Ohne dass der Student Linus Torvalds nicht mal ein paar primitive Codezeilen gepostet hätte, hätten wir heute mit Linux auch keine freie Betriebssystem-Alternative zu den Herstellern Microsoft und Apple. Ist nicht perfekt, nutzt womöglich nicht jeder direkt; indirekt aber ganz sicher (Navis, Fernseher, Handies) ... und direkt ja auch der eine oder andere. Viel wichtiger als so ein erster Prototyp (samt den dabei üblichen Beschränkugen) ist doch, was eine lebhafte Community daraus machen könnte/kann. Wo steht denn, dass nur die Götter Canon, Nikon, Tamron, Sigma etc. teure Objektive bauen können, möglichst in sündhaft teuer - und dann auch nur alle die Standards (28-70, 70-200, 50-f1.4, 85f1.4 usw.) und hier und da - hu - mal was Besonderes, also das Standard-Makro, das Standard-Tilt-Shift usw.? Mit Kunst hat so eine Konformität - alle die gleichen Werkzeuge, nur anders Logos drauf - eigentlich nicht viel zu tun, denke ich. Wobei ich in demselben Gefängnis lebe. Zwar baue ich mal einen Drehteller selber aber kein Objektiv oder Body.Gerade die Maker-Szene nimmt doch an einigen Stellen wieder Dinge von den Oligopolen weg und gibt sie zum Anpassen - wie es die Großserien-Industrie nicht kann - an Communities zurück. Mag auch gerne mal eine Nerd-Community sein - das ist nicht Alles immer für Jedermann. Warum sollte man eigentlich - einen Reifegrad später - nicht Objektive Bajonett-übergreifend modular selbst konfiguieren? Da fand ich den Bokeh-Einschub aus dem Video z.B. ganz kreativ - habe ich nirgends. Da könnte man bestimmt noch Einiges mehr finden. Mir fehlt für meine Sony auch ein allgemeiner Adapter, der einen UV-Filter vor dem Sensor platziert. Also nicht außen zum Objektivschutz sondern zum Sensorschutz beim Objektivwechsel unterwegs/auf einer Reise. Ich möchte wetten, eine Community würde in kurzer Zeit viele spannende Features skizzieren und auch realisieren können, die man von den großen Herstellern nie bekommen wird. Manchmal zurecht, weil nicht jeder wilde Idee für den Massenmarkt taugt - würde ich als Serienhersteller auch nicht verfolgen.Ob man das dann am Ende wirklich selbst auf dem 3D-Drucker in Heimwerkerqualität brutzelt oder einige Teile eben bei Shapeways viel genauer dienstleistern läßt ist doch eine ganz andere Frage. Bestimmt wird man auch die Linsen so kaum herstellen können. Na und? Die stellt doch heute auch irgendwer her. Warum soll man die nicht wie Zahnräder, Zahnriemen etc. separat günstig kaufen - auch wieder mit Vergütung, ohne, mit Super-Vergütung, mit Durchmesser xy, mit Lichtstärke, mit Vergrößerungssfunktion, in optischen Distagon- Biogon-, Planar- usw. -Design.Tatsächlich ist das Objektivangebot doch Hersteller-übergreifend langweilig konform. Schon die Objektive mit dem Zahnrad außenrum für einen Video-Follow-Fokus kriege ich nur von Samyang oder High-End-Zeiss. Klar - kann ich mir sowas für jedes 50mm f1. passgenau auch selbst drucken. Wenn ich aber mal nicht ganz konform arbeiten will, gibt's das entweder nicht oder die richtige Low-Level-Bastelei geht los. Ich hätte gegen High-Level-Konfigurieren bzw. eine Art Wikipedia an Bauteilen zum Benutzen nichts einzuwenden. Damit die Strecke zum Ziel nicht unendlich lang ist, freut man sich da aber schon, wenn wenigstens Halbfertigteile da sind. Bei meinen Remote-Fahrzeugen genieße ich schon, dass ich immerhin Motoren, Zahnräder, Fernbedienungen fertig kaufen kann und nicht auch noch in 3D-Tools Motor-Wicklungen etc. berechnen muss. Sonst würde auch mir die gelegentliche Bastelei allzu ufer- und endlos.