Dagdavincy hat im Prinzip recht. Da gibt es kein festes Schema.
Ich würde vielleicht (und das ist subjektiv) folgendermaßen herangehen:
1. Die Farben anschauen und die passenden Bedeutungen bzw. Wirkungen zuordnen (Stichwort Farbsychologie)
2. Schreib etwas zu den Kontrasten und warum du dich dafür entschieden hast. Ich weiß, das ist nicht einfach. Manchmal lassen sich Kontraste einfach erklären. Rot und Grün passen beispielsweise sehr gut zusammen, weil das ein typischer Komplementärkontrast ist und auch in der Natur vorkommt (rote Rosen, rote Blätter auf grünem Rasen, etc.) Es gibt auch andere Kontraste, die wir alle schon vom Gefühl aus anwenden, zum Beispiel den Figur-Grund- bzw. Hell-Dunkel-Kontrast, um bestimmte Dinge besonders hervorzuheben.
3. Nimm auch Bezug zu den Formen. Welche Wirkung haben die Formen oder sollen sie haben? Ein Kreis fesselt zum Beispiel den Blick, weil dieser keine Richtungsvorgabe hat. Ein senkrecht stehendes Rechteck wirkt zum Beispiel leicht oder aktiv und ein waagerecht stehendes Rechteck eher schwer oder passiv wirkt.
4. Wo hast du die Elemente platziert und warum? Wenn du zum Beispiel einen Kreis auf einer rechteckigen Fläche platziert hast und jener Kreis sich in der Nähe der Mitte befindet, aber eben nicht direkt, dann spricht man von Spannung. Wäre in der Mitte dann würde man von Harmonie oder Symmetrie (jenachdem wie dein Werk oder Printprodukt sonst noch aufgebaut und gestaltet worden ist) sprechen.
5. Es spielt natürlich das Zusammenspiel von Farben und Formen eine Rolle. Schau dir beispielsweise das Logo der Deutschen Bank an. Ein Rechteck mit dicken Kanten, quasi wie ein geschlossener Raum, wo das Geld sicher angelegt ist. Dazu noch eine Linie innerhalb des Quadrates, was dem Ganzen eine gewisse Dynamik verleiht und für Wachstum steht. Dann haben wir eine blaue Farbe. Über die Bedeutung kann man sich streiten. Die wird in diesem Fall für Leistung und Zuverlässigkeit stehen (mal abgesehen davon, was man von der Deutschen Bank hält).
6. Schriftwahl berücksichtigen, sofern eine Schrift vorhanden ist. Wirkt die Schrift verspielt und locker oder eher sachlich und schwer? Schnörkelschriften wirken zum Beispiel edel. Ich denke da meistens an Hochzeit oder an einen Juwelier.
Schau dir ansonsten auch meine beiden Tutorials an:
Ich weiß natürlich nicht, ob dir das alles etwas bringt. Aber das hört sich bei dir nach Kunst oder Design an, wenn ich mich nicht täusche.
Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen.
Viele Grüße
Stavros