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Gestaltungsbegründung

Homosapien

Aktives Mitglied

Ich muss für die Berufsschule eine Gestaltungsbegründung vorbereiten und ich tue mir ein wenig schwer damit. Eventuell musste da auch einer von euch durch und kann mir ein paar Tipps geben wie ich das aufziehe. Habe mich schon um die letzten beiden gedrückt und bin schon etwas im Verzug. Tue mir damit wirklich schwer und stehe ich davor, fühle ich mich absolut unkreativ.

Auf Google habe ich mich bereits umgesehen und wollte ein typisches Schemata als unterstützung finden, aber ich habe das Gefühl "Gestaltungsbegründung" oder "wie schreibe ich eine..." nicht die richtigen Suchbegriffe sind.
 

Fotografie

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Ich kann Dir jetzt nicht sagen, wie Du das machen mußt, aber gibt es denn von Deiner Schule keine Vorgaben, Beispiele und Hilfestellungen? Wie haben Deine Mitschüler das Problem gelöst, auch sie müssen sich doch an irgendetwas orientieren? Gibt es keine Beispiele, z.B. ehemalige Arbeiten, wo man mal einen Blick drauf werfen könnte?

Mit liebem Gruß
Frank
 

dagdavincy

Aktives Mitglied

Ein allübergreifendes Schema kann´s da schlecht geben. Es gibt aber grundlegende Fragen zu beantworten:
Was soll mit welchem Ziel für wen gestaltet werden. Welche G-Elemente Forme und Farben setze ich dazu ein und warum?
Was eine G-Begründung enthalten soll müßtest Du auch mal Deinen Dozenten fragen.
 
S

Stavros

Guest

Dagdavincy hat im Prinzip recht. Da gibt es kein festes Schema.

Ich würde vielleicht (und das ist subjektiv) folgendermaßen herangehen:
1. Die Farben anschauen und die passenden Bedeutungen bzw. Wirkungen zuordnen (Stichwort Farbsychologie)
2. Schreib etwas zu den Kontrasten und warum du dich dafür entschieden hast. Ich weiß, das ist nicht einfach. Manchmal lassen sich Kontraste einfach erklären. Rot und Grün passen beispielsweise sehr gut zusammen, weil das ein typischer Komplementärkontrast ist und auch in der Natur vorkommt (rote Rosen, rote Blätter auf grünem Rasen, etc.) Es gibt auch andere Kontraste, die wir alle schon vom Gefühl aus anwenden, zum Beispiel den Figur-Grund- bzw. Hell-Dunkel-Kontrast, um bestimmte Dinge besonders hervorzuheben.
3. Nimm auch Bezug zu den Formen. Welche Wirkung haben die Formen oder sollen sie haben? Ein Kreis fesselt zum Beispiel den Blick, weil dieser keine Richtungsvorgabe hat. Ein senkrecht stehendes Rechteck wirkt zum Beispiel leicht oder aktiv und ein waagerecht stehendes Rechteck eher schwer oder passiv wirkt.
4. Wo hast du die Elemente platziert und warum? Wenn du zum Beispiel einen Kreis auf einer rechteckigen Fläche platziert hast und jener Kreis sich in der Nähe der Mitte befindet, aber eben nicht direkt, dann spricht man von Spannung. Wäre in der Mitte dann würde man von Harmonie oder Symmetrie (jenachdem wie dein Werk oder Printprodukt sonst noch aufgebaut und gestaltet worden ist) sprechen.
5. Es spielt natürlich das Zusammenspiel von Farben und Formen eine Rolle. Schau dir beispielsweise das Logo der Deutschen Bank an. Ein Rechteck mit dicken Kanten, quasi wie ein geschlossener Raum, wo das Geld sicher angelegt ist. Dazu noch eine Linie innerhalb des Quadrates, was dem Ganzen eine gewisse Dynamik verleiht und für Wachstum steht. Dann haben wir eine blaue Farbe. Über die Bedeutung kann man sich streiten. Die wird in diesem Fall für Leistung und Zuverlässigkeit stehen (mal abgesehen davon, was man von der Deutschen Bank hält).
6. Schriftwahl berücksichtigen, sofern eine Schrift vorhanden ist. Wirkt die Schrift verspielt und locker oder eher sachlich und schwer? Schnörkelschriften wirken zum Beispiel edel. Ich denke da meistens an Hochzeit oder an einen Juwelier.

Schau dir ansonsten auch meine beiden Tutorials an:





Ich weiß natürlich nicht, ob dir das alles etwas bringt. Aber das hört sich bei dir nach Kunst oder Design an, wenn ich mich nicht täusche.


Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen.


Viele Grüße
Stavros
 

Homosapien

Aktives Mitglied

Danke!
Ich habe es mal versucht... ja ich bin nicht gut im schreiben, mich macht sowas nervös, aber Kritik wäre super. Ich kann das Bild nur nicht hochladen, da ich es nur in gedruckter Form vor mir habe. Die Aufgabenstellung war es eine Wäscheklammer für ein Bild mit Farbkontrast zu fotografieren.

Gestaltungsbegründung
Das Bild wird durch den goldenen Schnitt dominiert, die Primäre Linie wurde durch die Wäscheklammer im 1/3 des Bildes der linken Seite gebildet, die Zweite bildet sich durch die Wäscheleine die in herabsteigender Richtung von Links nach Rechts gezogen wurde im oberen 1/3.

Die harabsteigende Linie wurde gewählt, da sich durch die Anordnung der Wäscheklammer sich die Illusion eines Zipliners ergab. Eine Person die mittels einer Seilkonstruktion eine Anhöhe herunterrutscht. Um die Dynamik und doch sehr suptile Anordnung noch weiter zu untermalen, wurde die Wäscheklammer perspektivisch so aufgenommen, das sie eine leicht schräge Anordnung im Bild findet, was die Optik noch weiter unterstreicht.

Die Farbgebung bildet einen Kontrast zwischen der roten Wäscheleine und dem grünen Hintergrund. Durch den wärmeren Farbton der Wäscheklammer wurde ein zweiter Farbkontrast (der Kalt-Warm Kontrast) angestrebt, der im gegensatz zum Hintergrund, sich im kälteren blauen Bereich befindet.

Für das Bild wurde ein 60mm 2.2 Nikkor Objektiv im Macro Bereich gewählt, um die kleine Wäscheklammer möglichst großflächlig und ohne weitere Beschneidung abbilden zu können. Für die Freistellung wurden die Blendenmöglichkeiten des Objektives entsprechend der Situation ausgereizt und um eine akkurate Abbildung zu gewährleisten, wurde eine 4.5 Blende bei ca. 15-20cm Abstand gewählt. So war es möglich einen Schärfeverlauf zu erzeugen der den Hintergrund (3-4m vom Objekt entfernt) extrem in die Unschärfe gezogen hat, so war es möglich einen weiteren kontrast zwischen den harten Kanten der Wäscheklammer und den Hintergrund zu erzeugen.

Für die Lichtsetzung wurde lediglich das verfügbare Umgebungslicht verwenden, das in einem 35° Winkel auf das Objekt getroffen ist. Dafür wurde eine Tageszeit von 14:45 gewählt.

In der Nachbearbeitung wurde Lightroom verwendet, um die Tonwerte anzupassen. Mittels geregelter Helligkeitsverteilung wurden punktuelle Lichtakzente gesetzt. Ingesammt 6, in jeder Ecke und in der Mitte des Bildes, an den sich gegenüberliegenden Seiten, wodurch das Bild eine höhere Dynamik gewann. Zum Schluss wurden die Farben in den Bereichen der Tiefen und Lichter ein wenig angezogen, um die allgemeine Farbgebung zu verfeinern und abzurunden.

Fertig.
 
S

Stavros

Guest

Das ist doch für den Anfang doch gar nicht mal so schlecht. Versuch bei einer Gestaltungsbegründung Fachbegriffe zu nennen. Das mögen die Lehrer sehr gerne.

Du hast ja beispielsweise bei der roten Wäscheleine und dem grünen Hintergrund von einem Kontrast gesprochen. In diesem Fall spricht man von Komplementärkontrast, weil sie sich im Farbkreis gegenüberstehen.

Beim goldenen Schnitt würde ich auch ruhig auf die Wirkung eingehen. Das Interessante am goldenen Schnitt ist ja, dass er Spannung erzeugt und zugleich harmonisch ist. Spannung wird ja durch die ungleichmäßige Verteilung von 1 : 1,618 erzeugt, während die harmonische Wirkung darin besteht, dass der goldene Schnitt in der Natur (menschlicher Körper, Tiere, Pflanzen) zu finden ist.

Beim Rest kann ich nicht viel sagen, da ich das Bild nicht kenne.
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

@Homosapien
Abgesehen von einem fehlenden Bild, wie steht es mit den Fragen aus #2 ?

gibt es denn von Deiner Schule keine Vorgaben, Beispiele und Hilfestellungen? Wie haben Deine Mitschüler das Problem gelöst, auch sie müssen sich doch an irgendetwas orientieren? Gibt es keine Beispiele, z.B. ehemalige Arbeiten, wo man mal einen Blick drauf werfen könnte?

Mit liebem Gruß
Frank
 

virra

lazy lizzard

Schon nicht so übel für den Anfang. Ich gehe mal davon aus, dass du das Bild selber erstellt hast? Dann fehlt mir eigentlich ein wenig der stärkere Fokus darauf WARUM es so oder so ist. Du begründest zwar einzelne Effekte,
Mittels geregelter Helligkeitsverteilung wurden punktuelle Lichtakzente gesetzt. Ingesammt 6, in jeder Ecke und in der Mitte des Bildes, an den sich gegenüberliegenden Seiten, wodurch das Bild eine höhere Dynamik gewann.
aber das bleibt mir zu beschreibend. Du solltest dazufügen, welche Wirkung dieses oder jenes auf das Gesamtbild hat und welche Wirkung du damit beim Betrachter hervorrufen wolltest.
 
N

neudenk

Guest

Gestaltbegründung ist eine Vorübung auf Deine vielleicht spätere Berufspraxis.
Da wirst Du auch vortragen, warum Du was auf genau diese Art und nicht anders umgesetzt hast. Schließlich willst Du Deine Ideen später auch verkaufen.
 

dagdavincy

Aktives Mitglied

Das ist doch keine Begründung, allerhöchstens eine "technische" Beschreibung.
Das stimmt bedauerlicherweise.
Der TO gab leider nichts Näheres zur Aufgabenstellung des Projektes an. Soll z. B. da eine Wäscheklammer oder was, an eine Zielgruppe vermittelt werden? Dann fehlt das Wichtigste: Was sage ich wem, wie und warum!
Wenn es eine technische Übung war, die es zu begründen gilt, könnte das reichen - vermute ich.
 
Bilder bitte hier hochladen und danach über das Bild-Icon (Direktlink vorher kopieren) platzieren.
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