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Oh mein Gott, wie konnte das passieren?

Digicam

weitestgehend nur noch lesend

Wenn man sich so manche Bildbeurteilung in verschiedenen Foren durchliest, muss man feststellen, dass Warren Richardson richtig Glück hatte, eine unabhängige Jury gehabt zu haben.
Das Weltpressefoto 2016 rauscht fürchterlich und ist durchweg unscharf.

Seht selbst:
http://www.worldpressphoto.org/collection/photo/2016

In diesem Sinne an alle Pixelpeeper wieder einmal mein Lieblinszitat:
A. Feininger schrieb:
Die Tatsache, dass eine im konventionellen Sinn technisch fehlerhafte Fotografie gefühlsmäßig wirksamer sein kann als ein technisch fehlerloses Bild, wird auf jene schockierend wirken, die naiv genug sind, zu glauben, dass technische Perfektion den wahren Wert eines Fotos ausmacht.
 

Fotografie

… Bildbeurteilung in verschiedenen Foren durchliest, muss man feststellen, dass Warren Richardson richtig Glück hatte, eine unabhängige Jury gehabt zu haben.
Das Weltpressefoto 2016 rauscht fürchterlich und ist durchweg unscharf …
Dachte mir das ähnlich als ich das Bild vorgestern sah. Boäh, das wird Diskussionen bei den Technikern auslösen, wie kann man nur. ;-)

Gruss Micha
 
N

nasijjer

Guest

Schade das es halt nur tech geeks interresiert.
Das seit jahren nur noch preise für leichenberge ,social porn und kadaver tourismus vergeben werden könnte auch andere nerven..könnte .So verwundert es mich nicht das dieser fotograf sich auch schon auf kosten drogensüchtiger Profiliert hat.
Könnte mann auch wiederlich finden...könnte
 

Ilse_Schnick

Aktives Mitglied

Das größere Glück für den Fotografen ist wohl, dass er auf der anderen Seite des Zauns steht
Edit
mit Elend kann man nicht nur Geld machen, auch Ruhm erlangen


...oder auch Aufmerksam machen auf den Mist, der so läuft.... und vom IkeaSessel aus ist es auch leicht zu sagen, dass er Glück hatte auf der anderen Seite des Zauns zu stehen. ;)

Er dokumentierte die Flüchtlinge ohne Blitz, damit sie nicht entdeckt werden... war also mittendrin...

http://www.welt.de/vermischtes/article152371145/Die-Geschichte-hinter-dem-Foto-des-Jahres.html
 
E

essdreipro

Guest

da sind sie wieder... die 15 Sekunden...

sehen... schaudern, ggf. entsetzt sein.... und die neue Flasche Bier geöffnet...

in jeder Meldung zu dem Bild, wird darauf hingewiesen, dass er KEIN Blitz
verwendet hat... um die Polizei nicht auf die Flüchtlinge aufmerksam zu
machen...

wie rücksichtsvoll...
 

gmw

Aktives Mitglied

...oder auch Aufmerksam machen auf den Mist, der so läuft.... und vom IkeaSessel aus ist es auch leicht zu sagen, dass er Glück hatte auf der anderen Seite des Zauns zu stehen. ;)
Da bin ich wohl wieder Missverstanden worden. Mein Schicksal. Aber gut, dass du mich drauf Aufmerksam gemacht hast.

..oder auch Aufmerksam machen auf den Mist, der so läuft...
Und das sollte auch wichtig sein, nicht mit welcher ISO das Bild geschossen wurde oder ob es verrauscht ist

Edit:
Ich hab den fehlenden Blitz nicht kommentiert. Dass man sowas überhaupt erwähnen muss
 
Zuletzt bearbeitet:

Torito49

Lernen, lernen, lernen

Ich freue mich NICHT, dass das Bild gewonnen hat. In Gegenteil: Das macht mich mehr traurig und zugleich wütend, wenn ich sehe, wie das Elend der Flüchtlinge kein Ende sieht. Der Fotograf hat nur seine Arbeit getan, basta. Hat er die Notdürftigen damit geholfen? Wenn ja, wie? Das würde mich sehr interessieren.

Dank an @Digicam fürs posting. :daumenhoch
 
A

andemande

Guest

Abgesehen davon, daß die Welt nicht nur aus Europa besteht, daß es unzählige Berufe gibt, die auf dem Pech, Unglück, Leiden anderer aufbauen

gefällt mir die Entscheidung der Jury, daß hier ein Berichterstatter honoriert wurde, der sein Handwerk versteht.
 
Zitat Franz Josef Wagner: „Eine Fotografie ist ein geschehener Augenblick und der lässt sich nie mehr ungeschehen machen. Nicht in 50 Jahren, nicht in 100 Jahren. Dieses Foto wird bleiben.“

Ja ich weiss, der gute Mann schreibt fast täglich unsägliches Wortgeklingel zusammen, aber was er heute zu diesem Foto schrieb (Achtung Link zur Onlineausgabe der BILD), da kann ich ihm nur zustimmen.

Es gibt einige solcher Bilder die in den Köpfen hängengeblieben sind, und wenn Sie nur das Denken von einigen Wenigen angeregt haben, ihre Denke von ihrem persönlichen Ponyhof auf das Geschehen um uns herum zu richten, dann hat der Fotograf das Richtige getan.

Und manche Worte die in diesem Thread von sich gegeben wurden, dazu fällt mir nur das neudeutsche Wort „Facepalm“ ein.

Gruss Micha
 

gmw

Aktives Mitglied

Ja ich weiss, der gute Mann schreibt fast täglich unsägliches Wortgeklingel zusammen, aber was er heute zu diesem Foto schrieb (Achtung Link zur Onlineausgabe der BILD), da kann ich ihm nur zustimmen.
ich wollte was schreiben, ist aber der Selbstzensur zum Opfer gefallen.
Ich kannte den Wagner bisher nicht. Hab mal jetzt einiges gelesen.
Der Mann gefällt mir, er weiß wie man die niederen Instinkte bedient. Es scheint ihm aber noch niemand erklärt zu haben, dass es zwischen Akademikern und Verbrechern eine Menge anständige Arbeiter ohne akademischen Abschluss gibt.
http://www.bild.de/news/standards/franz-josef-wagner/liebe-bundeskanzlerin-44093378.bild.html
 
E

essdreipro

Guest

wer solche Bilder braucht... wer immer noch nicht sehen will, was um
uns geschieht... wer denkt, das geht mich doch nichts an... der, ja
der soll, weiterhin auf seinen Ponyhof bleiben und hoffen, wenn ich
nicht hinschaue, wird's schon wieder werden...
 
A

annabellkiara

Guest

mit Elend kann man nicht nur Geld machen, auch Ruhm erlangen
... sowas, den Blitz aus lauter Mitleid abzustellen und dann sowas von grottig knipsen! Hatte wohl vor lauter Mitleid (auf der sicheren Seite des Zauns) keine Zeit, die Automatik der Kamera einzustellen?

Oder hat der Gute bewußt so fotografiert? Tut sich doch fast so gut wie Handyfilmchen, wenn eine US-Bombe vom Himmel fällt.
 

Torito49

Lernen, lernen, lernen

... daß hier ein Berichterstatter honoriert wurde, der sein Handwerk versteht.
Dass der Berichterstatter honoriert wird, habe ich absolut nichts dagegen, ist ja sein Beruf. Aber was tut er für (oder gegen) das Elend? Hilft er anschließend diese Leute? Er muss auch denken, dass er ohne dieses Elend keine Auszeichnung bekommen hätte ...
Ach, ich möchte nichts mehr darüber reden. Ich bin raus aus diesem Thema.
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Don't shoot the messenger ...

Ganz gleich, wer wieso weshalb und warum ein Foto von was auch immer gemacht hat, sollte der Fokus nicht trotzdem bei dem sein, das fotografiert wurde?

(Nicht nur) Elend und Gewalt finden überall auf der Welt statt, 24std. am Tag, 7 Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr. Ganz gleich, ob man davon ein Foto macht oder auch nicht. Aber jedes Foto davon ruft uns das in Erinnerung und überläßt uns die Entscheidung, was wir daraus machen.

Auch die Ansprüche an ein Foto dürfen variieren, warum sollte man dokumentarische Fotos an dem gleichen Maßstab bemessen wollen, an denen man z.B. Architektur oder Beautyfotografie misst? Die Kamera ist nur ein Werkzeug und 'Fotografie' nur ein Oberbegriff, diese ewige Diskussion 'Technik vs. Inhalt' ist irgendwie ermüdend und lenkt irgendwie immer vom Wesentlichen ab ...

Kritisch sehe ich im Bereich der Berichterstattung das Fotografieren inszenierter Situationen, die zu reinen Selbstzwecken und/oder zum Mißbrauch von Medienplattformen zum Zwecke der 'Meinungsbildung' dienen sollen.



Mit liebem Gruß
Frank
 
A

andemande

Guest

@Torito49
Dass der Berichterstatter honoriert wird, habe ich absolut nichts dagegen, ist ja sein Beruf
Wurde der Berichterstatter deswegen bei dem Wettbewerb ausgezeichnet (honoriert) weil es sein Beruf ist oder weil er ein Foto eingereicht hat, welches die Jury für preiswürdig befand?
Aber was tut er für (oder gegen) das Elend? Hilft er anschließend diese Leute? Er muss auch denken, dass er ohne dieses Elend keine Auszeichnung bekommen hätte ...
Mit traurigem Sarkasmus erwidere ich, daß zum Zeitpunkt der Aufnahme der Fotograf/Berichterstatter keine Sicherheit hatte selbst wieder heil und mit Fotos aus dieser Situation herauszukommen, außerdem wie sollte er wissen, daß seine Aufnahme einen Preis gewinnt?
Gleichwertigen Einsatz auf ganz anderen Ebenen und die Geschichte der Menschheit könnte mission completed anhaken.
 
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