AW: Verschwendug von Lebensmittel (Provokation)
Schimmel und Verfall sind eigentlich nicht das Problem, sondern die Gier der Händler. Wenn man vor zwanzig oder dreissig Jahren eine Banane kaufte, dann war die nach zehn Tagen noch gut. Heute muss man froh sein, wenn sie nach drei Tagen nicht schwarz ist.
Früher konnte man im Supermarkt Kartoffeln kaufen und über den Winter im Keller einlagern. Heute gehen auch Kartoffeln nach ein paar Tagen kaputt. Will man für den Winter einlagern, muss man sie direkt nach der Ernte persönlich beim Bauern abholen. Auf keinen Fall in einem Supermarkt.
Alles wird immer länger gelagert, um immer knapper zu kalkulieren und immer mehr Geld rauszuholen.
Die Menschheit würde zum aktuellen Zeitpunkt genügend Nahrungsmittel produzieren, um 10 Mrd. Menschen zu ernähren.
Wenn nicht ein Grossteil davon für die Fleisch- und Milchindustrie drauf ginge.
Und ein anderer grosser Teil wegen zu langer Lagerung beim Endkunden in Rekordzeit kaputt geht.
Und da sind da noch dämliche Gesetze. In Deutschland zum Beispiel, muss ein Bäcker oder überhaupt Lebensmittelhändler extra noch Steuern bezahlen, wenn er nach Ladenschluss die übrig gebliebene Ware an Bedürftige verschenkt. Wirft er sie weg, hat er keine zusätzlichen Kosten. Super geregelt, doch.
Die ganze Industrie ist krank. Die Deutschen essen zum Beispiel immer weniger Fleisch. Aus Rücksicht auf die Natur, wegen dem Welthunger, Tierleid, der eigenen Gesundheit und weiteren Aspekten. Trotzdem produziert Deutschland immer mehr Fleisch. Das wird dann exportiert.
Ein Freund von mir, Journalist, sah in Afrika hungernde Kinder, die die Ausscheidungen von ebenso mageren Rindern und Ziegen gegessen haben, damit sie etwas im Magen haben. Direkt daneben war ein Feld mit Soja. Das wurde von Männern mit Schusswaffen bewacht. Weil dieses Soja für den Export in die USA und in die EU bestimmt war.
Also verhungern in Afrika, Indien und Asien die Kinder direkt neben Feldern mit Futter für die Fleischindustrie, dass dann umweltverschmutzend erst in die USA oder EU transportiert werden muss. Dort füttert man Tiere in viel zu engen Ställen damit, deren Lebensumstände dermassen beschissen sind, dass sie regelmässig Medikamente brauchen, um lange genug bis zur Schlachtung zu leben.
Und nach der Schlachtung wird ein Teil des Fleisches, dasjenige, dass dem Europäer oder US-Amerikaner nicht gut genug ist, wieder in die Entwicklungsländer zurückgeschickt unter dem Tarnmantel von Entwicklungs- oder (unglaublich herzlose Frechheit) Hunger-Hilfe. Dieser ganze Mist wird auch noch subventionert.
Hey, wenn man heutzutage krank ist, braucht man sich keine Antibiotika mehr vom Arzt verschreiben zu lassen, man isst einfach ein paar Hähnchen. Das hat nahezu denselben Effekt.
Laut FAO (UNO) verhungern jährlich Millionen Kinder in Ländern, die eigentlich einen Nahrungsüberschuss produzieren. Aber dieses Getreide geht an die Fleischindustrie von USA und EU und neuerdings auch noch China.
40 % des Weltfanges an Fischen
50 % der weltweiten Getreideernte
90 % der weltweiten Sojaernte
werden an Nutztiere der Fleisch- und Milchindustrie verfüttert.
Und hier versucht man es wieder auf die Endabnehmer abzuwälzen. Die bösen Bürger lassen Lebensmittel kaputt gehen.
Es liegt an der Industrie. Der Durchschnittsbürger ändert keine liebgewonnen Gewohnheiten wenn er nicht muss. Hier geht die Physik konform mit der Massenpsychologie. Je grösser eine Masse ist, umso mehr Kraft braucht es, sie in Bewegung zu bringen.
Die Gesetzgeber müssten die Industrie in die Pflicht nehmen, damit die wieder umdisponieren und so lagern, dass die Haltbarkeit wieder höher ist und nicht nur ihre Konten. Und natürlich müssen Spekulationen mit Lebensmitteln weltweit verboten werden, damit sich endlich ein stabiler globaler Markt entwickeln kann.
Man stelle sich nur mal vor, wie viele Menschen man ernähren könnte mit 40% Weltfang Fisch, 50% weltweit Getreideernte und 90% weltweit Sojaernte. Sicher reichlich.
Das Tierleid interessiert eh keinen. Darum hier noch ein anderer völlig schräger Aspekt:
Zwar gibt es immer noch viele Hungernde und Hungertote weltweit. Aber es sind weniger als früher. Inzwischen wird Übergewicht bald zum grösseren Problem für die weltweite Gesundheit. Und in einigen Ländern gibt es beides direkt nebeneinander. Und zwar in den Ländern, die den Ernährungsstil der Industrienationen übernehmen. Da sieht man auf derselben Strasse Kinder, die man fast rollen könnte und Kinder, die sind so abgemagert, dass sie nur noch kriechen können.
Und auch das ist der Industrie geschuldet. Man redet den Leuten via Werbung ein, dies und das und jenes sei gesund. Aber der Industriefrass, den man hier kriegt ist sowas von Chemie. Keine Vanille im Vanillejoghurt. Nur ein auf Hobelspänen künstlich hergestellter Geschmack in einem Joghurt aus der Milchindustrie, das voller Wachstumshormone ist, weil ja Muttermilch - ja tatsächlich auch bei Tieren - das Wachstum ihrer Kinder anregen soll. Drum wachsen dann Fett, Krebs und andere nette Sachen.
Die meisten Lebensmittel im Supermarkt bestehen aus hohlen Kalorien. Die blasen immer mehr Bürger immer weiter auf, wenn die nicht streng auf ihre Ernährung achten und ein striktes Sportprogramm durchziehen.
Öle sind ein gutes Beispiel. Öl wird ranzig. Dann hat man entdeckt, dass es länger hält, wenn man die Omega-Fette herausfiltert. Also macht man das und kann nun Öle viel länger lagern. Dummerweise fehlt jetzt aber den Menschen das richtige Verhältnis an Omegafetten. Und schon springt die Pharmaindustrie auf und verkauft isolierte Omegafette.
Ist das nicht witzig? Die Industrie filtert es im Lebensmittel raus, damit sie es länger lagern kann und wälzt den Preis für die Mehrarbeit auf den Endkunden. Dieser Endkunde hat dann nach Jahren Mangelerscheinungen und bereichert wiederum die Pharma-Industrie, weil er dort das nachkaufen muss, was der Händler aus dem Lebensmittel rausgefiltert hat.
Inzwischen ist das Omega-Problem so bekannt geworden, dass Ölhändler sogar Werbung damit machen. Und keiner, der sich nicht intensiv damit beschäftigt hat, blickt mehr durch, welche Speiseöle wirklich gesund und welche schädlich sind. (Falls es jemand wissen will, kann er mir PN schicken.)
Ok, ich hör jetzt auf. Ich beschäftige mich seit zwanzig Jahren mit dem Thema und könnte Bücher dazu schreiben. Aber meistens werden die Leute nur stinksauer, wenn man so offen informiert. Menschen fühlen sich immer persönlich angegriffen, wenn ihre liebgewordenen Gewohnheiten kritisiert werden und auf dem Prüfstand stehen. Und wer sich angegriffen fühlt, verteidigt sich. Ich werde mich also auch hier nicht wundern, wenn ich nun angefeindet werde. Das ist inzwischen Gewohnheit.
Aber wenn nur einer oder zwei stille Mitleser selbst recherchieren wird, um sich zu vergewissern, dass ich die Wahrheit sage, dann hat sich das schon gelohnt.
Howgh