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Reinigung

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Ende vom Lied.......Kamera ab zum Service Point.
Dort sagte man mir:
Welcher ...diot war denn da dran?

Ein Satz, den man sehr häufig beim "Fachmann" zu hören bekommt, sei er nun berechtigt oder auch nicht. :D
Vermutlich aber auch ein wenig Einschüchterungstaktik zum Zwecke langfristiger Kundenakquise ...

20Euro bezahlt und sie war wieder wie neu.

Das ist der Idealfall, wenn auch die eigene "Unfähigkeit" nur mangelhaft ausgeführt wurde. Da gibt es ja Kollegen, die das wahrhaft meisterlich drauf haben, Dinge (ungewollt) zu zerstören und da wird es dann meist deutlich teurer ... ;)

Nein, scheuen muß man sich sicherlich nicht davor, selbst am Sensorelement Hand anzulegen, nur sollte man damit klar kommen können, dass man im schlimmsten Falle vielleicht eine neue Kamera braucht, weil man meinte, 20€ sparen zu können ...

LG
Frank
 

Fotografie

studio24

Homo Nikoniensis

Ende vom Lied.......Kamera ab zum Service Point.
Dort sagte man mir: Welcher ...diot war denn da dran?
20Euro bezahlt und sie war wieder wie neu.
Die Frage nach dem Verursacher ist, wenn die Wortwahl wirklich so war, schon grenzwertig. Die mussten doch davon ausgehen, dass du es selbst warst. So was gegenüber Kunden geht eigentlich garnicht (denken kann er es ja).

Da du nur 20 € bezahlt hast, hat es sich wohl doch nur um eine Reinigung gehandelt und nicht um einen durch die Reinigunug verursachten Defekt. Dass du es nicht konntest, spricht nicht grundsätzlich gegen Eigenreinigung.

Ich mache das seit ca. 10 Jahren an allen bisherigen Kameras selbst und hatte bisher null Probleme damit. Ich bin aber alles Andere als ein guter Heimwerker. Die Reinigung klappt aber trotz meiner eher rustikalen Vorgehensweise sehr gut. Je nach Grad der Verschmutzung sieht das so aus:

Level 1: Blasebalg und Staubsauger
Level 2: Nylonpinsel
Level 3: feucht mit Q-Tipps und destilliertem Wasser
Level 4: feucht mit Q-Tipps und Isopropylalkohol, evtl nachfolgend auch dest. Wasser

Es geht hier garnicht mal um Sparen, das ist lediglich ein netter Begleiteffekt. Ich hatte aber schon Situationen, dass es z.B. erst während eines Shootings aufgefallen ist und die Reinigung "on the fly" erforderlich war. Nicht jeder hat nen Händler um die Ecke, wo man mal kurz vorbeischauen kann. Beim Einschicken soll es auf dem Transportweg auch schon zu weiteren Schäden oder Totalverlust gekommen sein. Und vielleicht kann oder möchte man auf die Kamera nicht Tage verzichten.

Es gibt also durchaus auch gute Gründe, es selbst zu machen. "Laborbedingungen", "OP-" und "Reinraum" ist keinesfalls nötig und dürfte für die meisten Werkstätten (wenn nicht alle) auch eher Wunschdenken oder Marketing-Blabla sein.
 

Rata

@studio24, ich schließe mich Deiner Beurteilung der Sachlage voll (!) an, nicht gerade häufig für mich ;)

Man muß sich schon verdammt dämlich anstellen, um wirklich was „kaputt“ zu machen. Nagelfeilen und Sandstrahlgerät sind ungeeignet, das räume ich ein :p



Lieber Gruß
Rata
 

Dagaz

Aktives Mitglied

@studio24 und @Rata: Sehe ich auch so.

Es kommt auch noch ein weiterer Punkt hinzu: Spätestens auf Reisen ist es auch mager mit "mal eben kurz zum Händler um die Ecke gehen". Wenn man beim Fahrrad-Trecking Dreck auf dem Sensor hat kann es "am Arsch der Welt" ein paar Tage Umweg zum nächsten Servicepoint sein, an denen man auf saubere Bilder verzichten muss. ;). Abgesehen davon würde ich beim Fototypen z.B. in Thailand nicht gerade vom "Händler meines Vertrauens" sprechen. Und wegen der Angst um den Sensor später potentiell ein paar hundert Bilder nachbearbeiten wäre jetzt auch nicht mein Ding.

Letztlich bleibt halt, wenn man den ganzen Diskurs gelesen hat - bzw. die ganzen Diskurse zu dem Thema im Forum überhaupt, dass es eine Frage der persönlichen Risikobereitschaft und des persönlichen Bedarfs bleibt.

Wer mehr Angst um seinen Chip als Zutrauen in die eigenen Hände hat (oder zu viele Horrorgeschichten von anderen ungeschickten Leuten gelesen hat) sollte besser reinigen lassen. Wer sich mehr zutraut als er Angst hat, wird es selbst versuchen. Und wer wirtschaftlich denkt, sieht sich an, wie oft er reinigen (lassen) muss, multipliziert das mit Servicekosten und rechnet sich mit den Materialkosten + Lernzuschlag den Break-Even-Point aus und kann dann beurteilen ob es sich lohnt. Und wer, wie z.B. von studio24 beschrieben, Wert darauf legt auch "on Location" Probleme mit dem Sensor beseitigen zu können, kommt ohnehin kaum drum herum sich die entsprechenden Fähigkeiten anzueignen.
Gleiches dürfte auch für Leute wie mich gelten, die in erster Linie Fotografie als Hobby-Kunsthandwerk betreiben und "den gesamten Ablauf" beherrschen wollen. Also die gleiche Klientel, die auch in analogen Zeiten selbst entwickelt hätte - weil es geht und weil man es verstehen will, nicht weil es wirtschaftlich oder qualitativ sinnvoll ist.

Und wer glaubt nicht drum herum zu kommen es lernen zu wollen/müssen, aber dennoch zu viel Angst um seinen Sensor hat, sollte drüber nachdenken, einen Kurs zu machen - oder den Händler vor Ort für seine Anleitung zu bezahlen. Oder eine günstige alte Kamera kaufen, die man preisgünstig ruinieren kann.
 
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