Sagen wir es anders: Apple User sind im allgemeinen eine sehr spezielle Anwendergruppe zuzurechnen. Es gibt nur wenige Anwender von denen man sagen kann, das sie sich nicht auf das Label einschießen. Natürlich gibt es wie immer auch Ausnahmen. Möglicherweise hängt das jedoch eher mit dem Preissegment zusammen, von dem man hier spricht. Markenfetischismus gibt es nicht nur bei Klamotten. Wenn ich mir einen Computer zulege, von dem ich weiß, das er im Grunde (rein technologisch gesehen) vollkommen überteuert ist, werde ich einen Teufel tun, diesen Fehlkauf öffentlich einzugestehen. In diversen Fachforen begegnet man dem Effekt immer wieder, das die Nutzer sich überwiegend gegenüber Kritik verschließen und sich die Dinge schön reden. Es ist schon aberwitzig, wie Apple sich gegenüber der Öffentlichkeit präsentiert. Zahlreiche Präsentationen enden im Grunde immer mit der gleichen Botschaft, Apple ist super, toll, extravagant und... . Im Grunde beweihräuchern sie sich selbt. Und die Kunden springen auf diesen zug auf- noch schlimmer, die Medien, deren Sachverstand man ja voraussetzen darf, lassen sich ebenso einspannen. Das Apple jedoch kein Überunternehmen ist und ebenso mit Produktproblemen zu kämpfen hat, zeigten die Meldungen der letzten Monate bezüglich des iPhone4, deren Empfangsprobleme schlichtweg nicht zu leugnen sind. Apple sieht das aus seiner Sicht (Marketingsicht) natürlich anders. Und spätestens, als Steve Jobs einem User gegenüber eine forsche Antwort gab :"Dann halte das Telefon eben anders" (ähnlicher Wortlaut), läutete man zeitgleich eine neue Ähra ein. Befürworter, Freunde, Fans und zukünftigen Kunden entging diese Meldung nicht. Apples Gegenantwort und der klägliche Versuch, ein hochpreisiges Telefon schön zu reden floppen. Da helfen auch keine Softwareupdates- um Hardwareprobleme zu lösen, die man hätte im Vorfeld bei einer umfangreichen Teststudie festellen hätte können. Die angebotene Lösung des Gerätekondoms birgt weitere negative effekte. Plötzlich bricht doch das praktisch unzerstörbare Glas im Falle eines Fremdkörpereintritts. Ein kleiner Skandal, der in Fachkreisen belächelt wird, zeigt es doch auf, wie verletztlich die Marke Apple ist. Andere Technologien wie das iPad- klassischerweise ein normaler Tablet PC mit zahlreichen Einschränkungen - halten Apple noch in den ganzen Medienzirkus weit oben. Jedoch sollte man sich hintefragen, ob diese Art der Kommunikation auf dauer erfolgreich ist. Innovationen lassen sich nicht am Fließband herstellen und es wäre keine Überaschung, wenn Apple zukünftig wieder leiser wird und sich auf den sonst so elitären Kreis, den es früher bedient hat zurückentsinnt. Den spätestens mit dem Versuch, den breiten Massenmarkt mit immer mehr Geräten zu beliefern muss sich Apple die Frage gefallen lassen, ob sie überhaupt in der Lage dazu sind, ohne Rückschläge und Imageeinbuße das Tempo zu halten. Viele glauben, das sich bei der Firmenphilosophie des Obstgroßhandels einiges ändern muss. Nun, wenn ich gefargt werde, wo ich Apple User einstufen würde, würde ich nicht das Wort "elitär" anwenden, sondern eher den Wortlaut "besonders". Auch wenn etwas besonderes im überwiegenden Teil als Positiv aufgenommen wird, so kann man es durchaus auch als Negativausdruck verstehen. Ich bin mir durchaus bewusst, das ich nicht die Meinung aller damit teile. Das ist auch nicht Gegenstand des eigentlichen Themas dieser News. Denn hier geht es um andere Dinge wie den Zusammenschluß zweier Marktführer auf ihrem Gebiet und die Frage danach, wie eine solcher Zusammenschluß sich auf die Endanwender auswirken würde. Das ist bisher recht unterschiedlich aufgenommen und bewertet worden und ich möchte an dieser Stelle für die Betetiligung und Diskussion zu diesem Thema danken.