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"Selfie" mit DSLR

Fotografie

herbiemaus

blinkt nur im Kreisel, und zwar nach links ...

Ich überlege noch immer, wie ein Spiegel der Kamera sagen kann, wann und worauf sie fokusieren soll.

Na also, geht doch, lieber Chris_EDI. Wenn nicht einfach nur so ein Popel mit Fragezeichen drin hingerotzt wird, dann nehme ich mir auch die Zeit für eine Antwort:

Statt einer langatmigen Abhandlung über das Innenleben des Autofokus empfehle ich eine der – noch gänzlich analogen – Lebensregeln unserer Omma selig, die da hiess: „Versuch macht kluch.“

Stell Dich mit Deiner Digitalkamera einfach mal vor einen Spiegel und probier es aus. Auf die ursprüngliche Fragestellung hier bezogen: Ersetze im sonst unveränderten Aufbau die Kamera durch einen haushaltsüblichen Spiegel und fotografiere Dein Spiegelbild. Außer der Tatsache, dass Du sinnvollerweise eine entsprechend längere Brennweite einstellen solltest (Kamera - Spiegel - Kamera) mit entsprechend geringerer Tiefenschärfe und seitenverkehrtem Ergebnis, macht es keinen Unterschied.

Dazu, wie Du das Ergebnis ggf. seitenrichtig bekommst, gibt es bestimmt irgendwo ein Dutzend Tutorials. Unser Omma hatte leider noch keinen Photoshop ...
 
Mit einer Blende von 1,7 -2 kann ich schlecht auf den Stuhl fokussieren
Aus meinen Erfahrungen mit Fotos mit Blende f1.8 kann ich nur sagen, dass man zum Fokussieren unbedingt das Bild mit dem AF-Punkt im Sucher haben muss. Die mit Abstand beste Methode zum Testen ist die mit einer Schaufensterpuppe. Die sind zwar recht teuer, doch wenn man etwas Geduld hat und auf eine Geschäftsauflösung wartet, kann man eine recht günstig kriegen, ich habe vor ein paar Jahren eine stehende weibliche Puppe mit Perücke um € 30,- gekauft.
Allerdings ist es für einen Lichttest nicht so wichtig, dass man eine so offene Blende hat, auch die exakte Schärfe ist dafür nicht nötig. In etwa kann man eine Ausleuchtung schon testen, doch eine Feinabstimmung ist dann sicherlich beim Shooting nötig.
Sowohl für den Schärfe- als auch für den Lichttest sind alle anderen empfohlenen Methoden suboptimal. Auch einen Platzhalter einzumessen ist in der Praxis unzureichend, denn bei solchen Blenden hat man Schärfentiefen, die im besten Fall gerade mal ein Auge umfassen. Niemand kann sich so exakt positieren, mit jedem Foto muss unbedingt der Schärfepunkt neu eingestellt werden. Selbst das beste Model kann eine Pose nicht zu 100% wiederholen, außerdem wird man bei einem Shooting immer wieder kleine Änderungen der Haltung, Drehen des Kopfs usw. vornehmen. Dabei wird auch immer wieder die Position des Lichts etwas verändert.
Und für den von TO gewünschten Test der Ausleuchtung ist eine einigermaßen realistische Puppe mit möglichst realistische Gesichtsform und -farbe auch wichtig. Je nach Bedarf wäre entweder das Originalkostüm oder eine in Form und Farbe möglichst gleichwertige Kleidung für die Puppe anzuraten.
Puppen brauchen natürlich auch dann, wenn sie nicht benötigt werden, etwas Platz, doch sie sind geduldig, stehen jederzeit zur Verfügung und sind nicht zickig.:D
Ich liebe mein Puppe, auch wenn sie mit einer Papiertüte über dem Kopf und ohne Hände in der Ecke steht. Ersteres zum Schutz vor dem Verstauben der Perücke, letzteres, damit ich die Fingernägel nicht immer neu lackieren (oder gar Fingerteile restaurieren) muss.
 

herbiemaus

blinkt nur im Kreisel, und zwar nach links ...

Ich liebe mein Puppe, auch wenn sie mit einer Papiertüte über dem Kopf und ohne Hände in der Ecke steht.

Das muss noch nicht zwingend Besorgnis erregend sein, aber auch dafür gibt es Fachleute, die man gegebenenfalls konsultieren könnte. Und – meines Wissens – auch spezielle Foren ...

Auf den rein fotografischen Aspekt beschränkt, sehe ich bei der Puppen-Nummer nur einen sehr begrenzten Nutzen: Mir fehlten immer eine Hautstruktur in Form von Poren, Pickeln, Narben, Falten usw., aber auch unterschiedliche Rötungen, Glanzstellen und mehr oder weniger ausgeprägte Tränensäcke. Und nicht zuletzt die sehr wichtigen Glanzlichter in den Augen, die ich auch mit Transparentlack oder Öl nie auch nur annähernd hinbekommen habe.

Bleibt eigentlich nur die Handvoll grundsätzlicher Beleuchtungstechniken wie Rembrandt-, Schmetterlings-, Frontal- oder Seitenlicht, mit der einen oder anderen Abwandlung, die man aber ohnehin sehr schnell beherrschen dürfte. Bei den feinen Unterschieden z. B. durch die Auswahl unterschiedlicher Reflektoren ist dann schon Feierabend.

Ich mache solcherlei Stunts ohnehin nur noch bei komplizierten (Misch-) Lichtsituationen ausserhalb des Studios und komme da mit den ollen Auslösern mit Kabel oder Funk prima zurecht, die man heutzutage ja für ein paar Euro fuffzich überall fast nachgeschmissen kriegt.

Was auch fast immer mit Autofokus klappt, und in den paar Ausnahmefällen dann eben mit manueller Voreinstellung, wobei ein leicht danebener Fokus mich bei einem Beleuchtungstest nicht wirklich stören würde.
 
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