AW: Hutzi's 3D / Motion Design Showroom
Es ist mir klar, dass man nicht nochmal an eine Arbeit rangeht, die der Kunde schon abgenommen hat. Aber so würde ich das Ding nicht mit in eine Bewerbung reinnehmen, sondern dann, wie Du schon vorgeschlagen hast, noch mehr eigene Sachen machen (z.B. den Einstieg etwas verkürzen
). Die Kluft zwischen "abgenommen" und "gut für ein Reel" wäre mir dabei zu groß. In meinen Augen ist nämlich der Punkt für "ewiges Rumverbessern" noch nicht erreicht, auch wenn ihr alle lange an einer Lösungen geschraubt habt.
Mehr als Empfehlungen aussprechen kann hier eh keiner für Dich. Was Du dann damit machst, ist eine völlig andere Sache. Nimm es einfach wie es ist: Jeder der hier schreibt, sieht die Arbeiten von außen. Ohne den Streß den ihr dabei hattet, aber auch ohne die "Scheuklappen", die man unweigerlich aufgesetzt bekommt, wenn man lange genug an einer Sache arbeitet. Betriebsblindheit.
Dein Argument mit den "Arbeitsproben" ist ein wenig hergeholt. Du bringst doch auch eigene Sachen rein, das sind auch keine Arbeitsproben im Sinne der Arbeitsstelle. Ich würde in so einem Fall wie dem Falten dann etwas eigenes draus machen. Also was anderes falten und z.B. Dinge wie die hier störende Farbigkeit außen vor lassen.
Ich kann auch nur davon abraten, den Gorilla zu zitieren. Vor allem nicht vor einem potentiellen neuen AG mit einer "uralten Weisheit"
Die Aussage (kurz gefasst: die ersten 80% der Arbeit kosten 20% der Zeit, die letzten 20% (Finetuning) 80% der Zeit) ist wesentlich älter als Nick , ihm das Zitat zuzuschreiben ist ein bischen so, wie das Rad neu erfunden zu glauben. Das kommt nicht überall gut an
Und auch hier nochmal ganz klar: zwischen Finetuning und 100% Zufriedenheit ist noch eine mächtige Kluft. Und trotzdem stecke ich da u.U. auch über die Zufriedenheit des Kunden hinweg nochmal Zeit rein. Ist dann allerdings alles Freizeitspaß und teilweise nur für mich
Projektmanagement allgemein mag in manchen kleineren Studios überkandidelt sein. Die Zeiterfassung, die den Kern davon ausmacht, nicht. Und es wundert mich, dass ihr das selbst mit 1, 2 Angestellten, Praktikanten und Azubis - pardon, Trainees - nicht macht.
Sicher ist das in erster Linie etwas für den Chef. Er muss ja wissen, was er seinen Kunden berechnet. Dazu muss klar sein, wie lange ein Projekt braucht. Und wie Du sicher in den Jahren Deiner Ausbildung schon gemerkt hast: jedes neue Projekt bringt neue Ungereimtheiten mit sich. Man kann also nie genau im Voraus sagen, wie lange es wirklich braucht (wenn es nicht die x-te Wiederholung von etwas ist. Aber das ist banal). Dazu ist die Zeiterfassung in einer Projektverwaltung da: um ein ähnliches Projekt das nächste Mal zumindest grob abschätzen zu können. Wirst Du nie gefragt, wie lange Du für etwas gebraucht hast? Hat Dich das nicht selbst schon interessiert?
Es sei denn, es stehen immer deadlines (und damit Nachtschichten) im Raum, so dass das eh keine Frage ist
So etwas nutzen aus naheliegenden Gründen auch Freelancer. Also Leute, die frei in anderen Studios arbeiten, um sich selbst besser einschätzen zu lernen. Als Freelancer wird man oft genug Projekt bezogen bezahlt, muss also vorher abschätzen, was die eigene Arbeit auf das Projekt bezogen wert ist. In Firmen ist das nicht nur für die Abschätzung gang und gäbe, der Chef bzw. die Rechnungsstelle muss nämlich spätestens beim Einsatz über die Firmenbesetzung hinaus, nämlich von Praktikanten + Freelancern, wissen, wer wieviel gearbeitet hat. Von daher verwunderlich dass das bei euch nicht eingesetzt wird. Auch wenns mich nix angeht: frag doch mal den Herrn Winter, würde mich sehr interessieren, warum nicht