Was Patrick in seinen sehr schönen Postings leider nicht erwähnt hat, ist das "abspecken" der LESS/SASS Hauptdatei.
Das Abspecken kann man auch händisch machen oder gleich auf der Bootstrap Website unter Costomize erledigen. Danach einfach die abgespeckte Version herunterladen und in das eigene Projekt einbinden.
Und zu guter Letzt die CSS noch mit dem Minifier for Brackets minimiert.
Hier noch, da noch und... - genau deshalb einen externen Compiler oder "Task-Runner" wie Grunt vorziehe.
Ich habe anfangs auch die ein oder andere Extension zum Kompilieren und Komprimieren genutzt. Bleibt ja jedem selbst überlassen. Wer jedoch wie ich nicht nur mit CSS Preprocessoren arbeitet (Stichworte: Haml, Jade, Coffee-Script), wohl eher einen externen Compiler bemühen wird.
Alles geht voll automatisch, jede Änderung in der LESS/SASS/CSS wird sofort im Livepreview dargestellt und das minimieren der CSS wird beim speichern erledigt.
Geht in Prepros und CodeKit ebenso. Auch das Zusammenführen diverser Scripte ist schnell erledigt. Zusätzlich kann das ganze direkt via FTP hochgeladen werden. Letzteres nutze ich vor allem bei der Entwicklung von WordPress Themes. Ganz praktisch und spart einiges an Zeit. Ich organisiere eh alles in einem Builds-Verzeichnis mit zwei Unterordnern. Einmal "development" sowie "production". Unter development findet man alle "Rohdaten" und im "production" Verzeichnis landen dann lediglich die kompilierten Dateien. So ist alles sauber getrennt, strukturiert und bleibt übersichtlich.
Puh, im Augenblick kann ich noch gar nicht sagen, in welche Richtung ich mich entscheide, zu sehr ist das von meiner alten Arbeitsweise mit selbst geschrieben css-dateien entfernt.
Genau deshalb habe ich dir zu Sass geraten. Im Gegensatz zu LESS hast du die Wahl, welche Syntax du verwendest. Selbst wenn du nicht mit Mixins, Variablen und anderen Features arbeitest, ist der Wechsel ein Kinderspiel. Wie schon beschrieben musst du lediglich die Dateiendung in
.scss ändern und am Ende deine Datei(en) kompilieren.
Du musst keine neue Syntax lernen. Schreibst wie gewohnt dein CSS. Nutzt lediglich Sass-Imports. Wenn du irgendwann Lust, Zeit und Interesse hast, beschäftigst du dich weiter mit den interessanten Features, die ein CSS Preprocessor wie Sass (SCSS), LESS oder Stylus mit sich bringt.
Derzeit erschlägt mich das alles ein wenig.
Wenn es dir zu viel ist, du dich damit nicht beschäftigen kannst, willst oder möchtest, es auch händisch geht. Auf der Bootstrap Website das "Framework" unter Costomize anpassen. Anschließend die bootstrap.min
.css in deinem Editor öffnen, Quellcode markieren und mit Strg/Cmd+C in die Zwischenablage kopieren. Jetzt deine main.css öffnen und ganz oben (vor deinen Formatierungen!) über Strg/Cmd+V einfügen. Wenn es ein Update gibt, musst du "nur" Bootstrap wieder händisch in dein CSS kopieren.
Die Themes die ich heruntergeladen habe, haben manchmal bis zu zehn verschiedene monstrose Css-Dateien.
Wenn es so viele Cascading Stylesheets sind, Pfui!
Ich arbeite nur noch mit Sass. Komme dann zwar auf circa 50 (und mehr) externe Sass und SCSS-Files. Spielt jedoch keine Rolle, da nach dem Kompilieren lediglich
ein großes (komprimiertes!) CSS als Output herauskommt.
Zu guter Letzt noch ein Tipp an dich. Wenn du deine Website mit Bootstrap komplett neu aufsetzen möchtest, solltest du vielleicht solange abwarten, bis der Final Release von Bootstrap 4 angeboten wird. Derzeit befindet sich Bootstrap 4 in der Alpha-Phase. Denke aber das die Beta und Final-Version nicht all zu lange auf sich warten lässt.
Vielleicht bis dahin einfach die Zeit mit einem CSS Preprocessor überbrücken. Sprich dein CSS Grundlagenwissen erweitern und dann mit der neusten Version des "Twitter Frameworks" arbeiten. Wenn du wenigstens mit "imports" und dem Kompilieren deiner SCSS klar kommst, auch das spätere Updaten leicht von der Hand geht.
Allerdings bin ich auch jemand der sehr gerne dazu lernt und auch gern mal über den Tellerrand schaut. Hm???
Ich kann wirklich jeden nur dazu ermutigen über den Tellerrand zu schauen. Egal was andere meinen, denken oder sagen. Solang man mit Interesse, Neugier und Spaß dabei ist, man nur gewinnen kann. Wenn es beruflich nicht relevant ist, Zeit keine Rolle spielt. Der Lernprozess bei jedem unterschiedlich.
Manche habe eine schnelle Auffassungsgabe, andere brauchen vielleicht etwas länger. Man sollte am besten kleine (realistische) Ziele stecken und vor Augen haben, und nicht zu viel auf einmal verlangen. Denn gerade die kleinen Erfolgserlebnisse zwischen durch, sind genau die, die einen pushen am Ball zu bleiben. Ob man jetzt autodidaktisch vorgeht, in Fachlektüren wälzt, doch lieber Seminare besucht oder andere Publikationen wie Video-Trainings verwendet, kommt ebenso auf einen selbst an.
Viktor, egal für welchen Weg du dich entscheidest, ob und wie weit du bereit bist, über den Tellerrand zu schauen. Ich kann nur sagen, mach es! Wünsche dir dabei vor allem viel Spaß und Erfolg. Wen es dann doch mal hier und da nicht so läuft, einfach fragen. Genau für solche Anliegen gibt es ein Forum wie dieses. Du bist also in der PSD-Community bestens aufgehoben.
Liebe Grüße, Patrick