Shalömchen,
nicht nur hier, auch an anderen Stellen im Internetz stellen viele immer wieder die selbe Frage: »Was kann ich für [whatever] nehmen?«
Und da nicht nur, aber auch hier immer wieder Leute sind, die sich auf eigene Füße stellen, sprich selbstständig machen, möchten, hab ich mir überlegt, mal ein paar grundsätzliche Dinge zum Thema »Wie berechne ich meinen Stundensatz?« zu verlieren.
Natürlich gibt es zu viele verschiedene Parameter diesen zu berechnen, daher wird hier auch keine allgemeingültige Gleichung am Beitragsende stehen.
Dennoch gibt es ein paar Parameter, die eigentlich für alle gelten, die sich selbstständig machen wollen.
Die ultimative erste Frage, die man sich auf jeden Fall stellen sollte!
Wenn man sich selbstständig macht, dann kommt die Kohle nicht automatisch ins Haus, man muss Kunden aquirieren, für diese arbeiten, die Arbeit berechnen und irgendwann bezahlt kriegen.
Viele fragen sich dann "Was nehm ich dem Kunden denn jetzt ab?"
Als allererstes muss man für sich definieren, welchen Zahlungseingang man zur Deckung der Kosten braucht. Das ist bei jeder Person unterschiedlich, der eine wohnt noch bei Mutti, der andere muss eine Wohnung finanzieren, der eine fährt Fahrrad, der nächste hat ein Auto.
Es gibt einen relativ einfachen Satz, der viel Wahrheit inne hat; mein Großvater sprach ihn gerne: Wer seine Kosten nicht kennt kann keinen Gewinn machen
Nehmt euch also einen Zettel und einen Stift, macht den dämlichen Rechner aus und notiert alles, ja alles!, was für euch notwendig ist um die privaten monatlichen Kosten und Bedürfnisse abzudecken: Miete, Strom, Telefon, Versicherungen, KFZ-Steuer, Sprit, Fahrkarten, Lebensmittel, Klamotten, Spüli, Zahnpasta, Deo, Duschgel, Kerzen, Klopapier, Dünger für die Hauspflanzen, Batterien für die Fernbedienung, Taschentücher, Filterpapier für den Kaffee, Kaffee!, usw.; jeden(!) Mist.
Dieses ist die erste wichtige Summe, denn die braucht ihr jeden Monat um über die Runden zu kommen.
Dazu kommen noch die Kosten, die ein Unternehmen an sich mit sich bringt. Selbst wenn ihr den privaten Rechner mit privaten Strom benutzt, ein bisschen was kommt noch dazu. Drucker, Papier, Druckerpatronen bzw. -Toner, Briefmarken, vielleicht ein Stempel, Kleinkram wie Büroklammern, Tacker, Rechenmaschine, Briefumschläge, Ordner, Register, Prospekthüllen, Klarsichtfolien, Schnellhefter … all dieser Kleinkram, der in jedem Büro rumliegt muss auch angeschafft und bezahlt werden. Und das gehört berücksichtigt, selbst wenn es sich nur im Schnitt um 10 Euro im Monat handelt.
Und, ganz wichtig: Krankenversicherung, Rente, Unfallversicherung. Das hast du nun selber an der Backe, denn du bist Selbstständig.
Wenn ihr das alles durch habt, dann steht eine Summe auf Eurem Zettel. Es ist nun grundsätzlich egal, ob da 500 oder 5.000 Euro steht.
Next Step: Wie kommt ich zum Stundensatz?
Das Problem ist: Nicht jede Stunde, die man am Schreibtisch sitzt, kann man mal eben jemandem auf die Rechnung schreiben. Das Blöde: Das muss man aber tun.
Von daher ist es wichtig, für sich herauszuarbeiten, wie viele Stunden man erstmal überhaupt berechnen könnte, und daraus ergibt sich dann der Stundensatz.
Wie komme ich dahin? Rechnen! Keine Angst, die Grundrechenarten reichen vollkommen aus:
• Im Durchschnitt hat jedes Jahr gut 250 Arbeitstage.
• Legen wir mal vier Wochen Urlaub zu Grunde, dann wären das 20 Arbeitstage.
•So verbleiben potentiell 230 Arbeitstage.
In den seltensten Fällen kann ein Selbstständiger jede Stunde abrechnen, man muss auch Zeit aufbringen für administrative Aufgaben oder Fortbildungen gleich welcher Form.
Ich persönlich kenne einige Selbstständige, aber keiner von denen kommt nennenswert unter einen »Administrativ-Aufwand« von unter einer Stunde pro Arbeitstag, eher zwei.
Man muss Emails lesen und beantworten, die Post durchgehen, Angebote schreiben, Rechnungen schreiben, eine Präsentation vorbereiten, ein Schulungsvideo schauen, ein Tutorial durcharbeiten, sich einfach auf dem Laufenden halten usw. usf.
Dazu kommt, dass man, besonders am Anfang, nicht unbedingt voll ausgelastet ist, von den "Stunden in Bereitschaft" vielleicht nur 50 oder 60 Prozent berechnet werden können, aber auch die müssen schon das Geschäft tragen, denn der durchschnittliche Wohnungsvermieter wird sich eher selten mit der halben Miete zufrieden geben, "weil ich kann gerade nicht so viel fakturieren."
Okay, nun ein paar Zahlen:
Weiter oben habe ich mal mit 230 Tagen kalkuliert. Von einem 8-Stunden-Tag kann man getrost 2 Stunden für "Administrative Tätigkeiten" abziehen. Wären dann (230 x 6) 1380 potentiell abrechenbare Stunden. Geteilt durch 12 Monate:
Im Idealfall 115 Stunden pro Monat, mit denen ihr Eure Kosten decken müsst!
Das kann mit einem Stundensatz von 25 Euro nicht funktionieren! Denn da gibt es noch das Finanzamt, aber dazu später mehr.
nicht nur hier, auch an anderen Stellen im Internetz stellen viele immer wieder die selbe Frage: »Was kann ich für [whatever] nehmen?«
Und da nicht nur, aber auch hier immer wieder Leute sind, die sich auf eigene Füße stellen, sprich selbstständig machen, möchten, hab ich mir überlegt, mal ein paar grundsätzliche Dinge zum Thema »Wie berechne ich meinen Stundensatz?« zu verlieren.
Natürlich gibt es zu viele verschiedene Parameter diesen zu berechnen, daher wird hier auch keine allgemeingültige Gleichung am Beitragsende stehen.
Dennoch gibt es ein paar Parameter, die eigentlich für alle gelten, die sich selbstständig machen wollen.
Die ultimative erste Frage, die man sich auf jeden Fall stellen sollte!
Wenn man sich selbstständig macht, dann kommt die Kohle nicht automatisch ins Haus, man muss Kunden aquirieren, für diese arbeiten, die Arbeit berechnen und irgendwann bezahlt kriegen.
Viele fragen sich dann "Was nehm ich dem Kunden denn jetzt ab?"
Als allererstes muss man für sich definieren, welchen Zahlungseingang man zur Deckung der Kosten braucht. Das ist bei jeder Person unterschiedlich, der eine wohnt noch bei Mutti, der andere muss eine Wohnung finanzieren, der eine fährt Fahrrad, der nächste hat ein Auto.
Es gibt einen relativ einfachen Satz, der viel Wahrheit inne hat; mein Großvater sprach ihn gerne: Wer seine Kosten nicht kennt kann keinen Gewinn machen
Nehmt euch also einen Zettel und einen Stift, macht den dämlichen Rechner aus und notiert alles, ja alles!, was für euch notwendig ist um die privaten monatlichen Kosten und Bedürfnisse abzudecken: Miete, Strom, Telefon, Versicherungen, KFZ-Steuer, Sprit, Fahrkarten, Lebensmittel, Klamotten, Spüli, Zahnpasta, Deo, Duschgel, Kerzen, Klopapier, Dünger für die Hauspflanzen, Batterien für die Fernbedienung, Taschentücher, Filterpapier für den Kaffee, Kaffee!, usw.; jeden(!) Mist.
Dieses ist die erste wichtige Summe, denn die braucht ihr jeden Monat um über die Runden zu kommen.
Dazu kommen noch die Kosten, die ein Unternehmen an sich mit sich bringt. Selbst wenn ihr den privaten Rechner mit privaten Strom benutzt, ein bisschen was kommt noch dazu. Drucker, Papier, Druckerpatronen bzw. -Toner, Briefmarken, vielleicht ein Stempel, Kleinkram wie Büroklammern, Tacker, Rechenmaschine, Briefumschläge, Ordner, Register, Prospekthüllen, Klarsichtfolien, Schnellhefter … all dieser Kleinkram, der in jedem Büro rumliegt muss auch angeschafft und bezahlt werden. Und das gehört berücksichtigt, selbst wenn es sich nur im Schnitt um 10 Euro im Monat handelt.
Und, ganz wichtig: Krankenversicherung, Rente, Unfallversicherung. Das hast du nun selber an der Backe, denn du bist Selbstständig.
Wenn ihr das alles durch habt, dann steht eine Summe auf Eurem Zettel. Es ist nun grundsätzlich egal, ob da 500 oder 5.000 Euro steht.
Next Step: Wie kommt ich zum Stundensatz?
Das Problem ist: Nicht jede Stunde, die man am Schreibtisch sitzt, kann man mal eben jemandem auf die Rechnung schreiben. Das Blöde: Das muss man aber tun.
Von daher ist es wichtig, für sich herauszuarbeiten, wie viele Stunden man erstmal überhaupt berechnen könnte, und daraus ergibt sich dann der Stundensatz.
Wie komme ich dahin? Rechnen! Keine Angst, die Grundrechenarten reichen vollkommen aus:
• Im Durchschnitt hat jedes Jahr gut 250 Arbeitstage.
• Legen wir mal vier Wochen Urlaub zu Grunde, dann wären das 20 Arbeitstage.
•So verbleiben potentiell 230 Arbeitstage.
In den seltensten Fällen kann ein Selbstständiger jede Stunde abrechnen, man muss auch Zeit aufbringen für administrative Aufgaben oder Fortbildungen gleich welcher Form.
Ich persönlich kenne einige Selbstständige, aber keiner von denen kommt nennenswert unter einen »Administrativ-Aufwand« von unter einer Stunde pro Arbeitstag, eher zwei.
Man muss Emails lesen und beantworten, die Post durchgehen, Angebote schreiben, Rechnungen schreiben, eine Präsentation vorbereiten, ein Schulungsvideo schauen, ein Tutorial durcharbeiten, sich einfach auf dem Laufenden halten usw. usf.
Dazu kommt, dass man, besonders am Anfang, nicht unbedingt voll ausgelastet ist, von den "Stunden in Bereitschaft" vielleicht nur 50 oder 60 Prozent berechnet werden können, aber auch die müssen schon das Geschäft tragen, denn der durchschnittliche Wohnungsvermieter wird sich eher selten mit der halben Miete zufrieden geben, "weil ich kann gerade nicht so viel fakturieren."
Okay, nun ein paar Zahlen:
Weiter oben habe ich mal mit 230 Tagen kalkuliert. Von einem 8-Stunden-Tag kann man getrost 2 Stunden für "Administrative Tätigkeiten" abziehen. Wären dann (230 x 6) 1380 potentiell abrechenbare Stunden. Geteilt durch 12 Monate:
Im Idealfall 115 Stunden pro Monat, mit denen ihr Eure Kosten decken müsst!
Das kann mit einem Stundensatz von 25 Euro nicht funktionieren! Denn da gibt es noch das Finanzamt, aber dazu später mehr.
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