Hach ja, es hat ja schon gedauert mit ihr – gelinde gesagt. Photoshop ist über ein Vierteljahrhundert alt und erst mit dem Update im Oktober des vergangenen Jahres kam eine Pinselverwaltung hinzu, die ihrem Namen auch gerecht wird. Stefan Riedl hat sich das System angesehen und gibt in einem Video aus unserem frisch aufgelegten „ultimativen Pinsel-Training“ einen Überblick (TutKit.com; Shop von PSD-Tutorials.de). Daraus entnommen sind auch die folgenden Screenshots sowie inhaltlichen Aspekte zur Pinselverwaltung in Photoshop CC. Darunter ein Video zu den Jitter-Einstellungen der Pinsel, mit denen ihr dynamische Effekte erzeugen könnt.
Anzeige der Pinselspitzen in der Pinselverwaltung einstellen
Um zur Pinselverwaltung zu gelangen, genügt der Wechsel zum Pinsel-Werkzeug über den vermutlich bekanntesten Shortcut, seit es Shortcuts gibt, also über das B, gefolgt von einem Rechtsklick in die Arbeitsfläche.
Plopp – bei Stefan Riedl sieht das dann wie im folgenden Bild aus, und eins muss man ihm lassen – aufgeräumt ist sein Pinsel-Repertoire. Hübsch sortiert in thematische Ordner wie „Aquarellpinsel“ oder „Nature“ stehen ihm seine mit allerlei Motiven behafteten Pinselspitzen schnell auffindbar zur Seite.
Pinselverwaltung in Photoshop CC
Jedoch – klappt sich einer der Ordner auf, so erkennt man nur wenig. Merkwürdige Pixelhaufen ziehen sich da in noch merkwürdigeren Linien dahin. Ist es ein Blatt? Ist es ein Farn? Oder ist es Gras? – Was da gezeigt wird, lässt sich höchstens erahnen. Hilfestellung geben eventuell noch die Namen der Pinselspitzen.
Pinselverwaltung in Photoshop CC: Darstellungsvariante mit Pinselstrich und Namen der Pinsel
Was also tun, damit sich die gewünschte Pinselspitze möglichst schnell auf den Pinsel „schraubt“? – Richtig: die Darstellung ändern. Dazu findet ihr hinter dem kleinen Zahnrädchen in der oberen rechten Ecke der Pinselverwaltung (1) drei zu- und abschaltbare Optionen (2): Name des Pinsels, Pinselstrich und Pinselspitze.
Pinselverwaltung in Photoshop CC: Optionen für die Darstellung der Pinsel
Aktiviert ihr alle drei Optionen, erhaltet ihr also das volle Programm (1). Oder aber ihr reduziert die Informationsflut und konzentriert euch ausschließlich zum Beispiel auf die Darstellung der Pinselspitzen (2).
Pinselverwaltung in Photoshop CC: Darstellung der Pinsel mit allen Optionen (1) und nur mit Pinselspitzen (2)
Sind euch die Motive zu klein oder zu groß, schiebt ihr den Regler am unteren Rand der Pinselverwaltung nach rechts oder links (1). Das Fenster der Verwaltung selbst könnt ihr in der Größe natürlich auch euren Wünschen entsprechend anpassen (2).
Mit all diesen Methoden sorgt ihr schon einmal in der Darstellung für genau die Übersicht, die euch beliebt.
Pinselverwaltung in Photoshop CC: Schieberegler zum Einstellen der Darstellungsgröße (1); Einstellen der Fenstergröße (2)
Pinselgruppen anlegen, umbenennen, verschieben
Okay, okay – weiter oben im Text habe ich mich kräftig im Wording vergriffen. Ist dort die Rede von „Ordnern“, muss es korrekt doch eigentlich heißen: „Pinselgruppen“. Genau solche könnt ihr beliebig neu erstellen, umbenennen oder löschen, indem ihr abermals auf das Zahnrad klickt oder einen Rechtsklick auf eine Pinselgruppe tätigt. Selbiges gilt natürlich auch für Pinsel selbst, die sich importieren, umbenennen und löschen lassen.
Und wie es sich für eine Verwaltung gehört, sind sämtliche Elemente in der von euch aufgebauten Struktur verschiebbar. Pinsel A in Gruppe B, Pinsel C vor Pinsel A, Gruppe Z als Untergruppe in Gruppe Q … Alles lässt sich per Drag-and-drop dorthin sortieren, wo man es haben will.
In der Pinselverwaltung können Pinselgruppen und Pinsel verschoben werden.
Ein kleiner Tipp von Stefan Riedl am Rande: Den guten alten Vorgaben-Manager findet ihr bei Bedarf hinter dem Zahnrad (1). Ein zweiter kleiner Tipp: Durch einen Mausklick auf einen solchen kleinen Pfeil (2) bei gedrückt gehaltener Strg-Taste öffnen sich alle Pinselgruppen. Wiederholt ihr das, schließen sie sich wieder.
Der Vorgaben-Manager findet sich hinter dem Zahnrad (1). Bei Klick mit gedrückter Strg-Taste auf (2) öffnen sich alle Gruppen.
Frühere Pinsel laden
Hoppla. In eurer Pinselverwaltung herrscht plötzlich gähnende Leere, weil ihr aus Versehen sämtliche Pinsel (oder einen Teil eures Pinsel-Repertoires) gelöscht habt (1)? Dann empfiehlt sich erneut ein Klick auf das schon mehrfach erwähnte Zahnrad (2), wo ihr das Feature Frühere Pinsel findet (3). Schwupp, sind die Pinsel wieder da – einsortiert in die Pinselgruppe „Frühere Pinsel“ (4).
Gelöschte Pinsel können über die Funktion Frühere Pinsel zurückgeholt werden.
Dynamische Effekte mit den Jitter-Einstellungen
Zum Abschluss dieses kleinen Ausflugs könnt ihr Stefan Riedl noch höchst persönlich zuhören. Für das ultimative Pinsel-Training hat er sich nicht nur mit der Pinselverwaltung beschäftigt, sondern unter anderem auch mit den sogenannten Jitter-Einstellungen.
Das Wörtchen Jitter bedeutet in etwa Fluktuation oder Schwankung. Bezogen auf die Pinsel in Photoshop bewirkt ihr mit einem Jitter, dass sich bestimmte Parameter wie zum Beispiel die Größe, der Winkel oder die Rundheit des Pinsels bei mehrfachen Absetzen des Pinselmotivs innerhalb eines gezogenen Pinselstrichs immer wieder ändern. Statt also das Motiv mit konstanten Eigenschaften abzusetzen, nutzt ihr den Pinsel dynamisch und könnt so interessante Effekte erzeugen. Je weiter der Jitter aufgezogen wird, umso stärker fällt die Schwankung eines Parameters aus.
Stefan Riedl zeigt euch beispielhaft, wie ihr dabei vorgeht. Der Valentinstag ist zwar nun schon vorüber, doch Herzchen kann man ja jeden Tag verteilen:
Weitere Video-Trainings von Stefan Riedl findet ihr bei PSD-Tutorials.de. „Das ultimative Pinsel-Training“, erstellt von Matthias Petri, Stefan Petri, Stefan Riedl und Norbert Schumann, erhaltet ihr im Shop von PSD-Tutorials.de oder auf TutKit.com.
Habt ihr noch weitere Tipps zur Arbeit mit Pinseln, den Jitter-Einstellungen oder der Pinselverwaltung in Photoshop CC? Wie gefällt euch diese überhaupt?
Euer Jens