Sind wir alle Sklaven?

[Freidenker]

Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave. Friedrich Nietzsche

Ich denke genauso.

Was denkt ihr? Brauchen wir nicht mehr Zeit und Muße?

Schöne Grüße aus der Freidenker Galerie
Rainer

 

[PsychoZ1]

AW: Sind wir alle Sklaven?

Muse oder Muße ??

 

[zobara]

AW: Sind wir alle Sklaven?

Hat Nietzsche den Schlaf mit eingerechnet? Für mich ist das "meine" Zeit, ich träume viel und geniesse das Erinnern beim Aufwachen.

 

[Freidenker]

AW: Sind wir alle Sklaven?

Natürlich Muße. Habe den Schreibfehler geändert.

Zobara, den Mittagsschlaf wohl schon.

 

[Trabilady]

AW: Sind wir alle Sklaven?

Die Antwort auf die Frage ist sicher ziemlich individuell und bietet viel Stoff zur Diskussion.

Zwei Drittel des Tages für MICH persönlich sind nicht einmal am Wochenende drin, da ich mit beiden Armen und Beinen im Familienleben stecke. Wenn ich da nicht bin, dann bin ich auf Arbeit - Zeit für mich habe ich also (ohne Schlaf) hochgerechnet für 5 Stunden pro Woche...

Allerdings fühle ich mich nicht als Sklave

In diesem Sinne "freie" Grüße

 

[MaoMao]

AW: Sind wir alle Sklaven?

Kommt immer drauf an was wir unter Musse verstehen. Für mich bedeutet Musse nicht einfach nichts tun sondern, dass zu tun was mir freude bereitet.

 

[oliver111]

AW: Sind wir alle Sklaven?

Ich sehe es wie Trabilady, die Zeit mit meiner Familie ist meine freie Zeit. Ich denke wenn man es tun muss dann kann man schnell zum Sklaven werden. Auch auf Arbeit fühle ich mich nicht als Sklave

 

[der_fou]

AW: Sind wir alle Sklaven?

Bin selbstständig (arbeite also selbst und ständig) und zudem 2facher Papa und verheiratet.
Kann mich also Trabilady auch nur anschliessen.

Und: wenn Du bei der Arbeit Spass hast und es Dir dabei gut geht - tuts Du da nicht eh schon was für Dich???

LG und allzeit "gut Licht"!

der fou

 

[Preach]

AW: Sind wir alle Sklaven?

Was heißt "für mich"? Geht es wirklich um das was keinem anderen dient?
Da sind wir doch oft schon,oder? Ist unsere Welt nicht oft sehr egoistisch?
Ich glaube, der Mensch ist u.A. für den Menschen geschaffen und deshalb liegt Erfüllung oft darin, etwas gemeinsam zu tun und damit auch für andere

 

[ggvideo]

AW: Sind wir alle Sklaven?

s. auch Post#9. Was heißt es, für mich da zu sein? Für mein Äußeres, für mein Ego, für meine Überzeugung, für meinen Wohlstand für meine Zufriedenheit/Selbstzufriedenheit? Meine Grundfrage ist: Was soll ich hier, was möchte ich, wie kann ich für mich und andere ein Gefühl des Glücks erreichen (nicht zu Lasten Dritter) ?
Beispiel: Ich würde gern etwas für die Verbesserung der Natur, des Klimas oder der Lebensumstände von Gruppen und Lebewesen tun, die in unserer Zeit keine eigene Lobby haben.
Alles was ich da erreiche, ist auch etwas für mich, meine Kinder und Enkel. Also ich tue auch etwas für andere um mich selbst wohler zu fühlen, damit es mir besser geht.

 

[Bull53Y3]

AW: Sind wir alle Sklaven?

Bin selbstständig (arbeite also selbst und ständig) und zudem 2facher Papa und verheiratet.

Geht mir genauso
7 Tagewoche, 365 Tage pro Jahr.
Aber es macht Spass und lohnt sich auch finanziell.
Das muss jeder für sich entscheiden, ich habe diesen Schritt in die Selbstständigkeit noch nicht bereut.

Nach Themenstarterzitat bin ich auch ein Sklave, fühle mich aber nicht so,
einzig und allein bin ich Sklave vom Finanzamt
cheers

 

[ggvideo]

AW: Sind wir alle Sklaven?

G
Aber es macht Spass und lohnt sich auch finanziell.
Das muss jeder für sich entscheiden, ich habe diesen Schritt in die Selbstständigkeit noch nicht bereut.

Die Selbständigkeit und die eigene Familie können Lust und Last sein, sie sind anfällig und zerbrechlich. Man kann alles schnell verlieren, durch eigene Fehler und äußere Umstände, vor allen durch den Neid anderer.


Buddenbrooks:
»Mein Sohn, sey mit Lust bey den Geschäften am Tage, aber mache nur solche, dass wir bey Nacht ruhig schlafen können«

 

[Pixel_Horst]

AW: Sind wir alle Sklaven?

Ich kann mich Trabilady auch nur anschliessen. Ich bin Papa und gehe arbeiten. Allerdings habe ich mir das Papa-Sein ja so ausgesucht, und deswegen ist das für mich die Zeit die ich geniesse. Besser als seine Zeit alleine zu sein...

 

[rerosch]

AW: Sind wir alle Sklaven?

liegt das bewusstsein, ob du ein sklave bist oder nicht nicht in deiner einstellung deiner lebenssituation gegenüber? wie schon camus schreibt: wir müssen uns sisyphos als einen glücklichen menschen vorstellen.

abgesehen davon, wenn das gefühl, ein sklave deiner umstände zu sein zur belastung wird, steht es dir ja frei, etwas daran zu ändern. du musst in diesem leben gar nichts, wenn du bereit bist, die konsequenzen zu tragen

 

[excelfreak]

AW: Sind wir alle Sklaven?

Ab dem 35. Lebensjahr hat Nietzsche eine Pension bekommen, wurde finanziell von Freunden unterstützt und reiste viel um seine Krankheiten zu kurieren - siehe Wikipedia. Mit vollen Windeln ist gut stinken, würde ich sagen...

Und grundsätzlich: Sklave ist jemand, der eine Arbeit gegen seinen Willen tut und dazu gewaltsam gezwungen wird. Ich arbeite an den meisten Tagen 10 h und manchmal auch mehr und fühle mich nicht als Sklave, weil mir meine Tätigkeit Spaß macht, weil ich nette Kollegen habe und einen anständigen Boss, das ganze bei brauchbarer Bezahlung. Aber selbst wenn ich einen 1-Euro-Job hätte und abends kellnern müsste, um meinen Kindern was zum Essen zu kaufen, wäre ich noch kein Sklave.

Gruß
excelfreak

 

[mgrk]

AW: Sind wir alle Sklaven?

Sehr gut Excelfreak. Alles auf den Punkt getroffen!

 

[Pixelverwender]

AW: Sind wir alle Sklaven?

Also ich tue auch etwas für andere um mich selbst wohler zu fühlen, damit es mir besser geht.

Ein interessanter Denkansatz, den ich in ähnlicher Weise bei der Interpretation, ob Liebe egoistisch ist, anwende.
Ich tue etwas für den/die Menschen, den/die ich liebe, weil ich mich dann gut fühle.
Per definitionem wäre das dann Egoismus pur.

 

[ggvideo]

AW: Sind wir alle Sklaven?

Ein interessanter Denkansatz, den ich in ähnlicher Weise bei der Interpretation, ob Liebe egoistisch ist, anwende.
Ich tue etwas für den/die Menschen, den/die ich liebe, weil ich mich dann gut fühle.
Per definitionem wäre das dann Egoismus pur.

ich tue es für Lebewesen, die ich gar nicht kenne. Meine Art von Egoismus, bitte nach machen.

 

[excelfreak]

AW: Sind wir alle Sklaven?

Ich tue etwas für den/die Menschen, den/die ich liebe, weil ich mich dann gut fühle.
Per definitionem wäre das dann Egoismus pur.

Und trotzdem eine klassische win-win-Situation. Also was ist daran verkehrt?
Egoismus ist es, wenn ich eine Gegenleistung erwarte/einfordere.

Gruß
excelfreak

 

[Pixelverwender]

AW: Sind wir alle Sklaven?

ich tue es für Lebewesen, die ich gar nicht kenne. Meine Art von Egoismus, bitte nach machen.

Tun sowohl ich als auch meine Familie ebenfalls (sowohl aktiv im Tierschutz als auch im zwischenmenschlichen Kontext).
Und ich finde einen solchen „Egoismus“ auch gar nicht verkehrt...

Und trotzdem eine klassische win-win-Situation. Also was ist daran verkehrt?

Nichts. Ich wollte das ja auch nur rein philosophisch angemerkt haben.

Egoismus ist es, wenn ich eine Gegenleistung erwarte/einfordere.

Hmm..
Da könnte ich jetzt argumentieren, die Gegenleistung besteht darin, dass sich das andere Individuum (Mensch, Tier) durch mein Handeln wohl fühlt.

Es ist natürlich die große Frage, wie man Egoismus definiert. Von der klassischen Warte aus stellt der Egoist sein eigenen Wohlergehen in den Mittelpunkt.
Führe ich diesen Gedanken mal weiter: Ich tue etwas für ein anderes Lebewesen (danke ggvideo für die zutreffende Verallgemeinerung). Warum? Weil es mir am Ende ein schönes Gefühl gibt. Auch das sich Wohlfühlen, einen anderen Menschen glücklich zu sehen, gehört dazu. Also tue ich es doch im Endeffekt, weil ich mich dann wohlfühle, ich handle um meines Wohles willen. Also sind wir wieder beim Egoismus, oder?