AW: Lightroom ohne Katalog, nur Ordner?
Moin
Ja, ihr habt natürlich alle Recht, dass das alles auch mit LR geht (Import, Umbenennen etc.). Das ist bei mir wohl eher so ein Gefühl, dass ich innerhalb von LR das alles nicht so richtig unter Kontrolle habe, weil ich's einfach seit zig Jahren gewohnt bin, meine Dateien (egal ob Bilder oder sonstige Daten) im Dateisystem zu handhaben...
Den Überblick über meinen gesamten Bilderbestand verschaffe ich mir deshalb auch eigentlich grundsätzlich mit Bridge, wo ich dann alles komplett mit Hilfe der Stichwortsuche etc. durchsuchen kann. Ich nutze LR also eigentlich wirklich nur für die Massenentwicklung von Bildern und das geht da natürlich komfortabler als in Camera Raw. Die Kataloge brauche ich später eigentlich nur noch sehr selten.
Ist so eine Arbeitsweise, die ich mir über mehrere Jahre mit DxO angewöhnt hatte und nach dem Umstieg auf LR irgendwie annähernd beibehalten habe, weil mir eben dieser Kataloggedanke etwas unheimlich ist und ich mit meinem Weg das Gefühl habe, weitgehend unabhängig von einer bestimmten Software zu sein. Die Stichworte und z.T. sogar die Bewertungen werden von anderen Programmen wie z.B. ACDSee oder XnView auch gelesen und die Entwicklungseinstellungen von LR kann ich zusätzlich auch mit Camera Raw ändern, wenn ich die Sidecar-Dateien auf der Platte mit abspeichere. Das gefällt mir irgendwie.
Für diejenigen, die sich voll und ganz auf LR einlassen möchten, gibt's natürlich einfachere Wege wie hier beschrieben, wobei ich beim Import durchaus auch die Möglichkeit nutze, gleich bestimmte Standardeinstellungen auf alle Bilder anzuwenden, Metadaten einzutragen und auch wenn möglich bereits Stichworte zu vergeben
Meine Vorgehensweise ist definitiv nur etwas für diejenigen, die sich mit dem Kataloggedanken nicht so richtig anfreunden können und es außerdem gewohnt sind, Dateien im Betriebssystem zu handhaben. Ich mag es einfach, wenn ich ein Laufwerk mit Kartenleser habe und von dort meine Bilddateien kopieren kann und zwar genau dann, wenn ich es möchte und nicht etwa, wenn ich eine Karte einstecke oder mir ein sich automatisch öffnender Dialog den Import aufdrängen möchte ;-) Ist vielleicht ein wenig puristisch, aber dafür für so ziemlich alles (und natürlich auch für jede Kamera) immer der gleiche Weg und ich muss mich dabei nicht an den Importdialog einer Software gewöhnen. Es gibt mir das gute Gefühl, ganz genau zu wissen, wo meine Dateien liegen und was ich davon sichern muss (Bilddateien + Sidecar), um im Notfall alles wieder herstellen zu können. Würde mir ein LR-Katalog verloren gehen, könnte ich einfach einen neuen erstellen und die RAW-Dateien wieder importieren. Schwupps ist alles mit allen Einstellungen wieder da (vorausgesetzt, ich hab die Sidecar-Dateien zusammen mit den Bildern aufbewahrt / gesichert). Das finde ich auch sehr praktisch, weil ich wirklich nur meine Daten (Bilder und Sidecar) sichern muss und nicht noch irgendwelche Programmdateien, von denen ich erst feststellen müsste, wo die eigentlich genau liegen
Das sehe ich persönlich immer als Gefahr an, wenn man einem Programm alles blind anvertraut und z.B. alle vorgeschlagenen Speicherorte nur bestätigt. (Ich weiß, LR bietet natürlich auch eine Katalogsicherung an und solange man immer mit LR arbeiten möchte, ist das natürlich auch super gut nutzbar).
Also, ich denke, wer sich voll und ganz auf LR einlässt und beschließt, dauerhaft damit zu arbeiten, der ist natürlich mit den Standard-Wegen des Programms besser / komfortabler unterwegs als ich mit meiner Methode. Aber mir persönlich gibt mein Weg etwas Sicherheit und Unabhängigkeit von bestimmter Software. Das brauche ich irgendwie so und das ist todsicher nicht jedermanns Sache
Letztendlich wird wohl jeder im Laufe der Zeit den für sich am besten geeigneten Weg finden.
Grüßli,
Dagobert