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Rauschreduzierung vs Schärfen

A

antonio_mo

Guest

Hallo,

ich muss gerade eine ganze reihe von Raw-Daten bearbeiten und "natürlich" komme ich nicht drum herum die Rauschreduzierung (Luminanz ....) zu bearbeiten also auch das Schärfen.

Kann mir einer vielleicht genau erklären was auf Pixelbasis da genau passiert, oder was da intern genau passiert?

Wenn ich die Luminanz-Werte z.B. zu weit nach oben stelle müsste/könnte ich es mit der Schärfen-Funktion korrigieren (oder natürlich auch die Luminanz nicht zu hoch stellen), aber genau hier möchte ich wissen was intern passiert!
 

Photoshop

K

ks7776

Guest

AW: Rauschreduzierung vs Schärfen

Beim Schärfen werden die Helligkeitsverhältnisse benachterter Pixel verstärk. Beim Entrauschen gesenkt. Das ist das Grundprinzip. Also Entrauschen und dann Schärfen bringt theoretisch nichts. Aber.... und das wir zu umfangreich.
Ein ganz brauchbarer Weg für ein stark entrauschtes Foto, dem man wieder etwas Schärfe zurückgeben möchte, ist der Hochpass.
 

Andre_S

unverblümt

AW: Rauschreduzierung vs Schärfen

Also Entrauschen und dann Schärfen bringt theoretisch nichts. ...
Sorry, das ist natürlich Blödsinn, da dies genau der richtige Weg ist.
Chromatische Aberration entfernen, erst Farb- dann Luminanzentrauschung und am Ende schärfen.

Ps erkennt vor allem Kontrastkannten. Was übrig bleibt sind Flächen und Verläufe. Diese gleicht PS mittels Durchschnittsberechnungen benachbarter Pixel an. Die Detailregler nehmen Einfluss auf den Radius der zu berücksichtigen Nachbarpixel und den Kantenschutz. Die Stärke regelt den Grad der Angleichung.

Hier mal ein Video (Schwerpunkt Schärfung)

Als Plugins dafür kann ich die Filter DeNoise und InFokus von Topaz empfehlen
 
Zuletzt bearbeitet:

FrankHe56

Aktives Mitglied

AW: Rauschreduzierung vs Schärfen

Wenn du CS6 hast, hast Du auch das passende Camera Raw. Die von André empfohlenen Filter sind zwar gut, die in Camera Raw aber auch und reichen völlig. Da ist der Weg derselbe, den André beschrieben hat: Chromatische Abberationen entfernen, Farbrauschen (da reicht meist der eingestellte Standardwert) und dann Luminanzrauschen entfernen.
Die Schärfung würde ich hier auch auf dem relativ niedrigen Standardwert belassen (für Raw-Dateien), dann das ganze ab in Photoshop. Dort bearbeiten, was zu bearbeiten ist, wenn was zu bearbeiten ist. Ganz zum Schluß noch für die Ausgabe schärfen. Bei vielen kleinen Details ist hier das Hochpassschärfen wirklich gut, aber der selektive Scharfzeichner ist doch (bei mir) meist das Standardwerkzeug. Und durch die unterschiedlichen Algorithmen und Einstellungen beissen sich Rauschreduzierung bei vernünftiger Einstellung nicht.
Genau darstellen, was da passiert ist recht aufwändig, vor allem weil jede Methode eine Kleinigkeit anders funktioniert. Grundsätzlich ist Rauschreduzierung eine Weichzeichnung - aber da gibt es -zig verschiedene Algorithmen für. Und Scharfzeichnung ist im Prinzip schon das Gegenteil, aber auch hier gibt es unterschiedlichste Methoden und Einstellungen. Du hast z.B. eine Fläche mit mittlerem Grau (Tonw. 128, daneben eine Fläche mit dunklem Grau (64). Der Rand wird so scharfgezeichnet, dass z.B. die Randpixel der mittelgrauen Fläche von 128 auf 100 aufgehellt werden und die Randpixel der dunkelgrauen Fläche von 64 auf 48 abgedunkelt werden. Die Differenz ist hier auf einmal viel größer und erscheint unserem Auge (dass sich täuschen läßt) viel schärfer. Auf eine gewisse Entfernung nimmt das Auge nämlich nicht war, dass hier eigentlich andere Tonwerte vorliegen, es entsteht halt nur der Eindruck von Schärfe.
 

steinmannn

Aktives Mitglied

AW: Rauschreduzierung vs Schärfen

Scharfzeichnen ist eine Kontrasterhöhung und beruht in vielen Fällen auf Weichzeichnung, am Bekanntesten USM.
 

Andre_S

unverblümt

AW: Rauschreduzierung vs Schärfen

Scharfzeichnen ist eine Kontrasterhöhung ...
Das trifft für die (auch in Ps/ACR) übliche Kontrastschärfung (Schärfe) zu.
In InFokus findet eine andere (echte) Art der Schärfung statt, welche weiche Kanten zu wirklich harten Kanten macht. Das geht so weit, das diagonale Kanten zu echten Treppchen werden und bei Texten Antialiasing aufgehoben wird. Man kann es daher mit beiden Methoden übertreiben. Optimal ist eine milde Kombination aus beiden Methoden und die Nutzung einer "Kantenschutzmaske" für die hellen Bereiche.

Hatte eben eine ganz neue Idee zur Kontrastschärfung, bei der ich die Kontraststärke der Schärfung sehr schön mit einer Gradationskurve festlegen kann - die Andréssche Methode:

Ebene Kopieren. Usprungsebene aktivieren und Filter "leuchtende Konturen" anwenden. Mit Strg+Alt+2 eine Luminanzauswahl erstellen mit dieser eine zuoberst angelegte Korrektur Gradationskurve im Modus Luminanz maskieren.
Die Schärfe lässt sich nun höchst flexiebel mit der Kurve festlegen. Die Maskenkannte lässt sich sehr schön über "Kante verbessern" z.B. noch weichzeichnen. Die Konturenhilfsebene kann dann weg.
 
Zuletzt bearbeitet:

Torito49

Lernen, lernen, lernen

AW: Rauschreduzierung vs Schärfen

Für mich das wichtigste ist die Reihefolge!
Rauschen immer zuerst beseitigen und dann ganz am ende der Bildbearbeitung das Bild schärfen.
 
A

antonio_mo

Guest

AW: Rauschreduzierung vs Schärfen

Hallo Euch allen...

vielen Dank an alle!

ich konnte aus Andre_S Erklärung alles nötige für mich herausbekommen :)

Jetzt bin ich etwas schlauer als heute Morgen ;)
 

Premker

Nicht mehr ganz neu hier

AW: Rauschreduzierung vs Schärfen

Schön wäre jetzt noch eine Aktion von Andre_S zum downloaden, gell?
Wenn ich dass jetzt Schritt für Schritt nachvollziehe und bis ich selbst eine funktionierende Aktion erstellt habe, ist der Vormittag rum ...
Gibt es die nicht irgendwo???

Freundliche und dankbare Grüße,
auch wenn es keinen bequemen Download gibt (;-))

Premker
 
A

antonio_mo

Guest

AW: Rauschreduzierung vs Schärfen

Da jedes Bild einer anderen Beleuchtung ausgesetzt ist wäre solch eine Aktion überflüssig
 
D

Diskord

Guest

AW: Rauschreduzierung vs Schärfen

Das trifft für die (auch in Ps/ACR) übliche Kontrastschärfung (Schärfe) zu.
In InFokus findet eine andere (echte) Art der Schärfung statt, welche weiche Kanten zu wirklich harten Kanten macht. Das geht so weit, das diagonale Kanten zu echten Treppchen werden und bei Texten Antialiasing aufgehoben wird. Man kann es daher mit beiden Methoden übertreiben. Optimal ist eine milde Kombination aus beiden Methoden und die Nutzung einer "Kantenschutzmaske" für die hellen Bereiche.

Hatte eben eine ganz neue Idee zur Kontrastschärfung, bei der ich die Kontraststärke der Schärfung sehr schön mit einer Gradationskurve festlegen kann - die Andréssche Methode:

Ebene Kopieren. Usprungsebene aktivieren und Filter "leuchtende Konturen" anwenden. Mit Strg+Alt+2 eine Luminanzauswahl erstellen mit dieser eine zuoberst angelegte Korrektur Gradationskurve im Modus Luminanz maskieren.
Die Schärfe lässt sich nun höchst flexiebel mit der Kurve festlegen. Die Maskenkannte lässt sich sehr schön über "Kante verbessern" z.B. noch weichzeichnen. Die Konturenhilfsebene kann dann weg.


Eine andere, aber doch ähnliche Methode habe ich auch vor Kurzem entdeckt (beschrieben im Buch "Adobe Photoshop CS6 – Das umfassende Handbuch"/Galileo Design):

1) Bild in den LAB Modus bringen und Smart-Objekt erzeugen

2) Helligkeitskanal duplizieren und weichzeichnen (Radius um 1 herum)

3) Stilisierungsfilter "Konture finden" anwenden und invertieren

4) Konturen stärker herausarbeiten (mit der Tonwertkorrektur)

5) Kanal als Auswahl laden und Schärfungsfilter auf das Smartobjekt anwenden (Auswahl wird als Maske übernommen)

6) Fülloptionen des Filters auf Luminanz ändern und endgültige Schärfeeinstellungen im Filter festlegen.

Diese Methode (ich hoffe, sie ist verständlich) wirkt sich ebenfalls nur auf die Konturen/den Konturenbereich aus, also die Bildstellen die ausschlaggebend für unser Schärfeempfinden sind. Ungewollt hervorgehobene "Schärfefehler" in den restlichen Teilen des Bildes werden somit vermieden.

Wie immer ist auch diese Methode motivabhängig und führt nicht immer zu zufriedenstellenden Ergebnissen.

Grüße
Daniel
 

Premker

Nicht mehr ganz neu hier

AW: Rauschreduzierung vs Schärfen

Da jedes Bild einer anderen Beleuchtung ausgesetzt ist wäre solch eine Aktion überflüssig

Unter seinem Video sind ne Menge etwas nerviger Kommentare. Aber in einem sagt er:
"Als Aktion abgespielt braucht es übrigens keine 30 sek."

Man kann ja auch bei der nondestruktiven Arbeitsweise überall noch eingreifen.

Premker
 

Andre_S

unverblümt

AW: Rauschreduzierung vs Schärfen

Schön wäre jetzt noch eine Aktion von Andre_S zum downloaden, gell?
...

Hatte ich zum Video auch überlegt. Ich bin jedoch der Meinung das man Aktionen besser selber erstellen sollte um ein Verständnis dafür zu bekommen. Damit können reversiebel aufgebaute Konstrukte optimal auf Bilder abgestimmt werden.

Die oben erläuterte Methode ist als Aktion in einer Minute aufgenommen. Man sollte da jedoch Stops einbauen um die Kante optimal abzustimmen.
 

kdww

Aktives Mitglied

AW: Rauschreduzierung vs Schärfen

Wenn du im Raw Converter arbeitest, ist der Maskieren Regler noch hilfreich.

Damit kann man auch sehen wieder Rauschanteil ist:
- Wie weiteroben beschrieben Vorgehen und entrauschen
- Dann schärfen
- mit Alt Taste zusammen den Maskierungsregler hochziehen, meist stört das Rauschen in den Flächen.
Dann kann man teilweise etwas mehr schärfen als ohne Maske, bzw. etwas weniger entrauschen
Wenn man zwischen drin am Luminazrauschen dreht, und dann wieder ALt + Maskenregler, kann man auch da schön sehen, wie sich das Rauschen insbesondere in den Fläschen verändert hat.
 

steinmannn

Aktives Mitglied

AW: Rauschreduzierung vs Schärfen

@23Diskord
Diese Methode funktioniert nur im Nicht-Smartobjekt, weil PS einen Smartobjekt-Bug hat, wenn im LAB nur ein Kanal bearbeitet wird.
Dies wird ganz offensichtlich, wenn nur der L-Kanal geschärft wird.
Arbeiten bei einem Kanal im LAB können nach Schließen des Smartobjektes plötzlich auf alle Kanäle berechnet werden.
 
D

Diskord

Guest

AW: Rauschreduzierung vs Schärfen

@23Diskord
Diese Methode funktioniert nur im Nicht-Smartobjekt, weil PS einen Smartobjekt-Bug hat, wenn im LAB nur ein Kanal bearbeitet wird.
Dies wird ganz offensichtlich, wenn nur der L-Kanal geschärft wird.
Arbeiten bei einem Kanal im LAB können nach Schließen des Smartobjektes plötzlich auf alle Kanäle berechnet werden.

Es wird ja lediglich ein Duplikat des Helligkeit-Kanals zur Erzeugung einer Konturenmaske benutzt. Der Filter wird auf alle Kanäle angewandt. Zugegeben, das habe ich nicht deutlich genug beschrieben.
 
Bilder bitte hier hochladen und danach über das Bild-Icon (Direktlink vorher kopieren) platzieren.
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