Fotograf
Nachdem der erste Teil so gut angekommen, werde ich die Reihe mit verschiedensten Themen weiterführen:
Aus aktuellem Anlass hier mal ein paar Tipps zum Thema Langzeitbelichtungen am Tag.
1. Grundlagen
Wenn man bei Sonnenschein lange Belichtungszeiten erreichen will, muss man die auf den Sensor fallende Lichtmenge deutlich reduzieren, sonst sind Zeiten von mehreren Sekunden nicht möglich Die Kamera bietet dazu 2 Möglichkeiten: Reduzierung der Empfindlichkeit (ISO) und Verkleinerung der Blende (18-20 je nach Objektiv auch mehr). Letzteres sollte aber nicht bis zum kleinsten Blendenwert des Objektives ausgereizt, werden da sonst die Abbildungsleistung des Objektives sinkt.
Diese beiden Parameter reichen aber nicht aus um tagsüber auf lange Verschlusszeiten zu kommen.
Da stellt sich natürlich die Frage, warum tagsüber, warum nicht gleich warten bis es dunkel wird ???
Ganz einfach durch Anwendung dieser Technik lassen sich Effekte erzielen, die nachts so nicht möglich sind. Mögliche Einsatzgebiete:
Verstärkung der Dynamik von bewegten Objekten, Beispiele Wasser, Wolken etc.
Eliminierung von störenden Bildelementen, z.B. Autos auf der Strasse, Passanten vor einem Denkmal etc.
2. Equipment
Um die Lichtmenge weiter zu reduzieren, ist ein Graufilter unbedingt notwendig. Je nach verwendetem Filter wird die Lichtmenge mehr oder weniger deutlich reduziert. Der schwächste Graufilter ND 0,6 (verlängert die Belichtungszeit um den Faktor 4. Das ist für den gewünschten Effekt aber meist nicht ausreichend. Ich verwende für die genannten Einsatzgebiete meist einen Graufilter ND 3,0 (Faktor 1000x) um auf Zeiten von 15 bis 30 sec zu kommen. Eine gute Bezugsquelle für alle Arten von Graufiltern ist das Versandhaus Müller:
Hochwertige Graufilter und Grauverlauffilter zu erschwinglichen Preisen
Ein stabiles Stativ ist bei solchen Verschlußzeiten natürlich Voraussetzung, damit nicht die komplette Aufnahme unscharf wird. Achtet dabei auf die abgegebenen Maximalbelastungen von Stativ und Stativkopf. Diese sollten deutlich unterschritten werden, ansonsten sind vernünftige Aufnahmen nicht möglich.
3. Aufnahme
Bei der Aufnahme gibt es einige Punkte die man beachten sollte:
Durch die lange Belichtung entsteht (gewollt) viel Unschärfe im Bild, um dies zu betonen und nicht das ganze Bild einfach nur missglückt aussehen zu lassen, muss irgendwo im Bild ein statisches Element sein, damit das Auge was hat, an dem es sich festhalten kann. Das kann z.B. ein Haus, ein Auto oder ein Baum sein. Da vor allem die starken Filter (ND 3,0) den Sucher fast vollständig verdunkeln, müsst ihr wie folgt vorgehen:
Ohne den Filter aufzuschrauben, legt ihr zunächst den Bildausschnitt fest und focussiert auf das statische Element im Bild. Danach stellt ihr den Autofocus ab, schraubt den filter auf und wechselt in den Programmmodus M. Da die Filter so dicht sind, ist eine automatische Belichtung nicht möglich.Stellt die gewünschte Zeit ein, z.B. 20 sec und verändert die Blende solange bis der Belichtungsmesser der Kamera auf +2 steht. Macht ein Probebild und verändert die Belichtung über Zeit und Blende solange, bis es passt. Um Verwacklungsunschärfen zu vermeiden könnt ihr mit einem Kabelauslöser arbeiten oder einfach mit dem Selbstauslöser-Modus.
4. Bearbeitung
Die Graufilter mit der hohen Dichte irritieren die Automatiken der Kamera, so sind die Bilder unkorrigiert zu dunkel und auch den Weißabgleich liegt daneben und ist meist deutlich zu warm. Aus diesem Grund empfiehlt es sich im RAW-Format zu fotografieren um dies leicht nach der Aufnahme noch zu korrigieren. Um den passenden Farbton zu finden, klickt ihr mit der WB-Pipette einfach auf weiße oder graue Bereiche im Bild, z.B. die Wolken. Meist führen die Filter auch zu einer Abdunklung in den Bildecken. Auch dies läßt sich bereits im RAW-Konverter beheben.
5. Bildbeispiele
Teil1 der Serie zum Thema DRI:
Aus aktuellem Anlass hier mal ein paar Tipps zum Thema Langzeitbelichtungen am Tag.
1. Grundlagen
Wenn man bei Sonnenschein lange Belichtungszeiten erreichen will, muss man die auf den Sensor fallende Lichtmenge deutlich reduzieren, sonst sind Zeiten von mehreren Sekunden nicht möglich Die Kamera bietet dazu 2 Möglichkeiten: Reduzierung der Empfindlichkeit (ISO) und Verkleinerung der Blende (18-20 je nach Objektiv auch mehr). Letzteres sollte aber nicht bis zum kleinsten Blendenwert des Objektives ausgereizt, werden da sonst die Abbildungsleistung des Objektives sinkt.
Diese beiden Parameter reichen aber nicht aus um tagsüber auf lange Verschlusszeiten zu kommen.
Da stellt sich natürlich die Frage, warum tagsüber, warum nicht gleich warten bis es dunkel wird ???
Ganz einfach durch Anwendung dieser Technik lassen sich Effekte erzielen, die nachts so nicht möglich sind. Mögliche Einsatzgebiete:
Verstärkung der Dynamik von bewegten Objekten, Beispiele Wasser, Wolken etc.
Eliminierung von störenden Bildelementen, z.B. Autos auf der Strasse, Passanten vor einem Denkmal etc.
2. Equipment
Um die Lichtmenge weiter zu reduzieren, ist ein Graufilter unbedingt notwendig. Je nach verwendetem Filter wird die Lichtmenge mehr oder weniger deutlich reduziert. Der schwächste Graufilter ND 0,6 (verlängert die Belichtungszeit um den Faktor 4. Das ist für den gewünschten Effekt aber meist nicht ausreichend. Ich verwende für die genannten Einsatzgebiete meist einen Graufilter ND 3,0 (Faktor 1000x) um auf Zeiten von 15 bis 30 sec zu kommen. Eine gute Bezugsquelle für alle Arten von Graufiltern ist das Versandhaus Müller:
Hochwertige Graufilter und Grauverlauffilter zu erschwinglichen Preisen
Ein stabiles Stativ ist bei solchen Verschlußzeiten natürlich Voraussetzung, damit nicht die komplette Aufnahme unscharf wird. Achtet dabei auf die abgegebenen Maximalbelastungen von Stativ und Stativkopf. Diese sollten deutlich unterschritten werden, ansonsten sind vernünftige Aufnahmen nicht möglich.
3. Aufnahme
Bei der Aufnahme gibt es einige Punkte die man beachten sollte:
Durch die lange Belichtung entsteht (gewollt) viel Unschärfe im Bild, um dies zu betonen und nicht das ganze Bild einfach nur missglückt aussehen zu lassen, muss irgendwo im Bild ein statisches Element sein, damit das Auge was hat, an dem es sich festhalten kann. Das kann z.B. ein Haus, ein Auto oder ein Baum sein. Da vor allem die starken Filter (ND 3,0) den Sucher fast vollständig verdunkeln, müsst ihr wie folgt vorgehen:
Ohne den Filter aufzuschrauben, legt ihr zunächst den Bildausschnitt fest und focussiert auf das statische Element im Bild. Danach stellt ihr den Autofocus ab, schraubt den filter auf und wechselt in den Programmmodus M. Da die Filter so dicht sind, ist eine automatische Belichtung nicht möglich.Stellt die gewünschte Zeit ein, z.B. 20 sec und verändert die Blende solange bis der Belichtungsmesser der Kamera auf +2 steht. Macht ein Probebild und verändert die Belichtung über Zeit und Blende solange, bis es passt. Um Verwacklungsunschärfen zu vermeiden könnt ihr mit einem Kabelauslöser arbeiten oder einfach mit dem Selbstauslöser-Modus.
4. Bearbeitung
Die Graufilter mit der hohen Dichte irritieren die Automatiken der Kamera, so sind die Bilder unkorrigiert zu dunkel und auch den Weißabgleich liegt daneben und ist meist deutlich zu warm. Aus diesem Grund empfiehlt es sich im RAW-Format zu fotografieren um dies leicht nach der Aufnahme noch zu korrigieren. Um den passenden Farbton zu finden, klickt ihr mit der WB-Pipette einfach auf weiße oder graue Bereiche im Bild, z.B. die Wolken. Meist führen die Filter auch zu einer Abdunklung in den Bildecken. Auch dies läßt sich bereits im RAW-Konverter beheben.
5. Bildbeispiele
Teil1 der Serie zum Thema DRI: