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Instagram-Fotos im Museum

Ein Selfie-Meisterwerk!?

Es ist wie in einem modernen Märchen: Eine junge Frau zieht vom Dorf hinaus in die weite Welt und versucht sich in Los Angeles als It-Girl. Die Instagram-Posts nehmen pastellfarbene Töne an und die Fotos streifen über einen thematischen Bogen aus Verruchtheit, Luxus und Absturz. Der Erfolg: Die Followerzahl steigt auf über 90.000 und die Posts landen nun bald im Museum …

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⌙  Bildquelle: Screenshots Instagram Amalia Ulman

„Plötzlich war ich diese dumme Schl----“, erzählt Amalia Ulman in einem Interview mit dem Telegraph, „nur weil ich in den Bildern mein Hinterteil gezeigt habe.“ (Naja, im Original verwendet sie schon ein anderes Vokabular)

Die Argentinierin ist in Wahrheit jedoch weder It-Girl noch Schl----, sondern mit Leib und Seele Künstlerin. Alles Fake also, bis auf das Projekt: Die insgesamt über 150 Instagram-Posts gehören zu ihrer in 2014 durchgeführten Aktion „Excellences & Performances“. Nach einem Monat Vorbereitung hat sie anschließend kein Klischee ausgelassen – schneeweiße Bettenlandschaften, Rosenblätter, kleine Kätzchen und niedliche Häschen, garnierte Kaffeetassen, zuckersüße Erdbeeren und Sahnetörtchen, Rosen, kostbare Kleider, Schühchen und Sinnsprüche wie „Stay pretty. Be educated. Dress well. Get money.“ Zuckerguss, beträufelt mit allerlei Halbnacktheiten: ein Dekolleté hier, ein Po da, und Bettszenen, eingehüllt in den zartesten Stoff, seit es überhaupt Textilien gibt. Auch nicht ausbleiben durften die obligatorische (unechte) Brustvergrößerung sowie in aller Kürze zusammengefasst die Themen Sex, Drugs und Rock ´n´ Roll. Nach fünf Monaten endete der It-Girl-Schein dann abrupt mit einer Rose und den simplen Abschlussworten „The End“.

Das Londoner Museum Tate Modern wird die Bilder ab Februar bis Juni 2016 im Rahmen der Ausstellung „“ an die Wand bringen. Neben den Aufnahmen von Amalia Ulman werden insgesamt über 500 Bilder gezeigt, in denen die Beziehung zwischen Fotografie und Performance untersucht werden soll. Der Blick ist dabei historisch und überspannt einen Zeitraum von 150 Jahren, von den Anfängen der Fotografie bis hin zu den heutigen Phänomenen der sozialen Medien.

Die Aktion der Argentinierin passt also perfekt. Und obwohl derartige Performance-Fakes mittlerweile nicht mehr unbedingt das Neueste und Überraschendste sind, finde ich die Umsetzung ziemlich gelungen. Ein Spiel mit Wahrheit, Fiktion, Wunsch und Wirklichkeit – ableiten mag man sich daraus, was man möchte. Was haltet ihr von der Aktion?

 

Euer Jens

 

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