Apps wie Prisma sind bereits in der Lage, eine Stil-Vorlage auf ein beliebiges Video zu übertragen. Forscher der Technischen Universität in Prag und von Adobe haben auf der SIGGRAPH-Konferenz eine Methode vorgestellt, die im Vergleich zu bisherigen Systemen noch bessere Resultate erzielen soll. Die Entwickler konzentrieren sich in ihrer Arbeit auf die Darstellung von Porträts.
Momentan bestünden, den Ausführungen in der zugehörigen Veröffentlichung folgend (Website, PDF), drei Herausforderungen, die mit dem neuen Ansatz gelöst wurden:
Erstens hätten aktuelle Stil-Übertragungstechniken insbesondere damit Probleme, stark strukturierte, detailreiche Stile zu reproduzieren.
Zweitens setzten die Techniken darauf, die Zeichnung über die gesamte Video-Sequenz hinweg möglichst konstant zu halten. Daraus ergebe sich zwar ein charakteristischer Look, dessen durchgängig einheitliches Erscheinungsbild jedoch im Kontrast zum Erscheinungsbild von Videos mit echten Handzeichnungen stehe – diese seien nämlich gekennzeichnet durch ein zeitliches „Flackern“.
Drittens gebe es vor allem dann Schwierigkeiten beim Übertragen der Stile, wenn die Proportionen der Vorlage stark von denen des Zielbildes abweichen. Beim Vorgang des Anpassens bzw. Verzerrens des Stils hin zum Zielbild käme es so oft zu erheblichen Störungen.
Mit der präsentierten Methode ist man nun in der Lage, den Stil eines Porträts auf ein anderes zu übertragen, wobei sowohl die Charakteristika des Zielbildes als auch die strukturelle Detailtiefe der Vorlage erhalten bleiben sollen. Zudem habe man ein zeitliches Flackern eingeführt, dessen Intensität sich kontrollieren lässt.
In den folgenden Videos seht ihr oben zunächst Ergebnisse der neuen Methode, darunter detailliertere Informationen zur Entwicklung und zahlreiche Vergleiche zu bisherigen Ansätzen.
Weiterhin kann man auf dieser Seite selbst ein Bild hochladen, um diesem einen anderen Stil aufzuerlegen. Dazu zieht man die Aufnahme in den entsprechenden Rahmen, wählt einen Stil und klickt auf „Submit“. Das funktioniert übrigens weder mit Katzen noch mit Bildern, bei denen der Hintergrund eine zu starke Rolle spielt – dann bricht der Prozess direkt ab.
Euer Jens
Bildquelle Vorschau und Titel: Pixabay (und mit der Stilübertragung bearbeitet mithilfe dieser Seite)