Hm, das sind mir zu viele Unbekannte in der Rechnung für eine Meinung
Grundsätzlich machen Bewegtbilder natürlich mehr her als reine Standbilder. Wenn Dein Kunde weniger Vorstellungskraft hat, wird er sich das Ding mit schönen Kamerafahrten sicher sehr viel besser vor Augen führen können.
Auf der einen Seite steht eure gestalterischen Erfahrung was das Filmemachen betrifft, und die Fähigkeit, dieses in Vray umsetzen zu können. Wenn ich das richtig sehe, steht beides noch relativ weit unten. D.h. man kann den Kunden das relativ günstig anbieten, selbigen damit aber auch so verschrecken, dass er zum Exkunden wird
Auf der gleichen Seite steht noch die technische Ausstattung. Bewegtbild kann man sehr gut in 1280x780 anstatt full HD umsetzen, was die Renderzeit grob halbiert. Die meisten Kunden merken das nicht, solange man nicht beide Filme nebeneinander abspielt oder sehr langsame Passagen dabei sind, bei der die größere Schärfe vom full HD erst zum Tragen kommt, oder z.B. Schrift zu lesen ist wie bei Titeln und Logos. Ebenfalls zur Technik gehört die Anzahl und Schnelligkeit der vorhandenen Rechner, die Du über Nacht mit dem Rendering belegen könntest und natürlich die Zeit, die Dir bis zur Abgabe des fertigen Films verbleiben. Manche Kunden wollen das ganze dann noch auf BluRay oder DVD (da könnte man noch schneller rendern ^^), was neben dem Schnitt ein Authoring der Scheibe mit sich zieht, und wenn es nur ein kleines bisschen ist.
Alternativ kann man den mittleren Teil, also das eigentliche Rendering, auch auf eine Farm auslagern. Alles zusammen sind größtenteils reine Rechenaufgaben, das Gestalterische und die technischen Fähigkeiten leider nicht eingeschlossen. Die bleiben erstmal Unbekannte. Man könnte jedenfalls z.B. überlegen, wenn ein Frame 10 Min. rechnet (was bei 1280 durchaus gut sein kann, auch länger oder schneller, je nach Rechner) und der Film 3 Minuten lang wird (was wiederum vom Drehbuch bzw. Inhalt abhängt - man muss ja nicht immer alles abschwenken), sind das 31 Tage durchgehende Renderzeit. Stehen Dir 5 Rechner zur Verfügung, die jede Nacht 14h rendern könnten und das auch täten, brauchen sie nur noch 10 Nächte für die gleiche Aufgabe. Vorausgesetzt, dass alles glatt läuft, was man gerade zu Beginn nicht tun sollte ^^
Auf einer Renderfarm wie z.B. der größten bekannten deutschen würde die gleiche Animation, lauter durchschittliche Core i7 bei euch zum Vergleich für die o.g. 10 Min. vorausgesetzt, 600 EU kosten, aber auch an 1-2 Tagen durchlaufen. 2 Tage deshalb, weil ich den günstigsten Tarif herangezogen habe, der sich aber immer hinten anstellt und alle teureren Jobs vor lässt. Außerdem dauert der Up- und Download je nach Dateigröße dann länger als der eigentliche Renderjob. Je nach dem was man als Compositing-Dateien anlegt, können das nochmal ein paar Stunden sein.
Das alles zusammengenommen ist letztlich der Grund, warum viele Agenturen und Architekturbüros die Visualisierungen gern aus der Hand geben. Du musst nämlich zu Deiner jetztigen Profession noch ein paar dazu lernen: C4D, Schnitt, AfterEffects et al. Und wenn man das nicht regelmäßig macht, vergisst man ziemlich schnell eine ganze Menge wieder. Macht dann keinen Spaß.
Deshalb sich einfach die Fragen beantworten: was will der Kunde, was zahlt er dafür, was kann ich davon leisten und ist es das alles wert?