AW: Open-Source alternative zu Adobe Premiere
Was versteht man unter "versteht"? Geht irgendwie und stürzt dann ab?
Bei solchen Aussagen bin ich immer sehr skeptisch.
Ist auch richtig so, meist heißt es: es gibt überhaupt irgendeinen Export aus dem einen Ding, dessen Dateien dann (... dankeswerterweise überhaupt ...) irgendwie mit dem anderen Ding weiterbearbeitet werden können. Das ist keineswegs selbstverständlich.
Wenn Du Dich etwa an irgendeiner Fotobuch-Software erfreust und dessen Ergebnis gerne in Word, Indesign oder sowas z.B. als richtiges Buch weiterverarbeiten willst, ist meist Schluß: die Fotobuch-Software gibt außer dem Druck gar nichts mehr raus!
Zur Bedienbarkeit: wie Patrick schreibt - je weniger ein Tool kann, umso leichter versteht man es natürlich. Das ist ja auch der Kniff der Apps von Smartphones: die können auch immer nur ein, zwei Dinge. Alleine Word so anzubieten ergäbe mehrere hundert Apps (die keiner hätte und die á 99 Cent in der Summe vermutlich auch gemein teuer wären). Wenn man wirklich nur einen minimalen Umfang an Schnittfunktionen braucht, ist eines dieser Tools für 29 bis 99 Euro natürlich auch völlig ok. Vermutlich ist sogar das Geld besser angelegt als sich durch ein Open Source-Monster zu quälen.
Aber: manchmal richtet sich ein Tool auch an spezielle Anwender. Neben Profis, denen es meist nicht genug Funktionen sein können (siehe die ganzen Erweiterungen, die es für das Riesentool After Effects z.B. auch noch gibt) gibt es da zum Beispiel Analogcutter. Lightworks bietet diesen Leuten eine Art Schneidtisch - so wie früher, als Film noch aus Streifen zum Zerschneiden bestand. Für Leute, die gleich digital anfangen, ist das meist einfach unnötig rückwärts um voran später zu kommen. Für viele andere Alt-Profis aber eben äußerst praktisch. Darum kann ich mit dem Satz ...
Mein damaliger Freund erklärte mir das man so ein Programm in 5 Minuten verstehen sollte, sonst taugt es nichts.
... auch nicht so viel anfangen. Für Fahrscheinautomaten u.ä. wo jedermann - auch Omi und Opi - sofort klarkommen müssen: gut. Wer aber Prozessoren bauen, Software programmieren, 3D-Welten designen, Projekte leiten oder komplexere Filme machen will (keine Urlaube einfach zusammen schneiden), der muss sich schon mit einer Sache etwas auseinandersetzen. Videotechnik ist momentan noch so eine Sache - von den Geräteanbietern auch so gewollt. Auch Photoshop ist sooo ein einfaches Tool nicht und hat solche Außenbezirke wie das Pixel-Bender-Toolkit, den Hochpass-Filter oder das Farbmanagement. Darum sind wir ja gelegentlich hier und beraten uns - weit jenseits von 5 Minuten ;-)