AW: Landschaft - Himmel und Boden
Hallöchen,
ich denke, das alle Antworten hier nicht so richtig zufriedenstellend sind. Eine sehr gute Antwort auf deine Frage findest du, wenn du etwas in ein paar alten Fotofachbüchern insbesondere über Diafotografie schmökerst. Hier wird oftmals sehr akribisch über Belichtungsmessung und Motivhelligkeiten etc. gesprochen.
Ich will dennoch kurz einen Versuch einer Antwort kreieren. Wesentlich ist erst einmal das Motiv, welches du fotografieren willst. Das ist ja nicht so genau ersichtlich. Dabei kommt es insbesondere auf den Motivkontrast an. Der kann bei einem typ. Landschaftsbild schon mal über den Kontrastumfang der verwendeten Kamera hinausgehen. Insbesondere wird dies der Fall bei Gegenlichtsituationen sein. Hier hilft nur eines. Eine Entscheidung, wo die bildwichtigen Details liegen sollen. Entweder in den Schatten, also auf dem Land, was zwangsläufig zu ausgebrannten Lichtern im Himmel führt. Oder sie liegen auf dem Himmel (z.B. bei einer schönen Wolkenformation oder einem Sonnenuntergang), so dass die Landschaft nur noch als Scherenschnitt dargestellt wird und die Schatten förmlich zulaufen.
Anders sieht das aus, wenn das Licht von der Seite oder von hinter dem Rücken einfällt. hier hat man oftmals Kontraste, die die Kamera bewältigen sollte. Aber auch hier gilt, eine Entscheidung bezüglich der bildwichtigen Details treffen. Das ist es ja gerade, was die Subjektivität des Fotografierens ausmacht und diese so reizvoll gestaltet. Diesem Thema hat Feinigner in seinem Buch übrigens ein ganzes Kapitel gewidmet. Es können zehn Fotografen die selbe Szene fotografieren und doch wird jedes Bild individuell anders sein.
Den Kontrast kann man unterschiedlich in den Griff bekommen. Die SW *****s würden hier sofort auf Adams Zonensystem zu sprechen kommen, welches es mittels ausgefeilter Messtechnik und Entwicklungstechniken ermöglicht bis zu zwei Blendenstufen mehr herauszukitzeln. Eine andere Methode sind die bereits erwähnten Filter, die übrigens durchaus ihre Berechtigung auch im Digitalzeitalter haben. Der Pol funktioniert nur bei Blauem Himmel oder nichtmetallischen Oberflächen, so kann auch der Kontrast eines glitzernden Bergsees angepasst werden. Richtig erkannt, bei den Verläufen lohnt sich nur das Cokin system mit verschiebbarem Horizont, alles andere ist zu unflexibel.
Sicherlich wirken HDRs sehr künstlich (das ist auch meine Meinung) aber dennoch sind auch sie ein Weg zum erwünschten Bild. Ein wenig wie Adams kann sich im Digitalzeitalter jeder fühlen, der ein Programm wie Photoshop besitzt. Mit dem RAW Konverter kann man noch einiges an Details herauskitzeln, ich denke auch hier kann man ein bis zwei Blenden erreichen.
So das mal zum Überblick, ansonsten hilft nur gute Literatur. Zum Thema Belichtungsmessung z.B. das gleichnamige Buch von Adrian Bircher, ist durchaus einen Empfehlung.
Viele Grüße
André