Am Samstag startet in Las Vegas die NAB Show 2019. Wie üblich präsentiert Adobe in diesem Umfeld Neuerungen für die Video- und Audio-Programme der Creative Cloud. Wie eher unüblich stehen die Updates bereits jetzt, schon vor der Veranstaltung zur Verfügung. Sehen wir uns an, was unter anderem neu ist in Premiere Pro CC und After Effects CC.
Premiere Pro CC 13.1
Die neue Version von Premiere Pro CC bietet neben der Listen- und Symbol- nun auch eine Freiformansicht. Darin können die Medieninhalte frei verschoben werden, was zum Beispiel zur Erstellung eines Storyboards hilfreich sein kann. Die Layouts, also die Positionierungen der Clips auf der Arbeitsfläche, lassen sich speichern.
In Premiere Pro CC könnt ihr jetzt zur Freiformansicht wechseln.
In Essential Graphics könnt ihr bis zu 10 Konturen mit eigener Farbe und Strichstärke zu Texten bzw. Formen hinzufügen. Auch die Konturenstile der Linienverbindung und des Linienendes können festgelegt werden. Gleichfalls existiert jetzt die Möglichkeit, hinter Texte direkt Hintergründe zu legen und deren Farbe, Deckkraft sowie Größe einzustellen. Weiterhin steht eine Checkbox zum Maskieren zur Verfügung.
In den Essential Graphics stehen neue Funktionen zur für Konturen und Hintergrund zur Verfügung.
Für das Programm-Fenster stehen Lineale und Hilfslinien zur Verfügung, wie man sie beispielsweise aus Photoshop kennt. Grafikelemente oder Texte docken auf Wunsch an Hilfslinien automatisch an. Über Ansicht>Hilfslinienvorlagen können Hilfslinien als Vorlage gespeichert und verwaltet werden. Und überhaupt das Menü Ansicht – darin findet ihr nun nützliche Funktionen an einem Ort versammelt, beispielsweise zur Wiedergabe-Auflösung, zu den Hilfslinien oder zum Anzeigemodus.
Für das Programm-Fenster gibt es jetzt Hilfslinien.
Weitere neue Features sind unter anderem:
- Unter der Hilfe findet ihr einen Systemkompatibilitätsbericht.
- Animationsvorlagen können per Drag-and-drop direkt ins Essential Graphics-Bedienfeld gezogen werden.
- Unter Grafiken findet ihr eine neue Schaltfläche, über die ihr Schriftarten in Projekten ersetzen könnt.
- In den Sequenzeinstellungen lässt sich im Bereich Video eine Checkbox aktivieren, nach der Bewegungseffekte beim Ändern der Bildgröße proportional skaliert werden.
- Das Masken-Tracking soll schneller vonstattengehen. Außerdem wurde die Performance verbessert – Adobe spricht hier von einer flüssigeren HEVC-Wiedergabe unter Windows sowie von einer schnelleren Hardware-Decodierung für H.264 und HEVC unter macOS.
- Im Bereich Audio können Effekte neu angeordnet sowie kopiert und eingefügt werden. Zudem steht in Essential Sound für Umgebungsgeräusche ein Bedienfeld für automatisches Ducking zur Verfügung.
After Effects 16.1
Die inhaltsbasierte Füllung hält nun auch Einzug in After Effects. Damit lassen sich aus Videos unerwünschte Motive entfernen.
Das Vorgehen ist in etwa wie folgt: Sobald das unerwünschte Motiv im Video auftaucht, maskiert ihr es. Dann geht ihr im Video zum letzten Zeitpunkt, an dem das Element noch sichtbar ist und passt den Maskenpfad entsprechend an. Anschließend geht ihr in der Zeit stückchenweise zurück und passt den Maskenpfad wiederholt an. Das Ganze kann relativ grob erfolgen.
Setzt dann den Maskierungsmodus auf Subtrahieren und begebt euch ins Bedienfeld für das Motion Tracking. Siehe da: Da ist die inhaltsbasierte Füllung. Hier könnt ihr einen Wert für die Alpha-Erweiterung festlegen und zwischen den Füllmethoden Objekt, Oberfläche und Kantenüberblendung wählen. Nach einem Klick auf Füllebene generieren rattert After Effects eine Weile und präsentiert euch das hoffentlich gewünschte Ergebnis.
Der Bereich für die inhaltsbasierte Füllung in After Effects CC.
Daneben werden fehlende Schriften automatisch über Adobe Fonts synchronisiert. Zum Bearbeiten von Expressions steht ein neuer Editor zur Verfügung. Hilfslinien können gespeichert und für Premiere Pro freigegeben werden.
Euer Jens