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HDR Bilder mit Photoshops HDR Pro erstellen

Ludenhuber

Noch nicht viel geschrieben

Hallo liebe Forenmitglieder,
Ich habe mich heute mal an die HDR-Zusammenstellung heran gewagt, stelle aber sehr schnell fest, dass ich endweder etwas richtig falsch mache oder irgendwo Fehler sind.

Vielleicht können mir welche von den erfahrenen Bildkünstlern einige Tipps geben.

Kurz zu Vorgehensweise:
- ich habe mir eine Belichtungsreihe aus 6 Bildern zusammengestell
- alle Fotos wurden vom Stativ aus gemacht (aber ohne zusätzliche Spiegelverrieglung)
- unbearbeitet habe ich die RAW-datein in Photoshop gepackt und per HDR Pro zusammenstellen lassen

So nun kommen meine Fragen:
Ist es normal, dass die Zusammenstellung die nach dem Prozess ausgespuckt wird, total kontrastarm und die dunklen Bereiche immernoch total dunkel sind? Eigentlich habe ich erwartet, dass die dunklen Bereiche etwas aufgehellt und detailierter werden und genau das selbe eigentlich auch bei den hellen Beriechen.
Dann habe ich mich etwas bei youtube schlau gemacht und das matschige Bild mit Hilfe von Camera RAW in den Kontrastumfang geschoben wie ich es haben wollte. Das Problem war dann bloß, dass nach der Bearbeitung die Schärfe komplett raus war und viele Pixel, anstatt schön klein zu bleiben, enorm groß geworden sind und das Bild jetzt von der Schärfe her Matsch ist.

Ich wäre über jeden Tipp glücklich, sodass ich bald auch vernünftige HDR-Bilder zustande bringen kann.
 

Photoshop

MAPESoft

Papa Razzo

Ich persönlich bin von dem Photoshop eigenen HDR-Programm wenig begeistert. Ich bevorzuge Photomatix Pro 5. Es gibt aber im Netz auch genügend hervorragende Freeware-Programme die wesentlich besser sind als HDR Pro von PS.
 
E

essdreipro

Guest

auch ich mag die HDR-Option von PS nicht...

sehen die RAW's auch vor der 'Bearbeitung' so flau aus..?

bedenke, Kontrast und Schärfe hast Du erst nach dem
RAW-Konverter... vielleicht vorher mal in JPEG, oder TIFF
konvertieren..
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

In diesem Video wird eigentlich alles sehr gut erklärt, wie man was und wann machen sollte/kann/muß

http://tv.adobe.com/de/watch/lerne-photoshop-cs5/hdrbilder-erstellen/

Das HDR/Tonemapping feature von PS ist zwar nicht mein Nr.1 Tool, aber man kann sehr wohl zu guten bis sehr guten Ergebnissen kommen, man muß sich halt nur etwas mehr mit den Details und den vielen Einstellmöglichkeiten beschäftigen, als das mit den "Kollegen" anderer Hersteller vielleicht der Fall sein mag. Mit etwas Geduld und Fleiß bekommt man den Dreh schon raus, auch mit PS zu ansehnlichen Ergebnissen zu kommen. ;)

LG
Frank
 

grafik_avd

Tier mit Falls-Beutel

Du musst unterscheiden, zwischen der HDR-Datei (High Dynamic Range) mit 32bit und dem LDR ( 8bit, 14bit (die meisten RAWs) oder 16bit), welches nach dem Tonemapping herauskommt.
(Da wird sich Picturehunter hier sicher auch bald melden :D ) Edit: zu langsam geschrieben, aber recht behalten :D

Um die reine HDR-Datei zu erstellen, geht PS meines erachtens sehr gut. Das weitere ist das Tonemapping, also die interpretation der 32bit Datei zur Reduzierung in LDR.
In der HDR sind sämtliche Tonwertinformationen der Belichtungsreihe enthalten. Die Tonemapping-Programme fungieren dann, ähnlich einem RAW-Konverter zur interpretation und zusammenstellung der Tonwertbereiche.

Ich nutze HDR gerne für Architekturaufnahmen, besonders Innen in Kirchen etc., da hier extreme Kontraste vorhanden sein können. Da mir für das Endergebnis ein natürlicher Eindruck wichtig ist, habe ich meinen Workflow auf eine Kombi aus PS und Lightroom aufgebaut.
Ich erstelle mir eine 32bit Tiff aus den RAWs in PS und importiere diese in LR, ACR geht natürlich auch. Allerdings erst ab Version 8.*, wenn ich mich nicht gewalltig irre. Damit erhält man sehr natürliche und ausgewogene Aufnahmen, welche man wiederum sehr schön in PS finalisieren kann.

Für den fälschlicher Weise sogenannten "HDR-Look" eignen sich dann wohl besser Tonmapping-Progs, wie Photomatix, die besser in der Interpretation der MIkrokontraste und der Vermeidung von Halos (Lichtsäume) sind.

Was man aber, wenn es vermeidbar ist , nicht tun sollte, ist; seine RAWs zu nehmen, in Jpegs zu entwickeln und dann daraus ein HDR/LDR zu bauen. Damit verschenkt man wahnsinnig Bildinfos. Jpeg ist ein Endformat.
Allein die Konvertierung RAW zu Jpeg bringt 80% Informationsverlusst, zudem geht man von 14bit auf 8bit runter, um dann darauß eine 32bit Datei zu generieren.
RAWs und auch 32bit-Tiffs sehen generell "flau" aus, da es sich um nahezu reine Sensordaten handelt, welche Farbinterpoliert wurden, alles weitere kommt erst durch die RAW-Konvertierung.

Zur Aufnahme:
Wie lang waren denn deine Belichtungszeiten?
Was hattest du für ein Motiv?
Wenn du Bäume, Pflanzen im Wind hast, ist unschärfe Vorprogrammiert. Für große Belichtungsreihen eignen sich nur sehr statische Motive oder welche in denen die Langzeitbelichtungseffekte erwünscht sind, wie Wasserglättung, Lichtstreifen, etc.

Spiegelvorauslösung/Lifeview und Fernauslöser/10sek-Selbstauslöser sollten immer das Mittel der Wahl sein, um Verwacklungsunschärfen zu minimieren und im besten Fall zu eliminieren. Denn diese minimal Differenzen potenzieren sich in der Zusammenführung der Belichtungsreihe.
Ich nehme mal an, das du ein entsprechend stabiles und träges Stativ inkl. ensprechendem Kopf besitzt. Die Kamera muss wirklich in absoluter Ruhe sein. Deswegen auch lieber den Sandsack zu früh als zu spät an das Stativ hängen um es in möglichst hoher Ruhe zu halten. Genauso, AutoFokus aus! Und vom letzten berühren der Kamera bis zur Auslösung gerne langsam bis 10 zählen :)

Du siehst, ein weites Feld, das von sehr vielen Faktoren abhängt.
 

Rata

Ohne (Deine) Beispielbilder gleicht das einem Polieren der Glaskugel.

Zeig!
Wenn schon nicht als Download, dann wenigstens die 7 Bilder verkleinert bei abload oder ähnlichen Diensten.


Photoshop ist Werkzeug, keine „Wunderwaffe“ :D Und wie man mit dem Werkzeug umgeht, das ist dann noch eine ganz andere Frage ;)


Lieber Gruß
Rata
 

Ludenhuber

Noch nicht viel geschrieben

Danke euch allen für die schnelle Antwort.
Ich werde nach euren Tipps mal ein paar Möglichkeiten durchprobieren und vielleicht wird es besser. :) Ich werde mir mal das Video zu Gemüte ziehen und auch versuchen nicht gleich die Rraws in HDR Pro reinzustecken, sondern mal tiff-datein.
Die Raws sehen an sich vorher recht gut aus, sind bloß fast gegens Licht fotografiert, weswegen ich mal ausprobieren wollte, wie viel man aus der Belichtungsreihe machen kann.
Fotografiert hatte ich am hellen tag bei sonnenschein und ausgehend von ner 1/160s zwei stufen unterbelichtet und auch zwei überbelichtet. Bäume sind natürlich auch auf dem bild aber hauptaugenmerk liegt auf einem älteren Gemeindehaus.
Hier könnt ihr euch das grauen mal anschauen:
 

Ludenhuber

Noch nicht viel geschrieben

So hier schonmal die nächste Variante. Schonmal einen Dank an essdreipro!


Habe erst mit lightroom die bilder als tiffs exportiert und dann in HDR Pro gesteckt. Das Ergebnis wurde schonmal besser. Mal schauen ob man noch mehr machen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Im Zusammenhang mit "zu HDR Pro zusammenfügen" sei noch der Hinweis gegeben, dass in den Voreinstellungen für die Farben (Bearbeiten --> Farbeinstellungen) die Option "eingebettete Farbprofile beibehalten" ausgewählt werden sollte, da es sonst sehr wahrscheinlich ist, dass die Darstellung der Vorschau und das Ergebnis voneinander abweichen werden ...

Siehe dazu auch diesen Thread:
http://www.psd-tutorials.de/forum/threads/problem-beim-erstellen-eins-hdr-fotos.116590/

LG
Frank
 

Rata

Geht doch easy, ...



...sogar mit diesen Piselsdingern von Dscheipägs :) in 3 Minuten.



Lieber Gruß
Rata

PS: Hatte für alle 5 Bilder in ACR gaaanz leicht die Klarheit hochgezogen und ein Ideechen den Kontrast, sonst nix.


Edit

Ach so, ja, die 2 Minuten hätt' ich auch noch dranhängen können...

- Return drücken (vergessen, weil Du doch die Werte bekommen solltest)
- Bild gerade ausrichten (wunnebar einfach bei dem Motiv ;))
- Haus in die Mitte setzen
- abspeichern

Hier das JPG in voller Auflösung, von dem aus kannst Du ja weiter verbessern:



Die Chromatischen Aberrationen links z.B. müssten noch weggenommen werden.
Himmel ausflecken, usw. usf.
 
Zuletzt bearbeitet:

grafik_avd

Tier mit Falls-Beutel

Ich hab mich auch mal versucht.
So sieht es in meinem Workflow aus.
  • Als HDRPro zusammenführen
  • 32bit Tiff abspeichern
  • als CameraRAW öffnen - Grundentwickelung + Gradationskurve + drei einfache Verlaufsfilter + HSL Korrektur + Entrauschen und "Entschärfen" gegen die Jepg-Artefakte
  • als Smart-Objekt öffnen
  • 3 Ebenen Farbtonsättigung - Himmel - Haus - Wiese (grobmaskiert mit Schnellauswahlwerkzeug)


Zeit 10 Min nur PS CS6

Edit:
Chromatische Aberation hätte man auch noch schnell in ACR korrigieren können, aber dank Smart-Objekt jeder Zeit möglich :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!


@Rata
:daumenhoch
@grafik_avd :daumenhoch

Die Settings habe ich jetzt nicht beigefügt, aber es ging auch nur darum zu zeigen, dass man mit den Photoshop Bordmitteln durchaus zu brauchbaren Ergebnissen kommen kann. Vor allem mag ich die Option, an der Gradationskurve zupfen zu können. Eine sehr gute Möglichkeit, ganz gezielt bestimmte Bildbereiche nach eigenen Wünschen zu manipulieren.
Deshalb mag ich auch FDR Tools sehr gerne nutzen, da hat man viel mehr einen Eindruck davon, was man da eigentlich macht, wenn man an den Reglern zupft ... :)

LG
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:

grafik_avd

Tier mit Falls-Beutel

@Picturehunter
Interessanter Link. Danke!

Ich mag den ACR Workflow auch deshalb sogern, da man eine extrem gute Kontrolle des Histogrammes hat und man hat die volle HSL-Steuerung, was ich für die Farbkorrektur als extrem einfach und effizient empfinde.

Edit:
Und ein weiterer Vorteil man hat ein 16/8Bit PSD für das tonmapping, die durch das Smart-Objekt dynamisch und nondestruktiv auf die 32bit Datei zugreift.
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Ich mag den ACR Workflow auch deshalb sogern, da man eine extrem gute Kontrolle des Histogrammes hat und man hat die volle HSL-Steuerung, was ich für die Farbkorrektur als extrem einfach und effizient empfinde.
Edit:
Und ein weiterer Vorteil man hat ein 16/8Bit PSD für das tonmapping, die durch das Smart-Objekt dynamisch und nondestruktiv auf die 32bit Datei zugreift.

Absolut! :)
Das ganze Potential des Photoshop/ACR Workflows wird allerdings erst deutlich, wenn man sich ausgiebig damit beschäftigt hat, sprich: es braucht sicherlich deutlich mehr Einarbeitungszeit, gerade weil man eben soviele Möglichkeiten hat. Bis man das im Griff hat, erscheinen einem dann andere Programme vielleicht zunächst effizienter, aber das ändert sich ganz schnell, wenn man Übung bekommt. Von daher kann ich nur jedem dazu raten, mit Geduld an das Thema heranzugehen, und dann wird das schon ... :)

LG
Frank

P.S.
FDR Tools scheint keine Weiterentwicklung mehr zu erfahren, das ist schon irgendwie schade. Die Darstellung der einzelnen Belichtungsebenen und die visuell nachvollziehbare Nutzung ganz bestimmter Bereiche aus den entsprechenden Tonwertkurven finde ich schon alleine zu Lernzwecken sehr sehr interessant und hilfreich.
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Ein wenig Werbung zum Thema möchte ich vielleicht noch machen. Gerade im Umgang mit dem Tonemapping Workflow von Photoshop kann ich die Lektüre vom "Blochi" empfehlen, sein HDRI Handbuch ist schon fast legendär und das Buch, das aus dieser einstigen Diplomarbeit entstanden ist, enthält sehr viele wertvolle Hinweise und Workshops, wie man da vorgehen kann. Ich habe es einst auch gelesen und es hat viel zu meinem Verständnis beigetragen, was die HDR/LDR Technik anbelangt. Dass man mittlerweile zusätzlich auch noch auf Smartfilter, RAW Konverter mit "32bit Option" usw. zugreifen kann, macht es nur umso interessanter, wie ich finde ... ;)

C.Bloch HDRI Handbuch

LG
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:

Rata

Deshalb mag ich auch FDR Tools sehr gerne nutzen, da hat man viel mehr einen Eindruck davon, was man da eigentlich macht, wenn man an den Reglern zupft ... :)


Frank,

FDR Tools ist ja – wenn man bereit ist, sich auf ein uriges GUI einzulassen – ein wirklich interessantes Programm!
Danke für den Link. Ich kannte es noch nicht, ...oder ich hatte es wieder vergessen :D

Hab' grade so um die 3 Stunden damit zugebracht rumzuspielen und voreingestellt, daß LR das Ergebnis öffnet; die zwei beiden sind eine echt (!) interessante Kombination :)

Morgen guck ich mir dann die Advanced-Version an, denn die „Methode Creative“ könnte sogar ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal mitbringen.


Lieber Gruß
Rata
 

Ludenhuber

Noch nicht viel geschrieben

Cool, dass ihr euch alle so damit beschäftigt habt. Anhand eurer hochgeladenen Bilder sehen ich, dass ich einfach noch bisschen mehr Übung brauche, um meine gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

Ich Danke euch allen für die Tipps!

Ich hoffe dieser Beitrag gibt auch anderen Anfängern eine gute grundlage, um in das Thema HDR zusammenstellung einzusteigen.
 

Andre_S

unverblümt

Allein die Konvertierung RAW zu Jpeg bringt 80% Informationsverlusst, zudem geht man von 14bit auf 8bit runter, um dann darauß eine 32bit Datei zu generieren
Es sind sogar 98,44% alleine nur die Verluste der Informationsdichte der Farbkanäle. Da kommen dann noch zusammengefasste Pixel, Artefakte, Klötzchenbildung.. hinzu, also locker über 99%.
Jpeg ist ein Endformat und ohne weitere Vorbearbeitung keinesfalls eine Basis für ein HDR, da sollte man schon, wie du zurecht sagst, RAWs für hernehmen.

Da in diesem Fall der Wind sowieso für allerlei Geisterbilchen sorgen könnte ist eine manuelles Überblenden zweier Ebenen über eine Maske eine taugliche Alternative, die den kompletten Blendenumfang des Bildes einfängt.
hdrresidenzebenen02ut7.jpg


Ergibt eine Basis für weitere Bearbeitungen:


Mein Tipp HDR und Ps ist pfui, SNS-HDR ist hui. (in Kürze auch für Macianer)
 
Zuletzt bearbeitet:
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