AW: hollywood look
Zum Thema Hollywood-Look:
In Hollywood oder sagen wir vielleicht mal beim Film allgemein (egal ob Video oder Super16/35mm; egal ob USA, Europa oder sonst wo):
Das wichtigste ist erstmal vernünftig Ausleuchten, Licht ist ein sehr komplexes Thema gibt es aber genug Bücher drüber. Weiter helfen tut aber vielleicht mal ein Praktikum beim Film.
Was erstmal vom Licht her ein großer Unterschied ist zwischen Film und Fernsehen (ich meine Magazin, Doku oder Soap) dadurch dass, das Budget sehr klein ist wird beim Fernsehen mit hartem Licht gearbeitet, beim Film wird das Licht weich wieder gegeben, es wird über Styros, Deppron, Diffusions-Folien und ähnlichem wieder gegeben, man richtet also einen Scheinwerfer nicht auf eine Person sondern auf eine Wiedergabefläche die das Licht diffuse macht. Dadurch wird alles viel Weicher und natürlicher, normales Tageslicht ist nunmal weich, daher man hat auch kaum Schatten. Nur das Sonnenlicht ist hart, wird beim Film meist gesoftet. Natürlich ist es auch manchmal wichtig Gegenstände herauszuarbeiten, dazu wird auch schonmal direktes Licht genutzt aber in kleinen Maßen.
Man baut also erstmal ein "weiches" Grundlicht und baut darauf auf, setzt Akzente.
Licht ist schonmal der größte Teil des "Hollywood"-Looks bzw. Film-Looks.
Was schon genannt wurde ist die 24/25p abtastung bei Camcordern, dadurch erhält man gegenüber dem 50i Standart eine gewisse Bewegungsunschärfe, welche eben auch beim Film auftritt. 50i ist hingegen sehr flüssig, man sieht alles, nichts verschwimmt.
Auch sehr wichtig ist der Kontrastumfang, der ist leider bei Video sehr klein und bei Film sehr hoch. Video bietet leider sehr wenig Abstufungen zwischen schwarz und weiß, die Technik wird zwar immer besser, aber die Besserungen bleiben den Profikameras überlassen. Also alles was zu hell ist wird weiß und alles was zu dunkel ist wird schwarz. Film hat da viel mehr Abstufungen. Deshalb auch wieder, gute Ausleuchtung rettet viel.
Für die die es Interessiert, Consumer-Camcorder haben einen Kontrastumfang von ca. 4-6 Blenden, Semiprofessionelle Camcorder (bsp. XH-A1, Sony EX-1; HVX201) liegen zwischen 5-9 Blenden, Profikameras (bsp. Sony F900; Panasonic Varicam; RED One) liegen zwischen 8-12 Blenden; Und zuletzt Film (bsp. Kodak) liegt zwischen 11-20 Blenden. Zum Vergleich eine Canon EOS 5D hat ca. 8-9 Blenden Kontrastumfang.
Gehen wir weiter .... Farbspektrum bei Film ist das Farbspektrum riesig, bei Video eher gering durch professionelle Kameras mit höherer Farbwiedergabe ist dies möglich, einzig und allein zu finden für unter 10.000 € ist die HVX200, 201 oder HPX171 von Panasonic die gegenüber allen HDV, DV, AVCHD Kameras ein höheres Farbsampling haben.
Tiefenschärfe ist auch noch ein Faktor wobei, man dieses eher als ein kreatives Stillmittel bezeichnen sollte, es gibt auch gute Filme die auf MiniDV mit einer 1/3 Zoll Kamera gedreht wurden, ohne Adapter. Ich bin aber andererseits auch jemand der sagt, durch die Möglichkeiten eines 35mm-Adapters lassen sich viel schönere Bilder machen.
"hackermovies" ist eine gute Seite zum Lernen, nette Leute und auch viele Profis, viel Spaß.
So ich habe bestimmt viel vergessen und das eine oder andere falsch ausgedrückt, also wenn fragen bestehen, bitte, gerne!
Sollte es den einen oder anderen Interessieren, falls jemand mal einen Mini35 ausprobieren will, schickt mir eine PM. Könnt auch gerne mal bei einem "kleineren" Dreh zusehen.
Grüße,
Florian