Regeln bei Layoutentwurf für Magazin

[Nine111]

AW: Regeln bei Layoutentwurf für Magazin

Hallo Virra,

gibt es denn eine so halbwegs allgemeine Regelung, welche Farben man verwenden kann/sollte? Also mein hellblau/dunkelblau grau geht gar nicht, oder sagst du ich solle leiber dunkle Schrift darüber verwenden, würde das besser sein?
Ich bin etwas verunsichert, wie verhält es sich mit anderen Farben? Z.b. roter HG und irgendeine Schrift darüber.
Oder sagst du ich solle lieber einen dunklen HG nehmen und helle Schrift darüber? Gibt es da einen Leitfaden, wie ein slocher Druck am besten rüberkommt?

Wir hatten letztes Jahr dunkelbraunen HG verwendet mit heller Schrift und einen extrahietes Hundebild, also nicht annähernd "technisch" das, was ich in diesem Jahr vorhabe

Ich habe noch 2 Anzeigen mehr zu machen, nicht dass ich wieder was anfange und es wieder nix mit den Farben gibt

Deine Ausführungen sind sehr hilfreich, führ' ich mir gleich mal zu Gemüte.

Grüße
Nadine

 

[virra]

AW: Regeln bei Layoutentwurf für Magazin

Also eine allgemein gültige Richtline, die man abarbeiten kann, ist nicht so einfach zu definieren. Man kann aber schon sagen, dass kleine Schriften, vor allem, wenn sie feine Details zeigen (dünne Striche, Outlines, feine Serifen), mit Vorsicht zu behandeln sind. Leider basiert das Ganze auf Erfahrung. Wenn du ein feines Detail im Vollton oder beinahe-Vollton hast, wird es einfach schärfer und besser abgebildet, weil die Rasterpunkte so weit zulaufen, dass dazwischen fast kein oder gar kein Papier mehr hervorschaut. Das heißt nicht, dass man helle Schriften nicht umsetzen kann. Auch helle Hintergründe mit weißer Schrift gehen, aber es ist eben so, dass die Schrift dann nicht zu klein sein sollte und nicht zu feine Details haben sollte (für Ornamente etc. gilt das natürlich genauso, ist aber meistens nicht so störend, wenn es daneben geht). Eine Fläche mit 20% Farbdeckung ist eigentlich schon eine Grenze, wenn du einen schlechteren Druck hast, kann bei 5% schon ein Wegbrechen der Rasterpunkte einsetzen. Es gibt den Begriff TONWERTZUWACHS, damit wird umschrieben, wie stark sich Rasterpunkte vergrößern (im Vergleich zu dem rein rechnerischen Rasterpunkt oder dem aus einem Laserdrucker), indem die wasserhaltige Farbe vom Papier aufgesogen wird (Löschblatt-Effekt). Dabei darf man davon ausgehen, dass ab einer gewissen Deckung die Farben etwas dunkler ausfallen, als auf dem Monitor. Die Krux bei den hellen Werten ist, dass die Punkte auch etwas mickriger ausfallen können als im Idealmodell. Wenn du also nun weiße Schrift auf Hintergrund platzierst, solltest du mit der etwas gröberen Kelle gestalten. ich würde empfehlen (so aus der ferne und ohne den Druck zu kennen): 35% Minimum bei nicht zu filigraner Schrift.

Hast du mal wie empfohlen eine Lupe genommen und das Buch/Magazin betrachtet? Schau dir da einfach mal diverse Stellen an, um ein Gefühl zu bekommen. Können auch feinere Details in Fotos oder so sein.

Zum Grau: Wenn es dich nicht stören würde, dass dein grau nicht exakt neutral rüber kommt, kannst du natürlich auch so ein Grau aus den verschiedenen Farben kreieren. Das kann dann im Druck ein bissl cyan, magenta oder gelb werden.

Oder du arbeitest gleich im cmyk-Modus, das macht die Datei zwar um 1/3 größer, aber du kannst direkt eine Separation (so nennt man die Verteilung der Bildinformation auf die 4 Druckfarben) anlegen, also den Verlauf nur im schwarz-Kanal machen. Dann hast du die Sicherheit, dass es nicht noch einmal umkonvertiert wird und es sollte klappen. Aber natürlich wird die Dichte der Rasterpunkte dabei noch ein wenig gröber (siehe Bild), denn die vielen Farben, die sich überlagern erstellen dir natürlich insgesamt ein dichteres Raster, als wenn du nur eine einzelne Farbe hast.

Falls du dich entschließt im cmyk-Modus zu arbeiten, solltest du dich nochmal melden, denn da sind die Farbeinstellungen in Photoshop nicht unwichtig, damit alles vernünftig wird. Idealerweise weiß man, welches Farbprofil von der Druckerei verwendet wird, denn dann kann man die Bilder so erstellen, dass sie nicht umkonvertiert werden müssen.

Du siehst – das Leben ist nicht einfach … *lach*