Bereits im Oktober angekündigt, jetzt als kostenfreie Preview-Version für alle Creative Clouds Mitglieder verfügbar: Das neue Adobe Fuse CC. Damit könnt ihr euren eigenen Avatar nicht nur entwerfen, sondern in Photoshop gleich noch Leben einhauchen.
⌙ Bildquelle: Screenshot Adobe
Im Prinzip funktioniert das Programm wohl so ähnlich, wie es einige von euch vielleicht aus dem ein oder anderen Computerspiel kennen: Nach dem Baukastenprinzip werden die Charaktere aus einzelnen Komponenten zusammengesetzt und anschließend wird das Erscheinungsbild individualisiert und verfeinert. Der Vorteil: Es werden keine Erfahrungen im Umgang mit 3D-Software vorausgesetzt. Eventueller Nachteil: Insbesondere 3D-Experten dürften sich vielleicht etwas eingeschränkt fühlen.
Das Programm soll allerdings über umfangreiche Funktionen verfügen, sodass selbst die Profis unter euch entzückt sein dürften: Neben einer Fülle an vorgegebenen Elementen (Körperteile, Kleidungsstücke, Haare, Texturen…) ist es auch möglich, eigene Inhalte zu kreieren. Zudem können die Komponenten nach persönlichen Wünschen weiter angepasst werden. Fällt beispielsweise die Schulterpartie etwas zu mager aus, kann sie gerne etwas aufgeblasen werden. Die Bedienung ist vergleichsweise einfach gehalten und basiert im Wesentlichen auf Schiebereglern und ein paar simplen Klicks. Ein weiteres Feature: Wird die Größe eines Einzelelements verändert, passen sich andere Teile automatisch formgetreu an. Die Erstellung der Avatare sollte also leicht zu bewerkstelligen sein. Mit ein bisschen Akribie und Liebe zum Detail entstehen in relativ kurzer Zeit ansehnliche Charaktere oder – nach Bedarf – auch grimmige Gestalten und angsteinflößende Zombies.
So weit, so gut. Damit die Avatare nicht im luftleeren Raum hängen bleiben und ihr Dasein vor grauem Hintergrund fristen müssen, können sie über die Creative Cloud Bibliotheken in Photoshop CC importiert werden. Mit dem 3D-Arbeitsbereich fügt ihr zunächst weitere individuelle Merkmale wie zum Beispiel Schminke oder besondere Texturen für die Kleidung hinzu. Anschließend platziert ihr die Figur vor einem Hintergrund, richtet die Lichtverhältnisse ein und verändert die Haltung des Avatars. Dabei kann eine einzelne Komponente wie der Kopf noch einmal gedreht werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, kleine Animationen wie Laufen oder Springen abzuspielen und im gewünschten Moment anzuhalten.
Beide Aspekte der Erstellung des Avatars und der Einbindung in ein Photoshop-Projekt werden im folgenden Video kurz vorgestellt:
Ansonsten empfehle ich noch einen kurzen Blick auf die sehenswerte Website von Mixamo. Das 3D-Grafikunternehmen wurde Mitte des Jahres von Adobe übernommen und lieferte die zugrundeliegende Technik für Fuse CC.
Einschränkend gehe ich davon aus, dass die Software aktuell nur in englischer Sprache zur Verfügung steht. Das sollte jedoch kein Grund sein, nicht einfach mal loszulegen und ein bisschen auszuprobieren. Abschließen möchte ich mit einer Frage von pepexx, die er bereits gestern als Kommentar hinterlassen hat: „Schon jemand einen Blick auf FuseCC geworfen?“
Euer Jens