AW: Tagebuch eines Anfängers
sich selbst einen äußeren anlass erstellen, um sich selbst unter zugzwang zu setzen, mal wieder was zu machen oder die arbeit fortzuführen, hat doch was.
für einen anfänger hat die zeichnung doch schon was. z.b. widersteht nicht jeder anfänger der versuchung, den rand der unterlippe zu zeichnen. insofern ist doch die lichkante dort schon kein anfängerstadium mehr.
bei dem kopf als ganzes habe ich den eindruck, dass es dir noch darum geht, die form an sich zu erfassen, bevor du in die details wie z.b. haare gehst.
die zwei sich kreuzenden linien in der rechten gesichtshälfte (auf das bild bezogen) lassen die frau etwas älter aussehen. es kann sein, dass das gewünscht ist, es kann sein, dass es eine art konstruktionslinien sind, mit denen du den dreidimensionalen aufbau des gesichts verstehen wolltest.
der bogen, der vom wangenknochen kommt, ist meines erachtens nach zu hoch angesetzt, bei der geneigten kopfhaltung müsste auch die schläfe etwas tiefer sein. außerdem müsste m.e. der bogen mehr zum mund hin gehen und nicht senkrecht nach unten.
der bogen geht auch zu weit nach hinten, zum ohr hin. er kann nicht weiter gehen als bis zu der linie, die sich aus dem kieferknochen und dem ohransatz ergibt, du kannst das ja mal im spiegel ausprobieren.
das x über dem rechten auge ist erklärungsbedürftig, zumindest ergibt es sich nicht aus der mir bisher bekannten anatomie.
ich nehme an, dass die dünnere linie unter dem rechten lidstrich das unterlid sein soll. schau dir die vorlage noch mal an, ist diese linie wirklich so weit vom oberlid entfernt? und ist sie so deutlich oder eher fein?
im moment sieht es so aus als sei das nicht das unterlid, sondern als hätte die frau ein geschwollenes auge.
ist das unterlid auf der vorlage überhaupt zu sehen? beim linken auge hast du die untere linie ja auch weggelassen.
das ohr ist m.e. zu weit vom auge entfernt.
die waagerechte linie, die zum mund hin in punkte ausläuft ist anatomisch erklärungsbedürftig. sie geht dann über die kieferlinie weiter nach hinten, aber was soll sie dort darstellen? vielleicht könntest du sie einfach weglassen.
vielleicht hilft es, sich so einen kopf aus verschiedenen würfeln zusammengesetzt vorzustellen, vielleicht macht das es einfacher zu merken, wo die partien räumlich angeordnet sind.
Hallo Rerosch, danke für deinen Kommentar. Du hast einige Dinge meiner Vorgehensweise gut erkannt. Ich hätte jedoch wirklich von meiner Grundform aus vorgehen sollen, damit dies gleich ersichtlich ist.
Ich fange grundsätzlich mit einem Kreis an, teile ihn durch die Hälfte (daher noch das x) nehme eine Hälfte und addiere sie unten an. So erhalte ich eine korrekte 3Teilung.
Dazu kommt dann die Mitte der Augen bzw. der Nasenknochen, die definiert wird durch die untere Hälfte der Kreishälfte.
Alles in allem musste ich aber einige Abweichungen der Gesichtslänge vornehmen, denn perspektivisch sieht der Betrachter diesen Kopf ja von schräg oben.
Die Würfel Idee bytheway klingt gut! Nehm ich mit rein, denn mit meiner Technik (siehe unten) stoße ich im Bereich Augen,Nase,Mund,Kinn manchmal an Zonen die ich dann ein paar Min ausgleichen muss, da ich mich irgendwo in der Länge vertan habe.
Bitte noch nicht zuviel in die Skizze hinein interpretieren, hätte ich vielleicht noch dazu schreiben sollen. Das ist roher als Rohmaterial
Die waagrechte Linie die vom Hinterkopf noch nach vorn verläuft war ebenfalls vom Ausgangskreis, das kommt alles weg.
Frage: Sollte ich, bevor ich in Zukunft so ein Scribbling veröffentliche, die Skizze soweit bereinigen, dass solche Fragen (wie sie ja von dir völlig beabsichtig sind) erst garnicht aufkommen?
@ maryyy, krofta, King145, Atraz, taomir, chicco15, DirtyHandz:
Die Freude ist ganz meinerseits
ich fänds auch toll wenn ihr vorbeischauen würdet.
Hier noch offline-Anatomie, einige Wochen alt: