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How to … Wie baue ich einen Stundensatz?

DaTrautinger

Hat es drauf

AW: How to … Wie baue ich einen Stundensatz?

Servus, miteinander - das war eine sehr anregende Lektüre! Inkl. aller Antworten!
Nach dieser Hochrechnung könnte ich rein theoretisch für einen Stundenlohn von 5,50 arbeiten. Aber a) wer will das? b) Die Zeiten die in Ausbildung und Praktikas und Studium geflossen sind, wurden da mit keiner Silbe erwähnt. Dass ich eine passende Illustration (Entwurf) in zehn Minuten machen kann, mögen ja einige toll finden, aber wie lange ich dazu gebraucht habe so efektiv zu werden will niemand wissen, geschweige denn bezahlen. Da rattert es nur im Kopf - Entwurf 10 Min. Reinzeichnung max. zwei Stunden (auch wenn es mal schnell 10 bis 15 werden können) und die ganze Vorarbeit passend zum Thema will auch niemand bezahlen.Anfallende Korekturen sind da auch noch nicht dabei. Aber den Artikel ganz gelesen zu haben hat mir persönlich doch sehr viel gebracht -
habe ich doch eine sehr schöne Formulierung von wex gefunden: "Für die Vorteile sind andere zuständig, ich nur für den Realitätsabgleich!". Allen noch ein schönes Restwochenende. Gruß DaTrautinger
 

kochany

Nicht mehr ganz neu hier

AW: How to … Wie baue ich einen Stundensatz?

Interessanter Beitrag, ich bin selbstständig, schon seit über 20 Jahre. Aber ich glaube die 8 Arbeitsstunden am Tag und 230 Arbeitstage im Jahr sind bei 95 % der Selbstständigen nicht realistisch. Denn ganz egal was du machst, Samstag und Sonntag wird man da auch oft arbeiten müssen.
 
A

annabellkiara

Guest

AW: How to … Wie baue ich einen Stundensatz?

@DaTrautinger
denke, die Ausführungen von "wex" waren sowieso als Anregung und als Grundlage weiterer Überlegungen gedacht. Vielleicht auch als "Wink mit dem Zaunpfahl" in Richtung jener, die meinen, mit Billigangeboten zu einer dauerhaften Kundenbindung zu gelangen. Was ein Kunde für eine "gute Idee" letztendlich zu bezahlen bereit ist, hängt absolut nicht vom "kalkulierten" Stundensatz ab.

Anna
Achja - und manchmal auch Nein-Sagen gehört zu einem guten Geschäft und wenn wir unsere (gestalterische) Arbeit so sehen wie ein Schichtarbeiter seinen Job sieht, ja dann, dann dürfen wir ausschließlich per Stundenlohn abrechnen und dann ärgert man sich zu Recht, wenn der Sonntag zum Arbeitstag wird - aber ob man dann den richtigen Beruf gewählt hat?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Bauer_Lindemann

Hat es drauf

AW: How to … Wie baue ich einen Stundensatz?

Typischer Fall von: "aus sicherer Position argumentiert".
Wenn es alles Käse wäre, würde die Gesellschaft nicht existieren. Und wenn sich keiner selbständig gemacht hätte gäbe es auch keine Angestellten oder Arbeitnehmer.
Ich habe auch vor 20 Jahren den Schritt in die Sebständigkeit gewagt, aber nicht weil ich lange Weile hatte oder die große Kohle verdienen wollte, sondern weil ich arbeitslos war und keinen Bock auf Untätigkeit und Gang zum (damaligen) Arbeitsamt (heute Jobcenter) hatte um dort als Bittsteller zu landen.
Sicher war es keine leichte Entscheidung und heute weiß ich auch, was ich am Anfang alles falsch gemacht habe. Ich habe bis heute nicht das große Geld verdient, aber ich fühle mich zumindest als Mensch, der etwas für seinen Lebensunterhalt tut und nicht auf Kosten der Gesellschaft lebt.
Bereut hab ich meine Entscheidung jedenfalls nicht.

@ Josef17:
wenn du so lange keine Urlaub oder frei hattest, dann hast du wirklich was falsch gemacht. Man braucht Zeit zur Regeneration und auch für die Familie. Und selbst wenn es wie in meinem Fall 1Woche im ersten Jahr der Selbständigkeit war. Das hilft ungemein und man kann in dieser Zeit neben der Erholung auch Frustbewältigung betreiben. Aber du hast es ja geschafft. Ich hab noch ein paar wenige Jährchen. ;)

Also ich habe meine Entscheidung auch nicht bereut.
Nur es muß eben jeder für sich entscheiden.

Gruß Bauer_Lindemann
 

berniecook

Photo-Fan

AW: How to … Wie baue ich einen Stundensatz?

Hallo,
1. Herzlichen Dank an Wex, endlich hat einer sich des Themas angenommen und ein paar grundlegende Dinge gesagt.
2. Selbstständig zu sein oder zu werden ist jedem selbst überlassen. Es ist kein Nachteil.
3. Shee..-Aufträge gibt es keine, den ein Auftrag bedeutet "Geldverdienen"
4. Auch als ein in sicherer Position Befindlicher muss ich mich mit dem Thema auseinandersetzen, wenn ich nebenher Aufträge annehme und dadurch Nebeneinkünfte erziele.
5. Jeder, der mal Selbständiger war oder ist, weiß, dass das Finanzamt zu "bedienen" ist. Das gilt auch für Nichtselbständige. Dieser Personenkreis hat nicht soviel Arbeit mit dem FA wie ein Selbstständiger, der sich mit Umsatzsteuer, Umsatzsteuervoranmeldung, Gewinnversteuerung, etc. rumschlagen muss. Dafür darf der Nichtselbständige auch keine Umsatzsteuer weiterreichen (ja, die meisten Freiberufler arbeiten diesbezüglich für das FA).
6. Die Diskussion hier ist meines Erachtens in diesem Thread fehl am Platz, weil der Titel dieses Threads lautet "Wie baue ich einen Stundensatz" und nicht ob sich Selbständigkeit lohnt oder nicht.

So, das war mein Senf auf die Schnelle zu diesem Thema,

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:

wex_stallion

Motzerator

Teammitglied
PSD Beta Team
AW: How to … Wie baue ich einen Stundensatz?

@DaTrautinger
denke, die Ausführungen von "wex" waren sowieso als Anregung und als Grundlage weiterer Überlegungen gedacht. Vielleicht auch als "Wink mit dem Zaunpfahl" in Richtung jener, die meinen, mit Billigangeboten zu einer dauerhaften Kundenbindung zu gelangen. Was ein Kunde für eine "gute Idee" letztendlich zu bezahlen bereit ist, hängt
absolut nicht vom "kalkulierten" Stundensatz ab.

Genau so war es gemeint. Wenn ich einen Stundensatz kalkuliere, dann muss ich da ja irgendwelche Bedingungen für definieren. Und eine Bedingung ist eben die Frage, viele Stunden ich zwar aktiv tätig bin, aber nicht direkt einer Kundennummer zuordnen kann sondern in die Allgemeinkosten kalkulieren muss.

Das »Im Idealfalle 115 Stunden« war eher so ein Warnschuss an die »15 Euro Stundensatz«-Abteilung. ;)


- das ständige "updaten" der Software
- die Bildung von Rücklagen zum Ausgleich von Reklamationen
- zu bedenken ist auch, daß das Finanzamt erst nach einem Jahr kommt, dann aber nicht nur die Nachzahlung fällig ist, sondern auch eine monatliche / vierteljährliche Vorauszahlung.
- und die vier Wochen Urlaub müssen natürlich im "Stundenlohn" entsprechend dem persönlichen Luxusanspruch eingerechnet werden


Und da sind wir schon im individuellen Bereich, den kein Forumposting umfassend erschlagen kann.

• Updaten von Software
Kann direktes Geld kosten oder auch nur Strom. Es gibt bereiche, die kann ich mit OpenSource-Ware erledigen, aber auch Bereiche in denen ich auf kostenpflichtige Lösungen angewiesen bin. Aus der Ferne ist es unrealistisch, jedem entweder zu Gimp/Inkscape/Scribus zu raten oder zu einer Master Collection. Oder zu einer der gefühlten drölf Bazilliarden Lösungen dazwischen.

• Finanzamt
Es gibt Steuertabellen, da kann man ablesen, was man »jetzt« bezahlen müsste und das auf die Seite legen. Ähnliches gilt für Abschreibungen, der ganze Krempel ist öffentlich einsehbar. Wer keine kaufmännische Ausbildung hat muss eben sich schlau machen oder den Bereich an Fachkräfte outsourcen, z.B. Steuerberater.
In den meisten Gründungsfällen ist das aber kein Buch mit sieben Siegeln und ich kann jedem nur dringend ans Herz legen sich damit auseinanderzusetzen.

• Urlaub
Der war schon abgezogen ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

GeBe

offen, direkt und unbelehrbar

AW: How to … Wie baue ich einen Stundensatz?

Hallo,

von der Liebe zum Detail alleine wird niemand satt,
deswegen verstehe ich manche Aussagen in der
Diskussion hier überhaupt nicht.

Wenn ich 80 Wochenstunden arbeiten muss, um über
die Runden zum kommen, dann läuft etwas schief.

Wer das machten möchte - von mir aus - und manchmal
führen äußere Zwänge tatsächlich zu solchen Konstellationen,
aber bitte schreibt nicht, sowas wäre "ganz normal".

Für den Stundensatz nutze ich ein einfache Faustformel:

Potentieller Studensatz als Angestellter mal zwei als
Untergrenze.

Wenn ich mit 65.000 EUR p.a. rechne und von 220 Arbeitstagen zu
je 7,5 h ausgehe, komme ich auf einen Betrag von ca. 40 EUR
pro Arbeitsstunde.

Es muss aber nicht nur die reine Arbeitszeit vergütet werden,
sondern auch:

- unproduktive Zeiten und Kosten für Fortbildung und Buchhaltung

- KFZ-Kosten

- Arbeitsplatzausstattung: Miete, Büro, PC, Drucker, Software, Büromaterial

- Kosten für Telefon, Internet und Strom

- Renten-, Kranken-, Pflege- und Unfallversicherung trage ich selbst - der Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung entfällt.

- ich genieße keinen Kündigungsschutz, sondern trage ein
unternehmerisches Risiko

- ich habe keinen Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, Weihnachts- und Urlaubsgeld oder andere betriebliche Gratifikationen

Der Auftraggeber hat noch andere Vorteile:

- ich werde nicht nach Anwesenheitszeit bezahlt, sondern nach Leistung/Ergebnis

- die fehlende "Arbeitsplatz-Sicherheit" sorgt für Flexibilität, Einsatzbereitschaft und Motivation

- ich verursache keinen Aufwand in der Lohn- und Gehaltsbuchhaltung, BG-Abrechnung

- ich bin sehr flexibel hinsichtlich meiner Arbeitszeit und bei Bedarf auch spät abends sowie an Wochenenden und Feiertagen tätig

Damit ist für mich in diesem Beispiel 80 EUR die Untergrenze.
 
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