AW: Im dunkeln unterwegs
Vor allem Bild 1 finde ich technisch schon recht gut. Du solltest aber noch nach einer spannenderen Location suchen. Ich habe aber erst einmal solche Bilder gemacht (siehe Signatur). In Schwarz-Weiß sieht es sehr langweilig aus, finde ich. Die roten Streifen müssen schon sein.
Vielleicht hast du einen Kabel- oder Funkauslöser, dann könntest du auch länger als 30sek belichten (im Bulb-Modus).
lg,
Lori
Bild 1 und auch 2 sind nicht wirklich als technisch gut anzusehen. Bei 30 Sekunden Belichtungszeit und Blende 16 bei ISO 200 hätte man zunächst mal die Kameraeinstellungen anpassen können: ISO 100, Blende 11, 30 Sekunden. Die Abbildungsleistung des Objektives wäre deutlich besser und das Rauschverhalten ebenfalls (falls der Chip nicht zufällig bei ISO 200 sein bestes Rauschverhalten hat - dann hätten bei ISO 200 auch nur 15 Sekunden Belichtung sicher gereicht).
Mehr als 30 Sekunden Belichtungszeit sind bei dem gewählten Bildausschnitt sicher nicht nötig. Bei Lichtspuren von Fahrzeugen ist es vollkommen ausreichend die Belichtungsdauer auf die Zeit einzustellen, die das Fahrzeug zum Durchfahren der Strecke braucht. Längere Zeiten erhöhen das Risiko, dass Fahrzeuge entgegen kommen oder weitere Fahrzeuge in Fahrtrichtung die vorhandenen Lichtspuren überlagen (kann natürlich gut aussehen und muss man für jedes Location und je nach Verkehrslage ausprobieren).
Die Location an sich ist durchaus gut gewählt. Der Straßenabschnitt ist ausreichend lang, scheint nicht allzu sehr befahren zu sein und durch die Straßenführung (Buckel und Kurven) ist auch Spannung im Bild, die bei entsprechender Fahrzeugkonstellation noch reichlich viel Spielraum für die dargestellten Szenen lässt. Auch die Fahrbahnränder sind ausreichend durch das Fahrtlicht ausgeleuchtet und die teilweise schon arg schräg stehenden Begrenzungspfosten, können ebenfalls in die Komposition mit einfließen. Die Komposition allerdings, ist noch nicht wirklich ausgereift (mehr dazu weiter unten).
Wenn du nicht zufrieden bist dann such dir doch andere etwas interessantere Motive.
Die drei Fotos wirken auf mich eher wie "Testfotos" die du mal machen wolltest. Ich seh hier ausserdem das der Mond aufgrund der langen Belichtungszeit sehr überstrahlt. Abhilfe wäre da ein DRI (schnell gemacht, da Mond sich bewegt). Jedoch geb ich zu das HDR's und DRI's von einer Szene mit Mond nicht so ganz einfach sind. Warum ? Der Mond ist sehr hell und die Umgebung sehr dunkel.
Es gibt aber auch die Möglichkeit zuerst ein Foto vom Mond zu machen (so das er nicht überstrahlt), danach direkt das eigentliche Foto machen. Dann per EBV zuhause die Aufnahmen übereinander legen und den zu hellen Mond (der eigentlichen Aufnahme) per Maske und schwarzem Pinsel wieder übermalen.
Ich denke, der Mond war wichtig. Das Motiv ist eigentlich auch nicht uninteressant (wie ich oben schon schrieb), aber es ist natürlich uns beiden klar, dass man noch deutlich mehr aus Szene herausholen kann.
Ein HDRI würde meiner Meinung nach aber in dieser Szene nicht wirklich hilfreich sein. Der Mond würde dann zwar wie ein Mond aussehen und nicht wie "die Sonne", aber genau die Überstrahlung in Kombination mit der Ausleuchtung der Gesamtszene (bei langer Belichtung) macht doch diese Art von Dunkelaufnahmen erst aus. DRI geht doch schon eher in eine andere Richtung und hier eingesetzt, wenn dann ohnehin nur sehr sehr behutsam, überfordert den Anfänger sicherlich. Natürlich ist der Einwand berechtigt, dass man mit DRI noch mehr aus dem Bild holen kann, aber die unzureichende Komposition nimmt meiner Meinung nach aktuell noch weit mehr Raum zur Optimierung ein.
Danke für eure Tips.
@kopak
Das der Mond so überstrahlt ist.
@Fotomacher
EBV. Hast du mal ein Link zu dem Tool (welches du meinst) für mich bitte? Welches Proggi meinst du? Ich arbeite mit PhotoShop.
Den überstrahlen Mond kannst du mit den Tipps von Fotomacher und den verlinkten Tutorials in den Griff bekommen, ich würde aber erst mal an der Bildgestaltung (Komposition) ansetzen und den überstrahlen Mond als gestalterisches Element mit einbauen (weiter unten folgt dazu noch ein Teil).
Technik ist hier sicher hilfreich, doch ist dein "Hauptproblem" hierbei die Bildkomposition. Was willst du zeigen? Den Mond und eine Straße die "darunter" von Fahrzeugen befahren wird oder die Straße "über" der der Mond scheint?
Hier hast du einen überstrahlten Mond und ein Lichterspur. Dazwischen große graue langweilige Flächen. Der Mond steht mittig oben, die Lichtspur in der unteren Hälfte und in der Wirkung mittig, auch wenn diese von links nach rechts steigt.
Hier wäre ein Querformat eine Option. Den Standort so wählen, dass die Bildmitte nicht so dominiert und mehr Info beinhaltet. Das Hauptmotiv verstärken. Wenn es die Lichtspuren sind, dann würden mehr Spuren/ mehr Autos auch besser wirken, wenn es der Mond ist, dann auch den Himmel mit einplanen.
Bei der Belichtung evtl. mehrere Bilder machen und dann übereinander legen um die starken Lichtkontraste besser auszugleichen (z.B. Mond, Bäume, Straße..)
Die Bildgestaltung lässt noch viel Spielraum, da sind wir uns einig. Ein Querformat müsste wohl mit deutlich kürzerer Brennweite (Weitwinkel) auskommen, um den Mond nicht aus dem Bild zu verlieren, was die Szene schon stark verändern würde. Die freien Flächen zwischen Straße und Mond wirken im ersten Bild nicht so störend wie im zweiten Bild, weil die Umgebung ausreichend Licht bekommt, um in Details erkannt zu werden, was die Dominanz des Mondes abschwächt. Allerdings hätte ich den Standort der Kamera etwas weiter links gewählt und (wenn möglich) auch etwas weiter nach hinten versetzt, eben um die von dir bereits erwähnte Diagonale stärker zu erzeugen. Alternativ wäre auch einfach ein tieferer Standort möglich gewesen, weil dann die Steigung der Straße die Hinführung zum Mond stärker erzeugt und die Lichtspur (auf Grund der stärker verzerrten Größenverhältnisse) mehr ins Blickfeld kommt, was die Gewichtung der Bildteile mehr ausgleicht.
Mein Tipp: Zunächst mit höher (bis hin zu höchster) ISO und kurzer Belichtungszeit ein Bild machen, um Standort und Brennweite zu wählen und die Lichtstimmung festzulegen. Wenn Ort und Lichtstimmung gefunden sind, die Daten auf normale ISO-Einstellungen umrechnen, Stativ aufbauen (falls nicht schon für die Testbilder geschehen), Fernauslöser nutzen (idealerweise mit Spiegelvorauslösung) und Belichtungsreihen machen (mind. 5 Bilder - Abstand um je eine halbe oder ganze Blende beispielsweise), die über die Zeit gesteuert werden (für ein HDRI bracht es 3 Bilder mit je 2 Blenden Abstand). Die Kamera muss dazu natürlich komplett manuell eingestellt werden und den Autofokus muss man nach dem Anmessen ebenfalls auf manuell umstellen.