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Spezielle Foto-Situation. Hab ich als Laie eine Chance?

Sisankha

Aktives Mitglied

Hallo alle :)

Mitten in der Nacht. Mitten im Auwald. Vollmond. Umzingelt von Gewässern. Über den Flüssen, Bächen, Seen und Weihern liegt ein Nebelschleier, der über das Wasser wogt. Nur so zehn bis maximal etwa achtzig Zentimeter hoch. Der Nebel verlieh dem Wasser eine milchig weisse Färbung. Zwischendurch glitzerte es, wo das Mondlicht auf Wasser traf. Einige der Pflanzen hingen bis ins Wasser. Von den meisten sah man nur Braun. Aber andere hatten schon einen weissen Frostbelag. Wieder andere waren noch grün. Es stand sogar noch eine einzelne violette Glockenblume direkt am Ufer.
Es sah phänomenal aus. Märchenhaft.

Dummerweise habe ich keinerlei Ahnung, wie ich so etwas fotografieren könnte. Darum frag ich hier in der Hoffnung auf hilfreiche Antworten. Zuvor möchte ich aber erklären, dass ich fototechnisch nur Laie bin. Ich habe die Kameras eigentlich nur, um das zu fotografieren, was ich in Photoshop für meine Bilder brauche. Aber wenn ich die Kameras schon habe, kann ich es natürlich nicht lassen, auch Landschaft und Tiere zu fotografieren, wenn ich schon so traumhaft mitten im geschützten Wald lebe.

Kann mir hier jemand sagen, ob ich mit einer meiner beiden Kameras eine Chance habe, das bei diesen anspruchsvollen Lichtverhältnissen zu fotografieren? Vielleicht als HDR? Ein Stativ hätte ich. Oder gibt es andere Möglichkeiten? Oder muss ich das mit meinen Kameras gar nicht erst versuchen?


Ich habe mehrere Bücher und Workshops übers Fotografieren gelesen. Ich kenne mich mit vielen anderen Dingen aus, aber Technik check ich nicht. Ich verstehe nur rudimentär, was ich an den Kameras wann wofür einstellen muss. Auch wenn es langsam - durch Praxis und Rumprobieren - besser wird.
Weil ich die Technik nicht kapiere, wurde ich schon niedergemacht. So jemand dürfe nicht fotografieren. Ich fotografiere trotzdem. Ich habe weder mit Photoshop noch mit Fotografieren berufliche Pläne. Aber deswegen kann man sich ja trotzdem um Qualität bemühen.
Natürlich will keiner hören, dass er etwas, was er gerne tut gefälligst sein lassen soll, weil er die technischen Aspekte nicht versteht. Aber ich tröste mich mit dem Gedanken, das mit Sicherheit nicht alle Autofahrer ihr Auto verstehen, aber trotzdem fahren. Also seht mir bitte meine technischen Unkenntnisse nach.


LG
Sisankha
 

Fotografie

Deathdealer

Nicht mehr ganz neu hier

Einen Fernauslöser besorgen, Kamera auf Stativ montieren und dann eine Langzeitbelichtung machen. Sollte relativ einfach sein, mit ein paar versuchen ein gutes Bild hinzukriegen
 

reitzi

User

Mit beiden Kameras kannst du Aufnahmen von solchen Motiven erstellen.
Wichtig ist, und das hast du ja auch sehr schön beschrieben, dass du das Motiv siehst.
Den Rest kannst du dir erlernen :nick:

Ein Stativ ist schon gut, denn so beugst du Verwackelungen bei längeren Belichtungszeiten vor und bist auch in der Lage eine Belichtungsreihe zu erstellen.

Meine Vorgehensweise wäre wahrscheinlich...
Zeit und Blende Manuell
Kamera (deine 600D) auf das Stativ
Nicht zu hohe Aufnahmeposition
Fokus Automatisch oder Manuell einstellen und wenn es passt dann auf Manuell
Belichtungsmessung - Mehrfeldmessung
RAW, ISO100
Brennweite möglichst Weitwinkel
Blende ist abhängig von Motiv und Brennweite

Dann einfach mal ein Bild machen und anhand des Histogramms kontrollieren ob schwarz nicht abgesoffen und weiß nicht ausgefressen ist. Wenn du den Dynamikumfang nicht in einem Bild erfassen kannst, kannst du eine Belichtungsreihe erstellen und die Bilder später verarbeiten.

Wenn du Spaß am Fotografieren hast, dann mach es und lass dir den Spaß nicht durch die Sprüche anderer verderben.
 

hobbit-55

Hat es drauf

Ich mache sowas auch ohne Fernauslöser. Stelle die Kamera so ein, dass sie erst 2 Sekunden nach Druck auf den Auslöser wirklich auslöst. Das beugt Verwacklungen auch vor.
 

grafik_avd

Tier mit Falls-Beutel

Ich mache sowas auch ohne Fernauslöser. Stelle die Kamera so ein, dass sie erst 2 Sekunden nach Druck auf den Auslöser wirklich auslöst. Das beugt Verwacklungen auch vor.
Gute Idee! Aber ich würde den 10sek Selbstauslöser-Modus wählen, so hat das Stativ samt Kamera mehr Zeit zum Ausschwingen. Wichtig auch,Spiegelvorauslösung oder Liveview damit keine Erschütterungen durch den Spiegelschlag entstehen. Was auch zuzätzliche Ruhe ins Stativ bringen kann, ist das Einhängen eines Sandsackes. An meinem Stativ habe ich z.B. einen Karabiner montiert in den ich meinen Photorucksack einhängen kann. Gerade bei Reise- oder leichteren Stativen kann das Wunder wirken. :)

Bei dem Motiv sollte der TE auch darauf achten, das Windstille herrscht, da sonst die Botanik verwackelt, was in einer Langzeitbelichtung zu interessanten Wischeffekten führen kann, aber bei einer Belichtungsreihe für ein HDR zum späteren Tone Mapping zu extrem unschönen Unschärfen in Kombination mit Halos (Leuchträndern) führen würde. Wenn es also eine Belichtungsreihe werden soll, eventuell mit der Empfindlichkeit hoch gehen, um eine kürzere Belichtungszeit zu erreichen.
 
Zuletzt bearbeitet:

iko

Maskenbildner

alles "gute" antworten. was ich aber bei einer solchen traumkulisse auf keinen fall machen würde, ist ein hdr.
du willst ja dein "traumhaftes" bild mitnehmen und dazu gehört in diesem fall auch, dass man eben nicht alles klar und deutlich erkennt. und schon gar nicht mit tonmapping die stimmung zerhaut.
 

grafik_avd

Tier mit Falls-Beutel

alles "gute" antworten. was ich aber bei einer solchen traumkulisse auf keinen fall machen würde, ist ein hdr.
du willst ja dein "traumhaftes" bild mitnehmen und dazu gehört in diesem fall auch, dass man eben nicht alles klar und deutlich erkennt. und schon gar nicht mit tonmapping die stimmung zerhaut.

Ein tonemapping zerhaut einem nicht zwangsläufig die Stimmung, im Gegenteil. Hier ginge es ja darum ein möglichst weiten Tonwertbereich in der Aufnahme zu haben und nicht darum, in der Postproduktion einen Augenkrebs-Farb-Kontrast-Brei zu erzeugen ;)
Eigentlich sollte man einem guten LDR nicht sofort ansehen, daß es aus einer tongemappten Belichtungsreihe/HDR entstanden ist
 
V

Vetter_62

Guest

Hallo,
fantastisch wie du die Situation beschrieben hast. Kommt man ins träumen.
So jemand dürfe nicht fotografieren.
Das kann NIEMAND bestimmen oder sagen !.
Lass dich blos nich unterkriegen.
Ein tonemapping zerhaut einem nicht zwangsläufig die Stimmung,
Ich gehe bei der Gefahr das das Tonemapping mir die Stimmung zerstört folgendermaßen vor:
Im HDR Programm ( oder auch in PS möglich ) eine 32-Bit Datei (TIF) erstellen.
Diese hat dann einen großen Tonwertumfang. Diese Datei bearbeite ich dann in Lightroom ( auch in PS möglich) und so vermeide ich die Schärfung und die Sättigung die den typische HDR/LDR-Look ausmachen.
Wünsche dir viel Spaß bei den Aufnahmen.
Wenn es dann mit der Bearbeitung nicht so will bin ich sicher das hier Jemand hilft wenn du das Bild zeigst.
 

Andra

Nicht mehr ganz neu hier

Jetzt mal ne doofe Frage. Warum würdet Ihr den Bildstabilisator ausschalten? Versteh ich gerade nicht. *rotwerd*
 

Sisankha

Aktives Mitglied

Ihr seid super. Vielen vielen Dank ... Ich zieh gleich los und versuche es. Von hier aus sieht es so aus, als wäre es dieselbe Stimmung wie gestern. Wird zwar ein Geschlepp mit dem Stativ bis zur entsprechenden Stelle. Aber das will ich probieren.

Hab mir alles eingeprägt, was ihr gesagt habt. Falls es klappt, zeig ich euch das Ergebnis.
Danke danke danke :)
 

Sisankha

Aktives Mitglied

Heute war ich zu spät. Aus dem märchenhaften Bodennebel war ein so dichter Hochnebel geworden, dass man selbst den Fastnoch-Vollmond meist nur erahnen konnte. Von Jupiter oder Sirius gar keine Rede mehr.
Aber nachdem ich das jetzt weiss, gehe ich morgen nochmal. Laut Vorhersage soll sich das Wetter hier bis Donnerstag halten. Also hab ich noch eine Chance. Ich geh morgen dann um dieselbe Zeit wie gestern anstatt wie heute verspätet.
Dann sollte ich euch Morgen, bzw. Übermorgen etwas zeigen können.
LG
Sisankha :)
 

Edwalder

Aktives Mitglied

Welches. objektiv kommt denn an der 600 D zum Einsatz? Besitzt du möglicherweise auch einen Graufilter für das Objektiv? Schau dir mal bei Onkel Google die Arbeiten von Ronny Ritschel an. Im Zweifel geht auch in S/W einiges . Du machst das schon und lass dir nichts anderes erzählen! Wenns hakt, lass von dir hören, wenn nicht lass mal was sehen :))
 

Sisankha

Aktives Mitglied

Objektive habe ich bisher drei.

- efs lens - ef-s18-200 f3.5-5.6 is
- efs 60 mm
Die habe ich zusammen mit der Kamera gekauft. Standardmässig hab ich das Zoom drauf. Weil man im Wald mal nah mal fern braucht. Das 60er verwende ich fast nur für Makros.

Vor ein paar Wochen bekam ich das dritte geschenkt. Mit dem ist die Bildqualität nicht so hoch, aber ich kann näher heranzoomen. Irgendwann will ich mir da selbst was besseres kaufen. Vorläufig muss es das tun.
- efs 50-250 - f 4-5.6 IS II

Ich dachte, für diese Szene nehme ich das erste Zoomobjektiv, das ich auch als Standard meist drauf habe. Damit bin ich am flexibelsten und die Bildqualität stimmt.

Hoffe sehr dass das Wetter heute nacht passt. Und sonst weiss ich ja jetzt, wo ich das Motiv finde. Ich habe direkt vor dem Küchenfenster eine grosse Wildwiese bevor's in den Wald geht. Also muss ich bei genügend Mondlicht nur noch dort rausgucken, ob es Bodennebel hat und weiss, ob es sich lohnt mit dem ganzen Geschlepp loszuziehen. Ist nämlich manchmal nicht ganz einfach, wenn man noch Hunde dabei hat :)
 

Edwalder

Aktives Mitglied

Ich beneide dich um diesen Ausblick. Bin selber als Kind auf dem Land groß geworden und war viel im Wald. Als Einsteiger hast du ja schon eine gute Auswahl und solltest bei weiterer Auswahl Augenmerk auf gute Linsen legen (hohe oder durchgehende Lichtstärke , z.B. F2,8). Gute Linsen sind meist teuer ( Ausnahme 50 mm F1,8 Canon , um 100 €) dafür aber auch sehr gut in der Abbildungsleistung. Das wiederum hängt von dem ab was du fotografieren möchtest. Wenn ich deinen Beitrag so lese geht das in Richtung Natur und Landschaftsfotografie und ich würde dir raten dir ein Weitwinkelobjektiv zu kaufen. Für die Canon gibt es da eine gute und "günstige" Alternative von Tokina. Das Tokina AT-X 2.8/11-16 mm PRO DX .
Es hat eine sehr gute Abbildungsleistung, kann auch zur Architekturfotografie eingesetzt werden und kostet so um die 400 € . Für das Halbformat (Canon 600 D) eine gute Wahl.
 
J

JohnnySimeons

Guest

@ Sisankha:
du scheinst es auf jeden fall sehr schön beschreiben zu können :)

ich würde mich nicht als anfänger bezeichnen. aber letzten sommer hab ich auch vor einem bombastischen motiv die nerven verloren (vor allem weil ich müde war und weiter musste).
ich war in quedlinburg. in der nacht bin ich mit meiner kamera los und hatte eine stelle, von der man die burg und den dom (?) gut sehen konnte. ganz weit dahinter ein gewitter. ich wollte im richtigen moment abdrücken. hab es nach 30 minuten und gefühlten 1000 versuchen nicht geschaft. ein stativ hatte ich auch nicht dabei... das ärgert mich jetzt immer noch. das passiert manchmal. und vor allem dann, wenn du dein equipment NICHT dabei hast. das schicksal will uns ärgern.
 

Sisankha

Aktives Mitglied

@ Sisankha:
du scheinst es auf jeden fall sehr schön beschreiben zu können :)
Danke, Johnny. Das Schreiben war auch lange genug mein Beruf. Ich kann sicher besser schreiben als fotografieren. Werde gelegentlich auch auf einer Webseite darauf zurückkommen :)

das ärgert mich jetzt immer noch. das passiert manchmal. und vor allem dann, wenn du dein equipment NICHT dabei hast. das schicksal will uns ärgern.
Ärger wegen sowas hab ich mir abgewöhnt. Bzw. man lernt es mit den Jahren, wenn man Wert darauf legt, gesund zu bleiben *g*

Gestern war ich zu spät für die Szene.
Heute ist auch nichts. Der Hochnebel ist schon wieder dicht.
Aber ich gebe nicht auf. Schliesslich leb ich im Auwald und es wird noch weitere Vollmonde geben. Und mit meinen Kenntnissen zur Astronomie weiss ich auch, wann der Mond in der Szene ungefähr im Bild sein wird. Also werd ich es weiterhin versuchen sobald ich Bodennebel sehe. Spätestens aber im nächsten Herbst wenn die Nachtekliptik wieder sinkt, erhalte ich neue Chancen :)

Mein Equipment kann ich nicht immer mitschleppen. Ich habe Rückenprobleme und muss vorsichtig sein. Deswegen hab ich mir ja noch die kleine Powershot zugelegt. Die kann ich einfach in die Manteltasche packen, wenn ich mit den Hunden draussen unterwegs bin. Wenn ich etwas Besonderes sehe, kehre ich mit der besseren Kamera zurück.

Ich bin gerade dabei, ein paar Webseiten aufzubauen. Dann kann hier vielleicht endlich auch mal etwas von meinen Bildern zeigen. Sie sind sicher nicht so gut, wie die von den Besten. Aber ich lerne ja auch noch. Ausserdem hab ich nicht immer gleich viel Zeit. Man muss ja auch noch arbeiten.

LG
Sisankha :)
 
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