Hm, klemmen die Vergleiche? Meine Aussage ist: Monopole sind Mist, nicht mehr. Ist es nun ein Unterschied, ob das historisch-staatlichen Ursprungs ist wie bei Telekom, Post, Bahn etc. oder Kunden-selbstgebacken wie bei Microsoft, Google, Tankstellen etc.? Soweit ich Deinen Ausführungen entnehme, kommst Du doch zu demselben Schluß. Jetzt kann ich nicht lösen, wie man ein staatliches Monopol optimal in einen funktionierenden Markt transformiert - ja, das scheint überall schwer. Aber das Ergebnis bleibt doch: nicht schön. Der EU-Netzkommisar zählt ja bei der Netzabdeckung nicht umsonst polemisch "Ruanda, Zimbabwe, Deutschland" auf. Im Spanien hat jeder Umland-Bus seit Jahren Wi-Fi (Berlin seit diesem Sommer ums Brandenburger Tor "City-Netz"), selbst in Rumänen habe ich letzte Woche vom echten Transsilvanien aus besser nachhause telefonieren können als in meinem Berliner Umland nach Berlin. Aber Du hast Recht: ich meine Quasi-Monopole oder gefühlte Monopole, genau genommen wohl eher Oligopole. Wollte mich einmal in meinem Leben kurz fassen ... schon wird's unpräzise.
Ja, der Erfolg von Canon im Fotobereich mag jenseits der Body-Specs liegen. Wie gesagt: wünsche ich ihnen, bitte jede Nische nutzen. Nicht zuletzt habe auch ich EOS-E-Mount-Adapter, weiß einige Canon-Optiken zu schätzen und hoffe, dass sie erhalten bleiben bzw. ordentlich weiter entwickeln. Auch den Foto-Ausstieg von Samsung sehe ich hier als Verlust, weil sie ebenfalls Innovationen (etwa den H265-Codec im Body) beigetragen haben.
Im bei mir in einer anderen Sparte ebenfalls angebotenen Bereich Innovationsmanagement sind wir allerdings nicht ganz so optimistisch. Von 30 Blue Chips (erfolgsversprechenden Technikfirmen) des Jahres 1974 existieren 2009 noch 4, von den 100 größten Unternehmen weltweit des Jahres 1917 existiert sogar nur eines noch (General Electric). Und 10 ist vermutlich das neue 100: das komplette Umkrempeln des Handy-Marktes durch zwei nie zuvor in diesem Markt gesehene Anbieter hat keine 3 Jahre gedauert.
Das Glück für Nikon und Canon ist wohl, dass Herausforderer wie Sony und Panasonic selbst eher Dinosauriere als junge Wilde sind. Panasonic ist gerade erst durch eine schwere Krise gekommen und Sony oft nicht wirklich agiler als Siemens oder Heidelberger Zement. Mit einem neuen Akteur, der vor frischen Milliaden kaum laufen könnte wie Uber und damit quasi Hasselblad-Film/Foto-Geräte auf Pay-Per-Shutter-Basis samt Knipsology-Abo und Always-Online-free anböte, wäre das Ding womöglich für alle vier oder fünf Alt-Oligoplayer bereits gelaufen. GoPro wäre so ein junger Wilder.
Meine Sony-Kameras: nee, nee, denen geht's gut. Die erste hatte aber kein Klapp-Display und keine Netzwerk-Funktion. Habe ich meiner Frau geschenkt, als es das bei einer der Nachfolgeversionen dann gab. Hat mir extrem gefehlt. Und die dritte ist meine aktuelle A7R II, da habe ich ernst gemacht. Endlich Vollformat ohne Nachteile (der Vorgänger hatte ja leider den langsamen Autofokus, daher habe ich die A7R gar nicht näher betrachet). Die zweite habe ich noch, der fehlt aber eben auch 4K.
.>> Auf die Qualität der Produkte, von denen Du nichts hältst, will ich gar nicht eingehen,
.>> und ob Du mit einer SONY bessere Videoclips als mit einer Canon machen kannst
.>> ist objektiv schwer nachvollziehbar. Wenn Du es meinst, dann tu es weiter.
Hier ist einfach mal ein Bild aus einer Szene mit einer der Canons: Das ist so dermaßen unbrauchbar - bereits bei ISO 200! Insbesondere im roten Bereich sieht es aus, als ob rote Ameisen krabbelnd die Schuhsohle bilden - schon der Bildauszug zeigt ja einen Rauschmatsch ohne Ende. Rauschen im Film ist anstrengender als im Foto, weil es ja dynamisch ist und unendlich nervig flirrt. So etwas brauche ich bei keiner Agentur einreichen und kann ich bei dem Ausmaß auch mit keiner Software reparieren.
Bei denselben Lichtverhältnissen hat mir die RX 100 mit ihrem gerade mal einem Viertel so großem 1"-Sensor ein klares ruhiges (Film-) Bild geliefert, zudem eben in FullHD-60fps, was 2014 außer der 1D keine Canon konnte, aber diese 400 Euro Sony.
Hier hatte ich eine 600D und eine 7D mit lichtstarkem teuren 35mm f1.4 und 50mm f1.2-Objektiven im Einsatz - daran dürfte es nicht gelegen haben.
Benutzen konnte ich ausschließlich die rauscharmen Sony-Ergebnisse aus der Zigarettenschachtel, ohne Objektivwechsel etc. aber wegen der Bildstabilisierung sogar freihand/ohne Stativ mit Bewegung nutzbar. Das Ganze sollte ein Making-Of für einige Fotografen werden. Da waren einige Leute mit den damals aktuellen Canons (auch einige 5D Mark IIIs), die auch mal die Record-Taste gedrückt hatten.
Benutzt haben alle danach die Filme aus meiner damaligen B-Kamera, diese RX 100 (auch bei mir damals noch eine Canon die A-Kamera).
So bin ich - in meiner Arbeit - nunmal Schritt für Schritt mehr mit Sony zusammengerückt. Trotz Geräten aus deutlich niedrigeren Leistungsklassen (anfangs zumindest) war meine Ausbeute bei den Film-Ergbnissen besser.
Wenn das bei Dir Canon-seitig ebenso ist: auch prima. Mir ist völlig klar, dass das nicht statisch ist. Womöglich reicht, dass Du andere Lampen hast oder andere Settings filmst. Ich beantworte nur die Frage, was *ich* als Nachteil bei Canon empfunden habe bzw. was ich bei den Specs der aktuellen 5D als Nachteil sehe.