AW: Objektive verschiedener Hersteller
Weil der Hinweis bislang nicht kam:
Es gibt schon die Möglichkeit über Adapter Fremdobjektive an Modellen der verbreiteten Hersteller zu nutzen. Gerade für Canon gibt es so ziemlich alle praktisch benötigten Adapter. Man bekommt sehr wohl alte - und nicht immer schlechte - Objektive mit m42-, m39-, T2- u.a. Anschlüssen an eine Canon-EOS-Kamera. Ich meine, auch Nikon-AIS zu Canon-Adapter gesehen zu haben (was mir weniger einleuchtet, da ich ja dann vermutlich die Blende nicht mehr einstellen kann, das macht Nikon ja auch via Body anstelle eines Blendenrings).
Gerade alte m42-Objektive und generell solche aus der Analogzeit sind genau auf den Sensor, der 5D zugeschnitten (alte Pentaxe, alte Olympus, alte Zeiss, alte Leica - letztere selbst gebraucht teilweise noch für 4-stellige Euro-Beträge gehandelt!) Eigentlich andersrum: der sog. "Vollformat"-Sensor wird deswegen vollformatig genannt, weil er von der Größe her dem Format des damaligen Film-Abschnitts entspricht. Leider heute selten und teuer, Sensoren sind heute oft nur noch Handy-Tasten-groß.
Ich als Panasonic-User nutze sehr wohl auch Canon, Nikon, m42 etc. Objektive. Und das klappt wunderbar und macht Spaß. Eine Einschränkung allenfalls: die ganzen Automatiken (Autofokus, Automatik-Programme) laufen nicht. Ich empfinde das allerdings zu 95% nicht als Einschränkung, da ich meine Einstellungen ohnehin meist manuell vornehme. Wenn ich z.B. ein Portrait mache, muss ich den schärfsten Punkt auf die Augen setzen. Jede Automatik, die den Punkt halt auf die am klarsten unterscheidbaren Linien setzt, trift bestimmt irgendwas im Gesicht. Das können die Augen sein - aber auch der Bart. Es ist halt ein Rechentrick (aus meiner Sicht ein Vorschlag, der auch nicht immer schlecht sein muss). Aber bei etwas Sensiblem wie einem Portrait kann ich mich ohnehin nicht nur auf eine häufig funktionierende Automatik stützen - ich muss den Fokus ohnehin manuell optimal platzieren. Und da sehe ich bei den Manuell-Objektiven direkt nach dem Drehen am Fokusring im Display, wo die Schärfe landet. Aus unerfindlichen Gründen sehe ich das bei den "passenden" Automatikobjektiven häufig erst am Rechner - das Display zeigt mir da häufig eine künstlich gerechnete durchgängige Schärfe. Kurz gesagt: Ich sehe bei manuell einzustellenden Objektiven an meiner Kamera auch Vorteile und arbeite damit.
Das Anziehen der Preise für Altobjektive (insbesondere nach Erscheinen einiger Erfahrungsberichte in der ct-Fotoausgabe über diese Möglichkeiten) beim Auktionshaus zeigt, dass das tausende Leute machen. Im Forum "mflenses.com" tauschen ziemlich viele Leute ihre Erfahrungen beim Adaptieren exotischster Objektive an modernene DSLRs aus.
Dort sind auch Objektive bewertet und wichtige Erfahrungen beschrieben (z.B. vorsicht mit dem sauteuren Zeiss-Planar an der 5D, weil das Objektiv so weit in den Body reinragt, dass der Spiegel daran zerschlagen kann!)
Und weil die Sache mit der Lichtstärke kam - auch hierzu eine persönliche Erfahrung: Klar dürstet es Fotografen nach lichtstarken Objektiven. Aaaber: als Anwender auch lichtstarker Objektive kann ich sagen, dass die andere Seite - eine lichtstarke Kamera - ebenfalls Gold wert ist. Mein kleinerer nicht-Vollformat-Sensor nötigt mir nämlich Objektiv für Objektiv, Brennweite für Brennweite ab, dass teuerste Modell zu kaufen (ich habe ja keine "Reserve" durch einen lichteffizienten Sensor ...). Der Sprung von f1.4 zu f.1.2-Objektiven kostet meist soviel wie mehrere 1.4er-Objektive und nicht nur ein bisschen mehr (sagen wir einen hunderter). Die Preisdifferenz von 7D zu 5D kannst Du leicht mit einem Objektiv derselben Brennweite oben draufbezahlen, wenn Du wegen des lichtschwächeren Sensors das lichtstärkere Objektiv kaufen musst. Und das Spiel wiederholt sich dann (beim 28er, beim 50er, beim 85er, beim 125er - beim xy-Zoom, beim 400er etc., beim Makro - was man sich halt so für seine Anwendungsbereiche anschafft). Mal ein Beispiel: Du möchtest einfach ein Objektiv mit 50mm Festbrennweite. Das ganz einfache Canon-Teil mit f1.8 fängt bei 99 Euro an. Eine Stufe heller - logisch ist das schon ein anderes Objektiv - also das 1.4er liegt bei 370 Euro. Und wenn Du es ganz hell haben musst, etwa weil Du filmen willst und eben wegen des kleineren Sensors das f1.2 nehmen musst (auch wenn die anderen Qualitätspunkte Dir eigentlich egal wären), dann kommst Du kaum unter 1050 Euro vom Platz. Also von 100 Euro zu über 1000 für zwei Lichtstufen. Und eine Antwort auf "ich hätte es gerne nur hell aber eben etwas schlechter vergütet, ohne USM etc." hat der Markt nicht.
Da ich viel mit Video arbeitete, ist die Sache mit längerer Blendenzeit/Langzeitbelichtung hinfällig - meine Objekte bewegen sich immer. Ich muss genug Licht haben, und weiter als voll öffnen kann ich eine Blende nunmal nicht. Ein Ausweg, der noch etwas Reserve bieten würde: die 5D! Mit Ihrem Vollformatsensor fängt sie mehr Licht auf als sämtliche anderen Greäte mit kleineren Sensor. Un-be-zahl-bar! Merkt man erst, wenn man damit arbeitet und es nicht hat.
Wenn Du das Geld hast und beim Thema bleiben willst - die 5D Mark II (nicht die einfache 5d!) bietet für das Geld einfach viel. Für mich heißt meine damalige Ersparnis: Ich geh demnächst ein zweites Mal kaufen - eine 5D (vermutlich aber die Mark 3, die für den Herbst angekündigt ist).