Auf der Adobe MAX 2016 , die sich aktuell in der Entwicklung befinden. Hier ein Blick auf „Stylit“, ein sogenanntes Sneak, welches auch als Demo zum Ausprobieren verfügbar ist.
Kurz umrissen geht es darum, einem vorgefertigten 3D-Modell einen eigenen Zeichen- und Farbstil aufzuerlegen. Nennen wir es den „Clou“ der Software: Möchte man beispielsweise einen Dinosaurier haben, lädt man einfach das entsprechende Modell und zeichnet anschließend nicht den Dinosaurier, sondern mit seinem eigenen Stil nur auf eine Kugel. Das Titelbild dieser News verdeutlicht das Prinzip: links ist die Zeichnung, rechts das, was das Programm automatisch daraus macht.
Wenn ihr die Demo herunterladet, erhaltet ihr eine ZIP-Datei mit ca. 12 MB. Einmal entpackt, startet das Programm relativ fix. Systemseitig wird jedoch eine „kräftige GPU (zum Beispiel GeForce GTX 970) und CPU (zum Beispiel Core i7)“ und Windows 10/8/7 verlangt. Bei meinen Versuchen stelle ich fest: Während die Demo läuft, lassen sich die Buchstaben für diesen News-Text etwas langsamer eintippen. Power in der Maschine ist also durchaus gefragt.
Und so sieht die Oberfläche von Stylit aus:
Die Oberfläche der Stylit-Demo
Unten rechts kann man zunächst eines der 10 Modelle auswählen. Darüber findet man verschiedene Parameter zur Anpassung wie die Auflösung, die Belichtung oder den Fokus.
Woran es dem Programm nun mangelt, ist die Kugel mit dem Zeichenstil. Hierfür erhält man mitgeliefert eine Vorlage als PDF oder PSD. Darauf bereits vorbereitet ist eine Skizze mit den Umrissen einer Kugel, deren Schattenwurf und eine Horizontlinie. An den vier Ecken dieser Skizze befinden sich noch Marker, die das Programm nutzt, um die Position der Skizze automatisch zu detektieren:
Die Skizzen-Vorlage von Stylit: Entweder ausdrucken und dann die reale Zeichnung per Kamera einfangen oder direkt z. B. in Photoshop bearbeiten und dafür den "Video Input" auf "Screenshot Capture" setzen
Das Zeichnen selbst kann nun entweder digital oder mit herkömmlichen Mitteln wie ganz realen Bleistiften oder Pinseln erfolgen. Dazu wählt man oben rechts den entsprechenden „Video Input“:
- Wer tatsächlich Hand anlegen möchte, druckt sich die A4-Vorlage aus – Stylit erkennt dann das Gezeichnete über eine Kamera, die natürlich vorhanden sein und ausgewählt werden muss.
- Wer die Vorlage lieber digital bearbeiten möchte, wählt die Variante „Screenshot Capture“. Sodann erscheint ein roter Rahmen, den man über der Skizze platziert.
Das 3D-Modell (im großen Fenster links) nimmt automatisch den "Stil" der Skizze an (oben rechts im kleinen Fenster)
Ein Pinselstrich genügt und Stylit überträgt diesen bereits automatisch auf das Modell:
Bereits ein erster Pinselstrich wird auf das Modell übertragen
Die ebenfalls mitgegebenen Style-Vorlagen in der PDF-Datei wirken da schon etwas eindrucksvoller. Seht euch dazu auch das entsprechende Video zur Präsentation von Stylit auf der Adobe MAX 2016 an. Ab Minute 1:17 wird gezeichnet, ab 2:49 bis 4:58 werden weitere Skizzen ausprobiert. Zum Schluss wird dann noch verkündet, dass all dies auch mit Animationen möglich sei.
Das Ganze befindet sich aus meiner Sicht wirklich noch arg in den Kinderschuhen. Es funktioniert grundlegend, aber das war es dann auch.
Nicht umsonst nennen sich die präsentierten Programme ja auch „Sneaks“ und mit etwas oder etwas mehr zusätzlichem Progammiereinsatz wird da sicher noch Praktikables daraus werden.
Habt ihr es getestet? Was meint ihr zu dieser Entwicklung?
Euer Jens
Bildquelle Vorschau und Titel: Screenshot aus dem Video "Stylit. Adobe MAX 2016" von Adobe