Sicherlich gibt es viele Möglichkeiten, das Wesen eines Menschen im Bild festzuhalten. Momentaufnahmen aus dessen Alltag, in Szene gesetzte, für ihn charakteristische Darstellungen, manche praktizieren gar so etwas wie Aura-Fotografie – und dann wäre da noch das gute, alte Porträt.
Fotograf Walter Schels hat letztgenanntem Klassiker in seinem neuen Bildband eine zusätzliche Komponente hinzugefügt und so werden die Gesichter bekannter und weniger bekannter Persönlichkeiten hier eingerahmt von deren Händen, die zugleich namensgebend für sein aktuelles Werk sind: „Hände“.
In Zusammenhang mit der Veröffentlichung wurde Schels in der . Darin wird gleich zu Beginn die große Frage aufgeworfen, wer wir denn am Anfang, kurz nach der Geburt seien – „nur ein weißes Blatt?“ Wohl nicht so ganz, denn wir erfahren, dass zum Beispiel die Linien einer Hand bereits im vierten pränatalen Monat ausgebildet sind.
Schels selbst kommentiert seine Aufnahmen so, dass er sie nicht der schönen Bilder wegen angefertigt habe, sondern um den jeweiligen Menschen kennenzulernen, und zwar „im Wesentlichen“, wozu auch die Hände gehörten.
Weiterhin geht es im ttt-Video um die von manchen als Unfug angesehene, von anderen beinahe als Wissenschaft verkaufte Handleserei. Auch spricht der Fotograf beispielhaft über die Reaktion des Dalai-Lamas hinsichtlich der Bitte, seine Hände mit ablichten zu dürfen. Zudem werden natürlich ein paar Fotos gezeigt, weitere sind auf der Website des Fotografen zu sehen.
„Hände verraten nichts über einen Menschen“, wird Schels am Ende zitiert. „Aber sie machen etwas von uns sichtbar wie das Gesicht, ein Bluttest oder eine Genanalyse. Sie sind ein Ausdruck unseres Wesens.“
Recht hat er, finde ich, und der Ansatz ist spannend. Was meint ihr?
Seht euch bei Interesse an oder gleitet direkt durch die Galerie des Fotografen.
Euer Jens
Bildquelle Vorschau und Titel: Pixabay