AW: Unscharf maskieren
In den vorherigen Antworten möchte ich etwas gedanklich richtig stellen. Deine Frage bezieht sich auf das Endschärfen vor dem Druck und nicht auf das kreative oder Eingangsschärfen (ACR).
Durch das Schärfen werden die Bilder wirklich nicht schärfer, sondern erhalten einen hellen bzw. dunklen Kontrastsaum, auch Halos genannt. Diese Technik wurde durch Michelangelo erfunden (sh. Sixtinische Kapelle) und von Raffaelo, Rubens und Goya (sh. Alba) weiterentwickelt. -Aus rechtlichen Gründen müßt Ihr mal googl'n!-
Diese Technik wurde vom Offsetdruck übernommen. Das (damals analoge) Bild wurde einmal Original und einmal als weichgezeichnete Kopie über einander gelegt. Dort, wo Kanten waren wurde der Kontrast verstärkt. Wo keine Kanten sich befanden wurde der Kontrast gemindert, also abgedeckt oder maskiert, d.h. die Unschärfen maskiert.
Dieser Prozeß wurde digital umgesetzt als Unscharf maskieren (USM). Viele der sogenannten Alternativmethoden gehen über Weichzeichnungsfilter oder über Kantenkontrast (hier der Hochpassfilter).
Ähnliches kann aber auch mit dem Filter USM erzeugt werden:
1. normales Schärfen:
wenn im CMYK-Modus, dann wird vonn 300 DpI ausgegangen - weiteres auf Anfrage
wenn im RGB-Modus Radius maximal oder kleiner 3, Schärfe zwischen 80 und 200, mit Erhöhen des Schwellenwertes "geschärfte Pixel" zwischen Kanten zurücknehmen
2. Bilder mit vielen Feinheiten (zB Blätterwald) oder unklaren Kanten (zB Wasser)- Faustregel:
im RGB-Modus Radius max. (500), Schärfe max. 100. Nun Radius verkleinern und zwischen durch Schwellenwert erhöhen (damit nicht zuviel Feinheit geschärft ist) auch die Schärfe mal zurück fahren.
Da die Methoden im RGB-Farbraum dargestellt wurden und die Kantenwerte einen hohen Neutralwert R=G=B= ... besitzen erfolgt durch das im Hintergrund der Funktion (USM) eine Weichzeichnung in den einzelnen Kanälen, so dass R ungleich G unglich B ist, damit entsteht ein Farbrauschen. Photoshop arbeitet im HG mit Lab. Der Luminanzkanal enthält getrennt von den Farbkanälen die neutralen Werte (Grauwerte), deshalb
- (Ebene wird direkt geschärft) nach dem Schärfen Menu -> Bearbeiten -> Verblassen USM -> Modus: Luminanz
- (Ebene als Smartebene geschärft) Doppelklick in Ebene auf Doppelpfeil und Modus: Luminanz
- (duplizierte Ebene geschärft) Ebenenmodus auf Luminanz
Bei allen Methoden kann Stärke mit Ebenendeckkraft minimiert werden.
Im CMYK-Modus reicht in der Regel die Schärfung des Scwarzkanales aus.
Also nur soviel schärfen, dass es nicht in Auge springt und die Halos dürfen beim Druck nicht sichtbar werden, damit braucht jedes Bild seine eigene Schärfungsmethode und die Stärke hängt von Bildgröße und verwendetem Drucker ab.
PS: Wer versucht das Rauschen mit Weichzeichnen der einzelne RGB-Kanäle zu entfernen, braucht sich nicht über verheerende Rusultate zu Wundern, denn unterschiedliches Weichzeichnen von übereinanderliegenden Ebenen oder Kanälen ist Scharfzeichnen (USM)!