Mehr denn je heißt es: Finger weg von E-Mails unbekannter Absender! Aktuell kommt es in Deutschland und weltweit zu einer massiven Ausbreitung des Trojaners Locky.
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Das passiert: Einmal heruntergeladen, verschlüsselt der Trojaner die Daten des befallenen Computers und sogar Dateien, auf die er über eventuell vorhandene Netzwerke zugreifen kann (auch Cloud-Daten sind bei bestehender Verbindung nicht geschützt). Freigeben will der Trojaner die Daten erst wieder nach Zahlung eines Geldbetrages, wie „er“ in schriftlicher Form über ein verändertes Desktop-Hintergrundbild eindringlich und sogar in deutscher Sprache bekannt gibt.
So fangt ihr euch den Trojaner ein: Verschickt werden seit einiger Zeit E-Mails von „Firmen“, die auf die Zahlung von Rechnungen aufmerksam machen. Angehängt ist ein entsprechendes Dokument, wobei hier von Word- und Exceldateien die Rede ist. Werden diese geöffnet, erscheint eine diffuse, unlesbare Buchstabensuppe und man wird dazu aufgefordert, Makros zu aktivieren. Erfolgt dies, wird eine ladybi.exe heruntergeladen und das Unglück nimmt seinen Lauf …
Eigene Erfahrung: Ich erhalte derartige E-Mails seit dem 21.01.2016 und seither hat sich da einiges angesammelt. Natürlich kann ich nicht bestätigen, dass es sich dabei tatsächlich um Locky handelt (will es auch nicht testen), aber alles deutet darauf hin: Im Betreff steht zum Beispiel „Rechnung Januar 2016-369067“, „Reservierungsliste“ oder „Invoice 2016-35042603“. Die Absendernamen sind nicht auffällig („Karl Otto“, „Gregor Thomas“, „Felecia Glass“ …). Angehängt waren überwiegend DOC-Dateien, einmal eine ZIP. Ziemlich perfide gemacht, denn sogar die Texte in den E-Mails sind teilweise mit anständiger Adresse versehen und in einem ganz passablen Deutsch formuliert.
Auf dem Laufenden bleiben: Twitter-Account von Kevin Beaumont, ein Sicherheitsforscher, der die Lage beobachtet.
Abwehren: Eigentlich trivial, aber offensichtlich zehntausendfach noch immer nicht beherzigt – nichts öffnen, was man nicht kennt und regelmäßige Back-ups für den Notfall! Virenschutz hilft nur bedingt: Vor wenigen Minuten postete Beaumont, dass Locky nun auch mit JS-Dateien experimentiere – „0% antivirus detection“.
Euer Jens