleicht irgendwann mal wenigstens deine Unkosten wieder reinholen, kannst du es natürlich machen.
Diese Zeit könntest du aber genausogut in deutlich lukrativere Projekte stecken.
Auf der anderen Seite kann Microstock nach wie vor bedeuten, dass du Bilder, die du ohnehin schon irgendwie anderweitig erstellt hast, natürlich an dieser Stelle in Variationen zweitverwerten kannst.
Als berufliches Standbein eignet sich Microstock, insbesondere wenn man nur zeitintensives Vektormaterial anbietet, heutzutage kaum mehr. Man darf halt auch nicht vergessen, dass man sich abhängig vom Erfolg der jeweiligen Plattformen macht.
Nutzt man aber Microstock als Hobby, das ein kleines Taschengeld einbringt, kann das dennoch befriedigend sein.