AW: Komme ich am CMS (Wordpress/Joomla) vorbei?
Zunächst mal: wer hat Webdesign überhaupt je von der Pike auf gelernt? Selbst wenn einer "Web" im Studium mal hatte, dann gab es 3 Jahre später doch wieder alles anders. Da würde ich mir jetzt mal keine Dattel drum machen.
Das da ...
"Eigentlich würde ich gerne eine normale HTML Seite erstellen, kann ich
mich irgendwie grafisch besser austoben."
... ist meiner Meinung nach heute vielleicht eher kein Punkt mehr.
Ich verstehe schon, dass einem das - augenscheinlich - im ersten Momtent leichter fällt. Wenn man da so mit Editor und Browser rummacht, einen Workflow a la "schreiben, speichern - Browser: F5 - hoppla - anpassen - F5" etc.
Aber: damit kommst Du doch heute nicht mehr wirklich zu einer zeitgemäßen Lösung. Damit meine ich gar nicht, ob das im ersten Moment und in den ersten zwei Browsern bei Dir und Deinem Bekannten vielleicht irgendwann ganz schick aussieht.
Sondern: wie stabil kannst Du das so zu Fuss heute hinbekommen?
Schon wenn Du die Website für IE, Safari, Firefox, Chrome und sagen wir Opera in den letzten drei Versionen testest, bist Du lange unterwegs. Und das macht ja nicht so den wichtigen Unterschied - die Leute kommen ja mit iOS, Android, womöglich Windows Mobile und Blackberry und den dortigen Browser-Varianten (die natürlich alle je Plattform eigene Macken haben) und suchen ein Bistro wahrscheinlich vermehrt mobil. Im Prinzip musst Du das im Rahmen des Bugfixings jedes Mal geradeziehen, wenn nach einem Android-Update irgendwas bei x Usern anders ist. ... und die Mobil-Nutzer ziehen gerade an den PC-Nutzern vorbei - die kann man nicht mehr vernachlässigen.
Was ich kurz sagen will: nimm ein CMS wie Joomla oder WordPress (wäre wegen der einfachen Bedienbarkeit mein Favorit für Dich und den Bekannten) und besorgt Euch für 20, 30 oder auch 60 Euro ein Theme zur Darstellung, bei dem ein echter Triebtäter diese Anpassungen mit Browserweichen etc. gewissenhaft programmiert hat und support gewährt(!!!).
Eigentlich lohnt diese Knochenarbeit heute nur noch, wenn man selbst ein Theme für irgendwas verkaufen will. Für 30 Euro (3 Paketausträger-Stunden) hat man selbst nicht eine Browseranpassung ernsthaft programmiert (wahrscheinlich nicht mal ein Drittel der Browser zum Testen installiert) - bekommt aber mit Support gute Themes. Ich würde das für unter vier-stellig heute nicht mehr so hinbekommen, dass es dem Stand der Technik genügt (und mache es auch nicht mehr, ich kaufe grundsätzlich Themes und halte mir die Vielzahl der Beandstandungen damit vom Leib).
Zusätzlich: was Du an SEO, Back-Office-Statistik bis hin zu Rechtschreibunterstützung bei so einem CMS alles umsonst bekommst, dass programmiert man in Monaten nicht (und wenn: was sollte das dann kosten?). Das alles an Komfort enthält man guten Bekannten vor, wenn man selbst gut-gemeint was zusammenstrickt. Wenn da wirklich nur Du ranmusst - ok. Aber wenn der andere da auch selbst mal etwas einstellen will - warum so schwer machen?
Auch eine PDF-Variante hat lt. Untersuchungen eine deutlich geringere Akzeptanz als eine ohne Plugins surfbare Lösung. Das macht man, wenn man ein unbedingt design-stabiles Buchkapitel oder so zur Verfügung stellen will. Bei einigen Hostern bekommt man WordPress oder Joomla für 4 Euro im Monat sogar fertig vorinstalliert. Nur noch Tapeten (Theme z.B. von ThemeForrest) drüber und schon wird der Content gemacht - einfacher geht es eigentlich nicht. Wäre mein Tipp.