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Medienneutrales Publizieren - in oder out?

NikHobohm

Fotograf, Kommunikationsdesigner

Hallo,
@Antonio: Danke für Deine Mühe, das ist mir alles bekannt - vermutlich allen hier in diesem Thread - mir ging es um eine verbindliche Definition für medienneutrales Publizieren, da diese für mich die Grundlage einer Diskussion über die Frage darstellt, ob medienneutrales Publizieren (wieder) out ist.
Wird ausschließlich Inhouse medienneutral produziert, ist selbiger Workflow mit Sicherheit der felxibelste und aktuelleste, vorausgesetzt, man kann damit richtig umgehen.
Firmenübergreifend medienneutral zu produzieren halte ich, wie schon mehrfach erwähnt, für (wieder) out, da aufgrund zu vielfältifger Fehlerquellen in der Praxis einfach zu häufig Ausschuß produziert wird, zumindest ist das meine ganz persönliche Erfahrung und die einiger unserer Kollegen.
PDF/X4 ist ebenfalls so eine Sache - in unserer Region (Umkreis ca.200 km) gibt es momentan mir einen bekannten Betrieb, der PDF/X-4 zertifizert ist!
Viele Grüße, Nik
 

RedRum

pornolicous?

Hallo,
@Antonio: Die Frage wäre meiner Meinung nach auch, wo bzw. wann medienneutrales Publizieren beginnt und wann bzw. wo es endet - und das ist für mich persönlich der entscheidende Punkt - geht es hier um einen internen Workflow oder ist dieser firmenübergreifend, d.h. wo werden die Daten final entsprechend konvertiert?
Hier streiten sich wohl die Geister.
Viele Grüße, Nik
Das ist kein interner Worklfow sondern allgemeingültig. Die Daten werden von dem Ersteller konvertiert und an die Druckerei übergeben – wie das erfolgt ist mit dem Druckdienstleister zu besprechen. Wenn eine APPE eingesetzt wird kann ein PDF/X4 welches in CMYK konvertiert wurde übergeben werden, besitzt der Dienstleister keine APPE wird ein PDF/X1 übergeben. Die Medienneutralität wird in den Originaldokumenten eingesetzt, der Export ist dann Ausgabespezifisch. Sicherlich gibt ein paar Punkte zu beachten, beispielsweise das die eingesetzte APPE-Version im RIP auch für den Proof eingesetzt wurde etc. Aber mit etwas Kommunikation sind das keine Hindernisse.
 

NikHobohm

Fotograf, Kommunikationsdesigner

Hallo,
@RedRum: Danke, woher stammt Deine Beschreibung, gibt es dazu eine Quellenangabe?
Viele Grüße, Nik
 
Zuletzt bearbeitet:

RedRum

pornolicous?

Hallo,
@RedRum: Danke, woher stammt Deine Beschreibung, gibt es dazu eine Quellenangabe?
Viele Grüße, Nik
Meine Beschreibung entspricht den Empfehlungen der PDFX-ready-Workgroup.

...oder die Druckerei übernimmt die CMYK-Konvertierung, was der Sinn einer PDF/X-4 Spezifikation ist
Das würde ich nicht empfehlen, welchen Grund sollte es geben es der Druckerei zu überlassen? Ich möchte meine Daten selber kontrollieren und richtig übergeben. Desweiteren möchte ich bei einem Nachdruck, welcher ja eventuell bei einer anderen Druckerei erfolgen soll, die Daten übergeben nach denen im vorherigen Auftrag auch gedruckt wurde um reproduzierbare Druckergebnisse zu gewährleisten. Zudem weigert sich der Großteil der Druckereien die Konvertierung zu übernehmen, ob das an rechtlichen Gründen, mangelndem Know-how oder anderen Gründen liegt sei dahingestellt.
 
A

antonio_mo

Guest

welchen Grund sollte es geben es der Druckerei zu überlassen?

wenn komplizierte Transparenzlayoute vorliegen, genau dann würde ich das der Druckerei überlassen, ansonsten stimme ich dem überein was auch die pdfx-ready aufschreibt.

@NiK: den pdfx-ready Link der wurde längst im CMYK-jpg gepostet :)
 
D

Diskord

Guest

...oder die Druckerei übernimmt die CMYK-Konvertierung, was der Sinn einer PDF/X-4 Spezifikation ist

Kannst du das mal näher erläutern? Ich behaupte einfach einmal, ich bin selbst in der Lage ein sauberes PDF/X-4 zu erzeugen und weiss, dass dieses nur mit der Print Engine (zweckgemäß) weiterverarbeitet werden kann. Wieso ist es dann sinnvoll, dass die Druckerei die Konvertierung übernimmt?
 

RedRum

pornolicous?

Ich meinte in dem Fall ganz speziell RedRum, weil ich seinen bisherigen Antworten (so weit ich das richtig verstanden habe) entnommen hatte, dass er CMYK-Finetuning zu Fuß macht...
In meiner Agentur arbeiten wir noch ganz »oldschool« :) komplett in CMYK ;)

Was bei dem RGB-Workflow immer vergessen wird ist die Erwähnung das dann auch durchgängig "perzeptiv" konvertiert werden muss. Wenn ich jetzt ein Bild in ECI-RGB v2 habe und es, mit eingeschalteten Softproof (ISOCoated v2), für genaue Konvertierung in dieses Ausgabeprofil bearbeite, "stauch" ich meine (meistens hochgesättigten) RGB-Werte soweit das sie problemlos in diese Zielprofil passen und ich es relativ farbmetrisch konvertieren kann. Also hab ich meine Bilddaten ja nun schon auf ein spezielles Ausgabeprofil vorbereitet. Wenn ich das Bild jetzt beispielsweise für den Digitaldruck ausgeben möchte der eventuell einen größeren Farbraum umfassen kann, muss ich ja die Bilddaten wieder neu bearbeiten und eben für die Ausgabe spezialisiern...das wird auch immer gerne vergessen…ein wirklich medienneutrales Arbeiten ist im professionellen Umfeld also nicht möglich!

Bei bestimmten Motiven ist eine Nachbearbeitung einfach unabdingbar, diese werden zuvor in CMYK separiert und bearbeitet, der Rest (also die unkritischen Bilder) können dann per PDF-Export konvertiert werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hachim

Nicht mehr ganz neu hier

ein wirklich medienneutrales Arbeiten ist im professionellen Umfeld also nicht möglich!

Also werfe ich mal ganz provokativ die Behauptung in den Raum: Medienunabhängiges Publizieren Im Stil "Bilddaten bleiben in RGB bis zur mehr oder weniger automatisierten Farbraumwandlung bei der Erstellung der Produktionsdaten" ist der "american way" des "one size fits all" - Prinzips in der Datenaufbereitung? :)

Oder anders ausgedrückt: "Passt scho' so ziemlich ok"?
 

NikHobohm

Fotograf, Kommunikationsdesigner

Hallo,
@NiK: den pdfx-ready Link der wurde längst im CMYK-jpg gepostet :)
Ja ja, ist ja gut - Du liest auch nicht immer alles ganz so genau Antonio, oder? :D

Ansonsten - je länger ich dieser Diskussion folge desto mehr bestätigt sich für mich die Art und Weise, wie wir hier "publizieren".
Persönlich würde ich es als eine Mischung aus "medienunabhängigem Publizieren" und "oldschool Publishing" bezeichnen - unser Workflow funktioniert, wir haben vorhersehbare Ergebnisse (innerhalb der zugelassenen Toleranzen) und seit Jahren keine Reklamationen im Bereich Druckerzeugnisse, zumindest nicht, solange wir auch selbst den Druck in Auftrag geben (und nicht der Kunde).
Unsere Produktionszeiten sind effektiv, die Kalkulation geht auf - "never change a running system" so lange keine Faktoren von außen eine Änderung des Produktionsablaufes nötig machen.
Viel Spaß noch und Grüße, Nik

[...] oder anders ausgedrückt: "Passt scho' so ziemlich ok"?
:)
 
Zuletzt bearbeitet:

RedRum

pornolicous?

Also werfe ich mal ganz provokativ die Behauptung in den Raum: Medienunabhängiges Publizieren Im Stil "Bilddaten bleiben in RGB bis zur mehr oder weniger automatisierten Farbraumwandlung bei der Erstellung der Produktionsdaten" ist der "american way" des "one size fits all" - Prinzips in der Datenaufbereitung? :)

Oder anders ausgedrückt: "Passt scho' so ziemlich ok"?

:daumenhoch

Hallo,

Ja ja, ist ja gut - Du liest auch nicht immer alles ganz so genau Antonio, oder? :D

Ansonsten - je länger ich dieser Diskussion folge desto mehr bestätigt sich für mich die Art und Weise, wie wir hier "publizieren".
Persönlich würde ich es als eine Mischung aus "medienunabhängigem Publizieren" und "oldschool Publishing" bezeichnen - unser Workflow funktioniert, wir haben vorhersehbare Ergebnisse (innerhalb der zugelassenen Toleranzen) und seit Jahren keine Reklamationen im Bereich Druckerzeugnisse, zumindest nicht, solange wir auch selbst den Druck in Auftrag geben (und nicht der Kunde).
Unsere Produktionszeiten sind effektiv, die Kalkulation geht auf - "never change a running system" so lange keine Faktoren von außen eine Änderung des Produktionsablaufes nötig machen.
Viel Spaß noch und Grüße, Nik
Dem kann ich auch nur beipflichten, der Vorteil der Flexibilität wird uns in Zukunft vielleicht zum umdenken bewegen, im Arbeitsalltag hatte ich es aber, mit acht Jahren Berufserfahrung, noch nicht ein einzigstes Mal das sich kurzfristig die Druckbedingung geändert hat…und mal davon abgesehen wird das meiste bei uns zumindestens nach der ISO Coated v2 Vorlage produziert. Alle gängigen Digitaldruckmaschienen sind darauf angepasst und auch im Großformatdruck soll das Endergebnis doch zum Erscheinungsbild der Broschüre oder einem farbverbindlichen Proof passen und nicht mit Frabbillianz glänzen…
 

Hachim

Nicht mehr ganz neu hier

und mal davon abgesehen wird das meiste bei uns zumindestens nach der ISO Coated v2 Vorlage produziert. Alle gängigen Digitaldruckmaschienen sind darauf angepasst und auch im Großformatdruck soll das Endergebnis doch zum Erscheinungsbild der Broschüre oder einem farbverbindlichen Proof passen und nicht mit Frabbillianz glänzen…

Jupp, da stimme ich Dir vollständig zu. Das ist hier auch so, wir reduzieren tatsächlich alles auf ISO Coated, weil wir teilweise einen extremen Materialmix auf einem Fleck haben (Messebereich). ISO Coated kriegt jeder einigermassen gut hin. Es geht dabei dann mehr um ein einigermaßen einheitliches Erscheinungsbild der Drucke, und nicht für sich gesehen um absolut optimale Farbreproduktion. Denn sonst kommen die Defizite, die beispielsweise 4c-gedruckte Textilien haben, um so deutlicher raus. Kunden haben mit einem einheitlichen, vielleicht etwas weniger optimalen Ergebnis weniger Probleme, als wenn zwischen einzelnen, in unterschiedlichen Verfahren und auf unterschiedliche Medien gedruckte Motive, extreme Unterschiede bestehen. Und da nützt es mir auch gar nichts, wenn irgendein Epson oder Roland mit Orange und grün als Sonderfarbe superbrillant drucken kann, der Rest aber nicht.
 
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