AW: Start up, Barhocker
Jetzt wirkt der Chrom wie satiniert.
Nur vom Glanz her. Die Spiegelung ist immer noch die einer sehr glatten Oberfläche.
Das gibt es natürlich. Z.B. eine mattierte Metalloberfläche, die dann glänzend lackiert wird (auch typisch: Autolack). Das Metall spiegelt dann matt, der Lack spiegelt wie im Bild oben.
Aber damit hat man
zwei Spiegelungen bzw. im Fake zwei Glanzlichter. Zwei Spiegelungen, matt und glänzend, in Cinema zu mischen, ist ziemlich knifflig, denn man kann hier nicht wie im Farb- oder Reliefkanal einfach zwei unterschiedliche Materialien definieren und die dann beide zusammen addiert aufs Objekt legen. Kann man schon, aber es wird nur eine Spiegelung berechnet. Es gibt im Prinzip noch weitere reine Material-Möglichkeiten, davon greift m.W. keine, solange man mit dem AR rendert. Die einzige mir bekannte Lösung benutzt zwei Meshes mit zwei unterschiedlichen Materialien, wobei das 2. Mesh etwas nach außen extrudiert ist. Und das ist nicht nur knifflig umzusetzen, sondern auch ebenso schwer einzustellen mit Fresnel und den Transparenzen/Alpha-Einstellungen, und nicht sehr befriedigend wie ich finde.
Da lobe ich mir ein VRay, das hier keine Option ist. Noch nicht
Wesentlich einfacher sind da die reinen Glanzlichter. Glanzlichteinstellungen sind letztlich Fakes von Lichtspiegelungen auf einer wie auch immer spiegelnden Oberfläche, im Gegensatz zur oben beschriebenen echten Spiegelung. Dazu gibt es wie oben schon angemerkt den Lumas Shader, der 3 Glanzlichter mischen und auch noch anisotropisch verzerren kann, um gebürstete Oberflächen zu simulieren.
Klingt nach viel Aufwand für ein kleines bischen Metall in so einer Szene. Aber darum geht es, die Details sind nachher entscheidend. Unserem Auge, vor allem dem grafisch ungeschulten, fällt nur auf, was fehlt oder nach unseren Sehgewohnheiten falsch erscheint. Alles was passt - ob gefaked oder sauber nachgestellt, spielt dabei keine Rolle - wird im positivsten Sinne "übersehen".
Deshalb sieht z.B. jeder auch sofort, wenn ein Spiderman sich im 1. Film so komisch eckig zu bewegen scheint, weil diese Animationen noch nicht ganz stimmig waren. Würde er sich wie Tarzan von Liane zu Liane schwingen, fiele niemandem auf, dass das CGI ist. Die Animationen von Avatar waren in diesem Sinne einfach nur perfekt.