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InDesign Satz Umbruch Spalten- bzw. Seitenende (Vermeidung Hurenkinden und Schusterjungen)

D

donkelmann

Guest

Hallo,

vielleicht kann mir jemand mit einem praktischen Tipp helfen, wie man sich erfolgreich bei InDesign gegen Hurenkinden und Schusterjungen zur Wehr setzt. Die automatische Absatzkontrolle funktioniert nur bedingt. Vorausgesetzt, man stellt dort ein das oben und unten jeweils 2 Zeilen immer zusammen sein sollen, dann kommt das zum Crash, wenn der Absatz 3 Zeilen hat. Weil egal, nach welcher Zeile ID trennt, eine Zeile bleibt immer solo. Das Ergebnis: eine Seite ist zwei Zeilen kürzer als die andere Seite. Wohlwollend reagiert ID, wenn beim nächsten Seitenumbruch ein ähnliches Desaster ist. Dann gleicht es die beiden Zeilen so aus, dass auf jeder der gegenüberliegenden Seiten nur eine Zeile "fehlt". Beide Seiten schließen dann zwar auf gleicher Hohe ab, aber der Abstand zur Seitenzahl ist wesentlich (eine Zeile) größer als auf den anderen Seiten des Textes.
Grundlegende Frage also: Wie handhabt man den Umbruch am besten, wenn ein Absatz aus drei Zeilen besteht? Ausschließlich über "Text streichen" oder "Text hinzufügen"?
Im Internet gibt es tausend Artikel, wie die Parameter eingestellt werden könnten/ sollten. Doch das Problem bleibt bestehen und lässt sich offenbar mit keinem Parameter abfangen.

Danke im Voraus!

VG
Donkelmann
 

Design & Layout

umucl

Nicht mehr ganz neu hier

Da musst Du am besten selbst Hand anlegen.
Entweder streichen oder hinzufügen.
Oder aber mit der Laufweite spielen, das mache ich ganz gerne.
Die Absatzkontrolle von Indesign benutze ich gar nicht.
 

Marianndl

Noch nicht viel geschrieben

Na ja, mit der Laufweite spielen geht eigentlich nur im äußersten Notfall. Du musst eben in den vorhergehenden Absätzen durch intelligente Trennungen den Umbruch so anpassen, dass es eine Zeile mehr oder weniger gibt. Aber das geht nicht automatisch, sondern macht richtig Arbeit. Und bitte bitte bitte nicht den Absatz-Setzer verwenden, sondern den Ein-Zeilen-Setzer, sonst verhaut es dir regelmäßig den Umbruch, den du vorher so schön gestaltet hast. Kein Typograf, der den Namen verdient, verwendet den automatischen Absatz-Setzer, und wenn doch, dann sollte man ihn teeren und federn und mitsamt den Programmierern von Adobe in den Styx werfen
(Spaß)
Typografie macht eben Arbeit, wenns gut werden soll.
Nicht verzagen!
Marianndl
 

Arm1479

Aktives Mitglied

Weil es soviel Spaß macht, einen 1000-Seiter Zeile für Zeile manuell zu umbrechen und weil die Kunden das auch so gerne gut bezahlen?

Nur für gutes Geld kann man gute Arbeit leisten!

Einen Tod muß man sterben, entweder Berufs-Ehre mit viel Aufwand oder wenn das gezahlte Geld zu wenig ist, dann hat es der Auftraggeber nicht besser gewollt.

Gruß, Armin
 
D

donkelmann

Guest

@Marianndl @Arm1479 @umucl
Danke für eure Antworten. Das ist das, was ich befürchtet habe. Mache das jetzt schon sehr lange und dachte jetzt, vielleicht wäre ja doch irgendein Trick an mir vorbeigegangen, um das Ganze zu automatisieren. (Habe eure Antworten geleiket, weil mir zwar die Antworten an sich gefallen, aber nicht der Inhalt :eek:
Schönes Wochenende
Donkelmann
 
A

annabellkiara

Guest

Kein Typograf, der den Namen verdient, verwendet den automatischen Absatz-Setzer, und wenn doch, dann sollte man ihn teeren und federn und mitsamt den Programmierern von Adobe in den Styx werfen....
Zugekaufte Programme, von denen man keine Ahnung hat, werden halt dadurch nicht besser, wenn man die Konkurrenz verdrängt hat.
Weil es soviel Spaß macht, einen 1000-Seiter Zeile für Zeile manuell zu umbrechen und weil die Kunden das auch so gerne gut bezahlen?
Ich denke, das Marianndl meinte wirkliche Setzer.
 

monika_g

Vektorgärtnerin

Zugekaufte Programme, von denen man keine Ahnung hat, werden halt dadurch nicht besser, wenn man die Konkurrenz verdrängt hat.

Man sollte sich die Entwicklung der Programme genau ankucken, bevor man solche steilen Thesen aufstellt. Die Satz-Engine von ID wurde von Donald Knuth entwickelt. Der ist zwar Informatiker, aber hat einen regen Austausch mit Typografen wie Hermann Zapf gepflegt. Ich frag mich grad, wer von uns hier (mich eingeschlossen) das von sich behaupten kann, aber egal.

Die Satz-Engine jedenfalls ist Bestandteil von TEX und das ist Open Source.

InDesign wiederum wurde von Adobe selbst entwickelt. Lediglich die ersten Anfänge kamen von Aldus. Dass InDesign QuarkXPress verdrängt hat, nunja, darf sich Quark zu einem großen Teil selbst zuschreiben.

Ich denke, das Marianndl meinte wirkliche Setzer.

Ich denke, Ihr habt es noch nicht mit großen Dokumenten zu tun gehabt. Ansonsten würdet Ihr erstens nicht so leichtfertig über "Berufs-Ehre", "wirkliche Setzer" und "Typografen, die den Namen verdienen" reden und wüsstet zweitens, wie man die Satz-Engine in den Griff bekommt. Ich würde auch vermuten, Ihr könntet es nicht unterscheiden, ob der Ein-Zeilen- oder der Mehr-Zeilen-Setzer zum Einsatz kam (jedenfalls dann nicht, wenn es von einem Könner bedient wurde).

Zeile für Zeile umbrechen ist übrigens reichlich unpraktisch, wenn man ein Dokument sowohl drucken als auch elektronisch publizieren will.
 
A

annabellkiara

Guest

Ich denke, Ihr habt es noch nicht mit großen Dokumenten zu tun gehabt.
Nein, aber zumindest mir ging es nicht unbedingt darum
Ihr könntet es nicht unterscheiden, ob der Ein-Zeilen- oder der Mehr-Zeilen-Setzer
Nein, nur erkennen, ob da ein Stümper, oder einer mit wenig Zeit und Geld, oder eben ein Fachmann dran saß, das würde ich schon.
Zeile für Zeile umbrechen ist übrigens reichlich unpraktisch,
So einer sollte "eingesperrt" werden und wurde hier auch von niemandem verlangt.
 

monika_g

Vektorgärtnerin

A

annabellkiara

Guest

Jetzt verstehe ich dich gar nicht mehr. Du schreibst von "unpraktisch", ich gebe dir recht - und dann kommst Du dir veralbert vor?

Gut, wir sind eh vom Thema abgekommen.
 

Wolf Eigner

Typokrat

Also, fassen wir zusammen: Das Problem des Selber-Denken-Müssens bleibt bestehen, selbst wenn man Geld für irgendwas ausgegeben hat. Damit wäre ich wohl das grundlegende Übel der technisierten Menschheit hübsch auf den Punkt gebracht. Gern geschehen.
 

schandmaeulchen

Nicht mehr ganz neu hier

Um auf die Ausgangsfrage zuückzukommen: falls das Dokument nicht zu umfangreich ist, würde ich für die dreizeiligen Absätze ein eigenes Absatzformat einrichten, das sich vom Standardformat lediglich durch die Option "Alle Zeilen im Absatz zusammenhalten" in den Umbruchoptionen unterscheidet.
 
M

muriel347

Guest

Ich habe dieses Problem aktuell auch.
Da dieser Thread ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, frage ich mich, ob es inzwischen neue Lösungsansätze gibt.
Danke!
 
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