[CC] - Spiegelnder Untergrund und Greenscreen freistellen

[Shakeitbeer]

Moin Moin alle zusammen,

Ich hab hier gleich mehrere Probleme in einem Foto und brauche Hilfe, hab jetzt schon einige Foren und das Weltweite Netzwerk durchforstet aber bis jetzt nichts gefunden. Folgendes:
Ein Foto komplett freistellen auf rein Weiß. Ich habe es schon auf weißen Hintergrund versucht, nun auf grünem. Ich möchte die Reflexion behalten. Da ich auch mit weißen Gegenständen Arbeite würde ich es gerne irgendwie "einfach" hinbekommen.

Ich bin seit ca. drei Monaten in Photoshop und lerne jede Woche dazu. Gerne würde ich noch mehr lernen und dieses Rätsel mit hilfreichen Tipps Lösen.

Vielen Dank

das Foto gibt es selbstverständlich auch in RAW

 

[Preach]

Wo lag das Problem beim weißen Hintergrund?

 

[LikeLowLight]

Ich möchte die Reflexion behalten

Der Greenscreen wird meines Wissens in Videos deswegen verwendet, damit Menschen, die kaum grüne Farbanteile haben, in bewegten Sequenzen leichter separiert werden können. Danach ist jedenfalls eine starke Korrektur von grünen Farbstichen erforderlich.
Bei dem Still wäre sicherlich ein weißer Hintergrund einfacher, da nach dem Freistellen keine Grünkorrektur nötig ist, auch keine am Haus, das stark kontaminiert ist. Die Spiegelungen können so viel leichter übernommen werden. Schwierig ist nur der abgedunkelte Balken am unteren Bildrand. Der ist sicherlich schwierig anzupassen, doch vielleicht wird er ohnehin nicht benötigt.

 

[DeBr]

Ich würde auch sagen, fotografier es noch einmal auf weiß. Wo war denn das Problem beim weißen Foto, du sagst ja, du hast es schon gemacht ...?

 

[Frank Ziemann]

Das Problem nach dem Freistellen wird sicherlich die Spiegelung sein, diese ist ja nach dem freistellen nicht teilweise transparent sondernen eine Mischung aus der Transparenten Spiegelung und der Hintergrundfarbe. Wenn du nun den Hintergrund ersetzt bleibt die Spiegelung trotzdem grün. Das Problem wirst du auch mit weis oder einer andern Farbe haben.
Was du machen könntest wäre das ganze nicht auf einer spigelden Glasscheibe aufzunehmen sondern das ganze auf einem richtigen Spiegel aufzubauen. So bekommst du eine 100% Spiegelung die sich nicht mit der Hintergrundfarbe mischt.
Danach stellt du einmal das Original frei und kopierst es auf eine neue Ebene danach stellt du die Spiegelung frei und kopierst sie auf eine andere Ebene. Nun kannst du Deckkraft der Ebene mit der Spiegelung verringern und wenn es past die beiden Ebenen zusammenfügen, so erhäst du eine Ebenen mit einem 100% deckendem Original und einer teilweise tranzparenten Spiegelung.
Wenn du dann den Hintergrund änderst scheint dieser dann durch die Spiegelung durch.

Edit:
Wenn ich es recht bedenke ist es vielleicht besser wenn du das Original und die Spiegelung zusammen freistellst und dann die Deckkraft der Spiegelung durch eine Ebenenmaske verringerst.
Denn wenn du es mit 2 Ebenen machst kann es zu unschönen Efekten an den Übergangsstellen kommen, was nicht passiert wenn du alles auf einer Ebene freistellst.

 

[Andre_S]

RAW ist immer am besten geeignet. In diesem Fall würde ich mich mal mit den Möglichkeiten der Kamerakalibrierung und dem HSL-Modul auseinandersetzen. Den Rest kann dann ne maskierte Gradationskurve erledigen.

 

[virra]

Die Sache mit dem grünen Hintergrund sabotiert dein Bild nur, weil sich der Kram überall einspiegelt. Wo liegt das Problem bei der Aufnahme auf weiß? Warum soll das Motiv überhaupt freigestellt werden? Was soll als neuer Hintergrund dahinter gezogen werden?

 

[Frank Ziemann]

Da ich mal testen wollte ob das so geht wie ich mir das gedacht habe, hier mal mein Erbebnis.
Bild 1 zeigt mein Original aufgenommen auf einem Spiegel. Da ich nur eine Webcam zum aufnehmen habe ist das Bild natürlich nicht so gut.


Bild 2 zeigt das GROB freigestellte Original (Da ich als JPG gespeichert haben ist nun alles was Transparent war weis, PNG oder Tiff wäre hier besser gewesen)


Bild 3 zeigt Freigestelltes Original und die freigestellte Spiegelung.


Wie man sieht gibt es einen kleinen Spalt zwichen Original und Spiegelung weil der Spiegel nicht auf der Oberseite spiegelt sondern auf der beschichteten Rückseite. Darum habe ich die Spiegelung etwas hoch gezogen, dann sieht es so aus:


Jetzt kann man nach beliben die Deckkraft der Spiegelung ändern und einen neuen Hintergrund einsetzten.
Habe das mal mit 2 freien Bilder gemacht, einmal starke Spiegelung einmal schwache.
Die Perspektive ist natürlich nicht stimmig, sollte ja nur ein Test sein.

 

[LikeLowLight]

Wie man sieht gibt es einen kleinen Spalt zwichen Original und Spiegelung weil der Spiegel nicht auf der Oberseite spiegelt sondern auf der beschichteten Rückseite

Da gibt es einen italienischen Maler namens Michelangelo Pistoletto (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Michelangelo_Pistoletto), der hat reihenweise Bilder auf Metallplatten, die (fast) so gut wie ein Spiegel aus Glas mit der Beschichtung spiegeln, gemalt. Diejenigen, die ich kenne, hatten unterschiedliche Personen aufgemalt, so dass Besucher der Ausstellung in dem Spiegelbild für sich selbst als Betrachter Teil des Kunstwerks wurden. Das sind meterlange und raumhohe Metallspiegel. Auf diese ist er gekommen, da er auch die Erfahrung machte, dass in einem Glasspiegel das Spiegelbild erst ein paar Millimeter hinter dem Glas entsteht. Da ich keine Rechte zur Veröffentlichung habe, kann ich die Fotos davon nicht zeigen.
Aus dem selben Grund verwenden Fotografen, die Spiegelungen fotografieren wollen keine Spiegel, sondern laminierte Platten, wie sie beispielsweise als Oberfläche von Möbeln verwendet werden. Oder auch Plexiglas. Beide haben natürlich den Nachteil, dass sie nicht kratzfest sind. Das ist bei Spiegelungen nicht gerade optimal.
Eine Möglichkeit ist jedoch, tatsächlich Glas zu nehmen und darunter eine farblich passende Unterlage zu verwenden. Allerdings muss man da sehr sorgfältig ausleuchten.
Oder sie machen alles in einem 3D-Programm.

 

[virra]

Beide haben natürlich den Nachteil, dass sie nicht kratzfest sind.

Das ist auch der Grund, warum man in seiner SLR den Spiegel nicht putzen sollte: Er ist von VORNE verspiegelt, weil es ein optischer Spiegel ist. Leider ist das sozusagen gar nicht kratzfest.

 

[LikeLowLight]

Leider ist das sozusagen gar nicht kratzfest.

Es ist überhaupt besser, einen Spiegel nicht zu putzen. Spiegel bekommen mit der Zeit ein Patina, was dem Betrachter das mit der Zeit immer unansehnlicher werdende Originalbild leichter ertragen lässt. So wurde der Weichzeichner ersonnen. Manche Spiegel werden auch früher blind als die Betrachter, die auf das Eintreffen diverse Stare hoffen müssen.

 

[virra]

*lol* Sag das mal meinem Badezimmerspiegel. Der bekommt so schnelle Patina, da müsste ich ziemlich fix lernen, mich blind zu schminken …

 

[LikeLowLight]

Jetzt bleibe ich zurückhaltend und frage nicht nach, ob die Schminke oder das Putzmittel mehr Geld kostet.

 

[virra]

Naja, ich sage mal so: Geschminkt wird jeden Tag, geputzt nicht. Andererseits ist Liedschatten im Kilopreis definitiv teurer als Essigreiniger...

 

[LikeLowLight]

Jetzt hast Du einiges durcheinandergebracht. Essig wirkt gegen Deine Verkalkungen, Glas putzt man mit Spiritus (oder sonst irgendeinem Alkohol). Für Lidschatten reicht Holzkohle, aus feinstem Holz natürlich