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IStock, fotolia & co

darkminde

Noch nicht viel geschrieben

Hi
mal eine frage kursiert ja hier schon etwas rum (Titelbeschreibung).
Bescheftige mich jetzt gerade mit Fotolia usw. um mein Budget etwas aufzubessern für mein Kamerahobby.
So nun zu meinen Fragen:

1. Hat jemand von Euch schon Erfahrung mit IStock, Fotolia und co. gemacht?
2. Worauf sollte man Wert legen bei den Images?
3. Wie sieht es mit Peronenfotografie aus (dadurch das ich nicht in Deutschland wohne) gelten Welt weit?

Mit freundlichen Grüssen

Dark
 

Fotografie

Mr_Chris

Nicht mehr ganz neu hier

Hi
Ich versuch es mal kurz zu fassen.
  • Es gibt nur ganz wenige Leute die damit auch nur ansatzweise etwas Geld verdienen.
  • Diese produzieren meist Serien in großem Umfang (Beispiel Familie in Küche bei Aktivität).
  • Wichtig ist bei allem micro stock Agenturen, schau dir die Fotos mit den meisten Verkaufszahlen an. Das sind die Sachen die man anbieten sollte.
  • Das was die meisten Fotografen als ihre guten Fotos verstehen lässt sich in der Regel kommerziell kaum nutzen.
  • Bei Personen Fotos brauchst du immer Verträge mit entsprechenden Nutzungsrechten. Egal wo die Bilder entstanden sind. Die Bildagenturen weisen darauf aber auch hin.

LG Chris
 

darkminde

Noch nicht viel geschrieben

Danke werde ichh mir mal angucken.
Aber wenn man damit nicht (so richtig) Geld macht warum machen die es denn dann?
Bin jetz nicht auf einen grossen betrag aus aber so ne kleine erleichterung wäre es doch dann schon wenn es gekauft wird.

@kidding82 danke gucke ich mir auch mal an.
 

berniecook

Photo-Fan

Aber wenn man damit nicht (so richtig) Geld macht warum machen die es denn dann?

Hallo,
mancher Hobby Fotograf will halt unter Umständen auch mal ein paar Bilder verkaufen!
Aber M_Chris bringt alles auf den Punkt. Jedenfalls ist es sicher das keiner der auf der grünen Wiese der Stockfotografie angefangen hat sofort davon hätte leben können!

Grüße
 
D

derwerner

Guest

Wer wirklich gute Fotos hat, verkauft die nicht für Zehntel-Cents an Stockagenturen, sondern direkt an Verlage: Für ein Bild im Direktvertrieb müsste ich ~300 Stockbilder verkaufen...
 

DoctorG

Aktives Mitglied

Wer wirklich gute Fotos hat, verkauft die nicht für Zehntel-Cents an Stockagenturen, sondern direkt an Verlage: Für ein Bild im Direktvertrieb müsste ich ~300 Stockbilder verkaufen...

Na und? ... und ja, diese Abwägung ist es ;-)

Nur wenige Fotografen - auch Berufsfotografen - verdienen wohl kaum mehr als 50 bis 100 Euro an einem Bild. Diese ganzen Hochzeitsschüsse und sonstwie-Sessions für das Büro, die (bessere) Bewerbung usw. sind eben wie Handwerksarbeiten zuhause ("einmal Gardinenstange montieren" etc.) nur einmal nutzbar. Zum Einen kommt der Kunde und bestellt etwas, das ohnehin kein anderer brauchen kann, zum anderen will der Kunde in den meisten Fällen auch nicht, dass das Zeug in andere Hände kommt.
Die Kamera für so ein einmal-Werk in die Hand zu nehmen, lohnt sich für einen Berufsfotografen daher kaum unter 10 - 15 Euro - das sind dann eben diese Zweckbilder für Behörden, die im zeitlichen Aufwand einige Minuten auch nicht überschreiten dürfen. Mit etwas mehr Mühe - ein paar Headshots oder so - kann man auch schon auf 30, 40, 50 Euro kommen. Deutlich darüber wird aber kein Endkunde ein paar Headshots für seine Bewerbungsmappe vergüten. Da kann man als Fotograf mehr haben wollen, es wird aber nichts, ohne weitere Features wie einem Höllenruf, Mordsmarketing usw.
Eigentlich sind wir dann auch schon bei Sessions mit Tagessätzen, die aber nur professionelle Kunden brauchen - etwa für Produktkampagnen. Auch hier hat man dann eben 400 oder 800 oder auch 2000 Euro Tagessatz. Ja nach Nacharbeit liegen alle Fotografen, die ich kenne, dann auch wieder bei 50 - 100 Euro je Bild. Für 2000 Euro Tagessatz wird ein Kunde eben eine Ausbeute von 200 Bildern erwarten. Bei so einer Hochzeit für 800 Euro wird dann bei 20 oder 50 Bildern Schluß sein. Nehmen wir aber mal 100 Bilder ... dann wären wir bei 8 Euro pro Bild. Die 2 - 4 Tage Nacharbeit nicht mitgerechnet. Praktisch klingt ja 800 Euro so viel, wenn ich aber einen An- und Abreisetag - meist ja verdienstlos - und 2 Postpro-Tage einrechne, bin ich plötzlich schon wieder bei 200 Euro je echtem Arbeitstag. 2000 Euro-Leute kenne ich persönlich kaum (genau einen, und der hat einen Godfather-Ruf) - das ist ganz sicher nicht alltäglich.
Und nicht zu vergessen: selbst die 800-Euro-Tage hat so ein Fotograf nicht dauernd. Mit gutem Namen und Netzwerk geht da kaum mehr als 2 Sessions pro Woche.
Also klassischer Fall: irgendwas zwischen 10 Euro und 100 Euro pro Bild sind so die Regel - dafür aber ein Einmaligkeit, weil da eben Personen oder Markenprodukte samt Logo etc. drauf sind.

Nehmen wir nun das Stock-Szenario: Ja - ich muss ein Bild mehrere hundert Male für kleineres Geld verkaufen. Also kann ich nicht einfach in meiner Straße spazieren gehen und ein bisschen Laub knipsen. Ich muss ermitteln, was Leute wollen.
Dazu gehört People-Fotografie. Ein paar der richtig bekannten Schüsse haben sich mittlerweile über 15.000 Mal alleine bei Fotolia verkauft. Zu Preisen zwischen ca. 30 Cent und 60 Euro für den den Fotografen. Die Agentur nimmt dafür dann ca. 1 Euro bis 200 Euro, je nach Lizenz und Größe.
Nehmen wir mal nicht solche 15.000er, die sind ja schon wieder genauso exotisch wie die 2000-Euro-Tagessatz-Leute von oben.
Ein gutes Mittelfeld sind Bilder mit ca. 1000 bis 5000 Verkäufen. Nehmen wir hier auch einen Durchschnitt von 70 Cent oder auch einem Euro für die ganze Bandbreite der Lizenzierungen dann kommen wir hier auf 700 bis 1000 Euro pro Bild. Bei guten Serien mit unterschiedlichen Models gibt es auch mehrere solche Mid-Seller.
Da möchte ich mal sehen, wieviele Fotografen auf einen ähnlichen Umsatz pro Bild kommen. Was helfen mir edle 70 Euro, die ich aber nur einmal im Leben ernten kann, wenn ich für die gleiche Arbeit (in beiden Fällen: Planen, Aufbau, Visage, Einstellen, Schießen, Nachbearbeitung) auch 1000 bekommen kann? Natürlich sinkt diese Erfolgsprämie mit jeden Bild, das rohrkrepiert. Und das machen natürlich auch viele Bilder: sie verkaufen sich nie.

Am Ende ist es wie mit kleinen bunten Teilchen, die man verkauft. Ein Juwelier hat da Edelsteine und ein Bonbonladen Bonbons. Der eine verkauft nur eine handvoll Elemente am Tag und ist glücklich (oder auch nicht). Der andere verkauft ganz andere Stückzahlen und lebt auch.
Das ist zumindest meine Metapher für diese Abwägung Stock- oder Honorarfotograf. Die Betrachtung eines Bildwertes wie "da gebe ich es ja für 10 Cent her" halte ich - Bitte hiermit um Entschuldigung, aber so sehe ich es - für überholtes Denken aus der Analogzeit. Mich persönlich interessiert nicht, ob ich 100 Euro oder 10 Cent pro Einheit kriege, wenn mein Einkommen am Monatsende mit geschwellter Brust und 100 Euro pro Bild 400 Euro ist, während es mit 10 Cent pro Bild 6000 Tausend Euro sein könnten.

Mich persönlich interessieren zwei ganz andere Dinge:
  • Wie kann ich 2 Stunden fotografische und filmerische Arbeit (bei mir ist es primär Film) in gutes Geld umwandeln?
  • Wie kann ich selbstbestimmt meine Lebenszeit verbringen, möglichst viel von dem realisieren, was ich will, ohne das Leute mich die ganze Zeit an unsichtbaren Fäden fernbedienen?
Was dabei das einzelne Bild oder die einzelne Filmszene im Digitalzeitalter kosten, ist mir weitgehend egal, wenn es sich am Ende des Monats gelohnt hat ... und das nachhaltig so bleibt. Wenn man viel ins Regal legt, kauft eben immer irgendwer irgendetwas. Wäre das nach ein paar Tagen vorbei, wäre es natürlich auch blöd.

Zum Konfliktpotential: Das ist meine persönliche Meinung. Wer Analogzeitdenken verinnerlicht hat, möge das natürlich gerne beibehalten. Jedem seinen Weg, es ist halt nur nicht meiner - ich bin dafür schlichtweg nicht geeignet.

Eine Riesen-Infoarbeit leistet hier übrigens Robert Kneschke - der schreibt auch viel über Honorare und seine ersten vier Jahre Einkommen aus dem Stockbusiness.
http://www.alltageinesfotoproduzenten.de/
 

darkminde

Noch nicht viel geschrieben

@DoctorG danke das ermutig weiter zu machen. Klar ist es schwer aus der masse hervor zu treten was ich auch schon mitbekommen habe und auch das passende motiv zu finden aber über Models in der Sektion hatte ich noch nicht nachgedacht ist eine überlegung wert und was ich so dort gefunden habe auf den Seiten die haben auch fast alle Models.
So muss ich mir das mal ans Bein binden einen Guten Vertrag zusammen basteln und mir mal ein Paar gute Models suchen.

Das mit den zwei Stichpunken sehe ich genauso.

Danke
 

patrick_l

Hat es drauf

Hi Michael (@DoctorG),

bei dem Thema gleich an einen älteren Beitrag von dir in denken musste. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hast du dich auch dort sehr ausführlich zum Thema geäußert. War schon dabei in den Untiefen des Forums danach zu suchen. Jetzt mir das weiterbuddeln sparen kann. :D Hätte es doch in meinen Bookmarks parken sollen. Shit happens. ;) Wie dem auch sei, mich auch hier vorbehaltlos deinen Worten anschließen kann.

Liebe Grüße, Patrick
 

Mr_Chris

Nicht mehr ganz neu hier

Ich stimme dem ja auch zu, muss aber auch das große "aber" dazu setzen. Viele glauben sie können bei (micro)Stockagenturen endlich mal Geld für ihre tollen Bilder bekommen, die ja sowieso nur auf ihren Festplatten rumlungern.
Dem ist halt leider nicht so. Für die Agentur ist das prima, weil dadurch ihr Angebot breiter wird und man wirklich zu jedem noch so dusseligem tag/Suchwort etwas findet, der Fotograf darf sich aber am Ende des Jahres über 72cent für drei verkaufte Lizenzen freuen.

Daher mein Ratschlag entweder mach es richtig, Beispiele haben wir ja jetzt genug, oder lass es sein.
... um mein Budget etwas aufzubessern für mein Kamerahobby.
Denn genau dies geht mit microstock meist nicht.

LG Chris

PS. und das hat jetzt nichts mit Denken aus Analogzeiten zu tun :)
 

darkminde

Noch nicht viel geschrieben

Hi @Mr_Chris,

will es ja auch gerne richtig machen, da kommt aber das grosse aber, ich Studiere gerade (also nicht viel Geld zur verfügung) Fotographie in London und das ganze Equipment was man dazu benötigt, Kontakte usw. zu haben oder zu finden ist hier nicht leicht. Wie auch über all ist so wie du es schon sagst habe mal ein Foto und lade es hoch, aber dadurch Lehrnt man auch was die Trends sind wie ist ein Foto (wie oft wird es angeklickt) ich habe zumbeispiel 1000´de von Fotos viele gefallen mir sehr gut aber gefällt es auch anderen?
So kann ich es dann wenigstens sehen wie es ankommt.
Es ist ja nicht nur das Geld bei mir was Lockt aber irgendwie muss ja auch alles bezahlt werden und wenn ich halt im jahr 1000 Euro mache mit ich weis nicht wie viel Bilder aber davon kann ich mir dann schon wieder Equipment kaufen und meinen Schritt zum eigenen Studio in der zukunft näher kommen. was ich natürlich hoffe und sobalt das Equipment komplett ist ist es natürlich leichter.

MfG

dark
 

were

Aktives Mitglied

Ich habe gerade eben meine neueste Zwischenbilanz zu meinen Microstock-Aktiivitäten auf meinem Blog veröffentlicht.

Ich kann nur bestätigen: Reich wird man dadurch nur, wenn man es auf der professionellen Ebene betreibt. Für mich ist es einfach nur Spaß.
 

darkminde

Noch nicht viel geschrieben

meine bilanz ist nd mansche aufnahmen werden abgelgleich null gerade :/ und viele werden abgelehnt weil sie nicht scharf sind. dabei ist es der hintergrund dof.
 

DoctorG

Aktives Mitglied

Viele glauben sie können bei (micro)Stockagenturen endlich mal Geld für ihre tollen Bilder bekommen, die ja sowieso nur auf ihren Festplatten rumlungern.

Denn genau dies geht mit microstock meist nicht.

LG Chris

PS. und das hat jetzt nichts mit Denken aus Analogzeiten zu tun :)

Generell klappt das bei mir ganz gut.
Und das hat ganz eindeutig mit Digitalzeiten zu tun.

Weder hätte ich in den frühen Analog-90ern für echte Kosten Abzüge für Agenturen ins Blaue gemacht, noch hätte ich als Semi-Pro damals überhaupt einen Termin vor Ort bekommen, noch hätte ich Lust gehabt mich in Gesprächen regelmäßig devot-blöde als Nicht-Fotografen neben Fotografen anzudienen. Daraus bestand - für mich zumindest - recht viel Analogleben in den 90ern. Obwohl ich damals fototechnisch ähnlich Semi ausgestattet war, wie ich es auch heute bin. All solche Sachen wurden doch weitgehend im Schatten der Person betrachtet und nie für sich selbst. Erst bei solchen Bildagenturen hat man einfach das passendste Foto erworben - egal, ob der Autor nun Schuster, Fotograf oder inhaftierter Serienkiller ist. Den gleichen Mist gab's überall, etwa bei Büchern: ohne Verlag/Lektor kein Marktzugang, bei Musik: ohne Plattenfirma kein Geld für's damals teure Studio. Ich biete heute Songs an, bin an digitalen Fachmagazinen (ohne Verlag, einfach ab zu Amazon) beteiligt und mache eben so auch Fotos und Videos.
Ich fühle mich mit meinen angebotenen Daten und einem "Kaufs oder Lass-bleiben"-Ansatz ohne Geschacher, Gelaber und ewigen Frage, ob ich den einen oder anderen Beruf ordentlich gelernt hätte (weil wenn nicht: dann muss man das ja billiger abgeben etc.), wohler. Damit will ich aber niemand nehmen, dass er sich mit Art Directoren von Angesicht zu Angesicht wohler gefühlt haben mag. Natürlich wird der eine oder andere Besitzstandswahrer davon auch bedroht. Ein zwar gelernter aber womöglich schlecht organisierter Schneider hat nunmal kein Recht darauf mehr Design-Sofa-Kissen bei Dawanda (wieder so ein Stock, diesmal für Hardware im Kunst/Handwerksbereich) zu verkaufen als ein junger ungelernte Häkler, der einfach schöner häkelt. Früher hätte die Handwerkskammer letzterem das kommerzielle Häkeln verboten - so wie vielen hier auch das Fotografieren. Ein klassischer Fotograf könnte hier auch das Gefühl bekomme, dass er wegen der Konkurrenz etwas verliegt. Typfrage, ich bin wohl einer dieser Digital Natives, wenn auch etwas zu alt dafür.

Zumindest reiche ich mit ohnehin vorhandener Infrastruktur - letzten Endes: DSL-Anschluss - bei diversen gut verkaufenden Agenturen Material ein, dass ich für aussichtsreich halte. Das kostet mich etwas Zeit (selektieren und verschlagworten), sonst nichts.
Ich lade es hoch und jemand klickt "go" oder "don't want", fertig.

Was bei Microstock tatsächlich nicht klappt: beliebige abstrakte Absonderlichkeiten, in die man sich verliebt hat, hochzumüllen und auf gut Glück mal zu sehen, ob das Goldgraben geklappt hat. Mit dieser "ist das Kunst oder kann das weg"-Liga können Stock-Agenturen tatsächlich nichts anfangen. Hier geht es um Material, dass meist Verkaufsvorgänge und Werbung unterstützen kann. Nichts gegen Kunst - aber damit holt man sich bei den Microstockbuden eben eine blutige Nase nach der anderen. Die leben von Business-Material und nicht von Bildkunst. Eher zufällig liegen beide Medien in ähnlichen Dateiformaten vor. Das führt wohl auch zu den Missverständnissen. Microstocks haben nie behauptet, dass jeder Alles einreichen soll. Im Gegenteil - die machen viel um ehrlich klarzustellen, was man dort besser gar nicht einreichen sollte. Das kostet die am Ende ja auch nur Selektierarbeit. Trotzdem bekommen die unendlich Liebhaberei hochgeladen, weil viele Leute scheinbar keinen Plan haben, wo man es sonst hochladen sollte.
Das ist als würde man Edeka Rembrandts anbieten. Es hat mit Rembrandts Qualitäten nichts zu tun: dafür ist ein Massenhändler einfach nicht da. Und auch ein Rembrandt würde Edeka nicht umerziehen, weil er nunmal tolle Bilder für hohe Preise malt. Für solche Unikate müsste ja auch Edeka erst ein geeignetes Handelsformat erfinden.

Natürlich gibt's da im Digitalen auch etwas für: seen.by, Lumas und ähnliche.
Vielleicht liegt da ja auch ein Missverständnis vor: natürlich sind die Microstocks Fotolia, Shutterstock etc. aufgrund deren Marketingaktivitäten allgegenwärtig, wenn man nach Fotoagenturen sucht. Darum sind die aber nicht für jegliche Art von Fotografie zuständig. Wer hochexklusive Spitzenfotos hat - etwa von bekannten Persönlichkeiten oder exklusiven Umgebungen, Filmsettings (inkl. Freigaben) - kann auch bei der richtigen Stockagentur 700 Euro pro Bild und Verkauf bekommen. Damit muss man dann aber eben zu einer Makrostockagentur, die gibt's ja auch, z.B. Corbis. Natürlich ist das Genehmigungsverfahren deutlich komplizierter. Da verhandelt man wieder bildweise um Auflagen, Gültigkeitsdauer der Lizenz, zeitweilige Exklusivität - all den Kram, der mir persönlich anstregend und zuwider ist (das ist bei mir eben das kleinste von 4 Geschäftsfeldern, ich hätte gar keine Zeit sowas 40 E-Mails und 10 Telefonate lang für ein Bild von Joachim Gauck auszudealen. Hochladen, warten und Schluß, das schaffe ich).

Kollegialität kann man auch bekommen. Dafür gibt es z.B. lokale Midstocks wie Westend61. Hier reicht man nicht nur Bilder ein. Wenn man besondere Sessions wie etwa Bilder in einem Operationssaal machen möchte, kann man für gute Ideen auch Geld für das Setup gesponsert bekommen. Dafür möchte die Agentur dann eben die Bilder 1, 2, 3 ... Jahre exklusiv oder zu einem bestimmten Vorzugspreis. Auch diese Bilder werden dann zu höheren Bildpreisen angeboten. Das können sicher auch mal über 100 Euro pro Bild bzw. für den Fotografen auch mal 60, 70 Euro sein. Dafür ist die Reichweite einer weniger bekannten Agentur eben wieder kleiner als bei den bekannten Micro-Giganten.
Rein finanziell bleibt es bei der alten Rechnung: am Ende des Jahres 2 Mal stolze 70 Euro oder 800 Mal einen Euro.
Auch hier wieder: Typfrage. Bei den Micros gibt man Bilder ab, fertig. Keine Telefonate, keine Anregungen, kein Austausch. Das regelt man selbst in seiner eigenen Firma, sei es auch 1-Personen-Firma was man macht, wann, wie, mit wem usw.
Der Midstock-Fall ist sicher schon wieder mehr Semi-Digital/Analog: da wird über die Bilder auch mal richtig gesprochen und man bekommt sicher auch mal gesagt, was gerade oft angefragt wird und eine sinnvolle Session wäre. Fühlt sich mehr an wie "in einer Szene" sein.

Jedem das seine geht meiner Meinung nach schon, man muss aber zu sich passende Partner finden. Ohne Fotolia jetzt groß in Schutz nehmen zu wollen (ich gehöre nicht zu denen, ich bin da auch nur ein kleiner Anbieter und habe da jetzt eigentlich keinen Grund zu): selber einfach "irgendwas mit Fotos" machen, sich in Ermangelung besserer Ideen dann zuerst diese Laden für das eigene Glück für zuständig erklären und später das ganze Prinzip für unmöglich zu erklären, weil sich der Laden den eigenen Vorstellungen gar nicht unterordnet und frech die eigenen tollen Bilder ablehnt ... wer die Kausalkette erlebt hat, hat auch einen eigenen Anteil. Auch Rembrandt kann Edeka beliefern - dafür muss er aber eben etwas produzieren, das dort auch ins Sortiment passt. Ansonsten muss er sich die passende Galerie suchen - das geht ja auch.
Der Schluss das ganz Edeka nicht funktioniert, nur weil die die höchstoffiziell doch als wertvoll zertifizierten Rembrandts nicht wollen, wäre - aus meiner Sicht - etwas ungenau.
 
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