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Was darf die Suchmaschine? – Die Bildersuche bei Google

Kleine Vorschaubilder vs. Originalbild-Anzeige und Teilen-Funktion – was meint ihr?

Zweckmäßig ist sie ja, die neue Bildersuche bei Google. Doch spätestens seit ihrem Erscheinen wird diskutiert, ob sie in rechtlicher Sicht den Anforderungen genügt.

Anfang Februar des Jahres wurde die Suche auch in Deutschland umgestellt – musste man sich vormals durch die gekachelten kleinen Vorschaubilder wälzen und sich zur zugehörigen Webseite durchklicken, so fällt zumindest zweit genannter Punkt seither weg. Stattdessen wird das Bild von Interesse nach einem Klick in ansehnlicher Größe direkt bei Google dargestellt. Daneben gibt es Informationen zum Bildtitel, zur Webseite, auf der das Bild vorliegt, weiterhin werden ähnliche Bilder angezeigt und drei Buttons laden dazu ein, die entsprechende Webseite zu besuchen, das Bild in voller Größe anzusehen oder zu teilen. Unter dem Genannten findet sich dann auch ein Verweis auf das Copyright, der jedoch allgemein ausfällt: „Die Bilder sind eventuell urheberrechtlich geschützt“.

Bildsuchende dürfte die durchaus verbesserte Navigation gefallen, schließlich muss nicht länger von Webseite zu Webseite gesprungen werden. Doch wie sieht es mit „Bildproduzierenden“ aus, wie mit Bildrechteinhabern, wie mit Webseiten-Betreibern?

Am 27. Februar unterzeichneten diverse Vorsitzende/Geschäftsführer/Director von insgesamt neun Organisationen einen offenen Brief, in dem man sich an die Google Germany GmbH wendet und dazu auffordert, „zu einer rechtskonformen Suchanzeige von Bildern zurückzukehren“. Folgende Punkte werden an der neuen Google-Bildersuche bemängelt:

  • Die Darstellung der Bilder in Originalgröße und die damit verbundene Einbettung sei „eine unzulässige Vervielfältigung und Online-Zugänglichmachung“.
  • Durch die gewählte Darstellungsform ergebe sich ein verminderter Traffic auf den bildbeinhaltenden Seiten, da „der Besuch auf der Ursprungswebseite ersetzt“ wird. Google werde mit diesem Vorgehen quasi „selbst zum Content-Anbieter“ und sei nicht mehr „Suchmaschine, die auf die Ursprungsseiten weiterleitet“.
  • Das Urheberpersönlichkeitsrechts werde in zweierlei Hinsicht verletzt: Zum einen würden die Bilder in einem neuen Kontext dargestellt, zum anderen fehle der Urhebervermerk.
  • Die Teilen-Funktion gehöre nicht zum notwendigen Funktions-Repertoire einer Suchmaschine, für die Funktion fehle zudem die Einwilligung. Dazu heißt es: „Durch das Teilen würde der Teilende z.B. Facebook eine weltweite, kostenfreie Lizenz an den geteilten IP-Inhalten einräumen müssen, wozu er im Regelfall nicht in der Lage ist.“ – Der Teilen-Button fördere dieses rechtswidrige Verhalten.
  • Aushelfen könnten nun natürlich Robot-Texte, die die Indexierung durch Google verhindern. Doch genau das sehen die Verfasser des Briefes kritisch: So könne man nicht gezielt darauf einwirken, ob ein Bild in Originalgröße dargestellt wird oder geteilt werden kann – stattdessen kann damit nur „insgesamt auf die Indexierung verzichtet werden“.
Angeführt werden jeweils auch entsprechende Urteile, die teilweise und mit einiger Vertiefung zum Beispiel bei eRecht24 besprochen werden.

Die folgenden Organisationen tragen den Brief mit und würden sich freuen, von Google Germany bis zum 15. März 2017 Rückmeldung zu erhalten: Bundesverband professioneller Bildanbieter (BVPA), Deutscher Journalisten-Verband (DJV), dju in ver.di, Center of Picture Industry (CEPIC), Illustratoren Organisation, Professional Image Creators (PIC), CentralVerband Deutscher Berufsfotografen, Allianz Deutscher Designer (AGD), Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter (BFF).

Was meint ihr nun zur (mittlerweile schon wieder nicht mehr ganz) neuen Google-Bildersuche? Kleine Vorschaubilder mit Link zur Webseite vs. Originalbildanzeige mit direkter Möglichkeit zum Teilen …

 

Euer Jens

Bildquelle Vorschau und Titel: Pixabay

 

Was darf die Suchmaschine? – Die Bildersuche bei Google

Divina

Aktives Mitglied

Also mich hat es vorher nicht gestört, dass man über Umwege zum Bild auf der Webseite gekommen ist. Aber faul waren die Leute auch damals schon. Es ist nicht nur ein Mal vorgekommen, dass ich z.B. zu einem Coverbild den Hinweis gelesen habe: "Quelle: Google". So etwas geht natürlich gar nicht und wenn der Anbieter einer Suchmaschine solchem Missbrauch Tür und Tor öffnet, sollte er auch die Konsequenzen tragen und an den Rechtsstreitigkeiten finanziell mit beteiligt werden - oder eben auf solchen Mist verzichten.
 

feweb57

Noch nicht viel geschrieben

Ich schliesse mich der Meinung von "Divina" komplett an und möchte hinzufügen dass die "Sucht nach Macht" im Internet mittlerweile nicht mehr akzeptabel ist. Den Menschen wird eingetrichert dass der jederzeitige " Zugang zu seinen Daten" ein Riesenvorteil ist, aber die wenigstens denken daran dass ihre Daten im Cloud auch für alle anderen zugänglich sind wenn man sich anstrengt. Und die Abhängigkeit von solchen Angeboten wie jetzt von Google verschlimmert das Ganze noch. Ich habe mal versucht herauszufinden wo Google seine Hand nicht im Spiel hat und ausser wenig ratsamen Anwendungen hab ich wenig gefunden.Ich vermisse die Zeit von 5 1/4 oder 3 1/2 Zoll Disketten ein wenig weil dies zumindestens die Unabhängkeit in der Informatik gewährleistete. Das Ganze kann einem zum Teil schon Angst machen.
 

jmittendorf

Nicht mehr ganz neu hier

Meiner Meinung nach geht dies alles zu weit, besonders wenn man Bilder (eigene) auf seine Web-Site gestellt hat, und diese dann irgendwo anders findet.Die Angabe "Quelle: Google" öffnet damit Tür und Tor für den Missbrauch von Bildern.@feweb57: Google hat definitiv bei zu vielen Sachen seine Hand im Spiel.
 

Mediaoase

Kellerkind und Pixelschubser

Ich denke auch, dass der Content Inhaber immer ersichtlich sein muss und das Bild in voller Qualität nur auf der Ursprungs-Seite zu sehen sein sollte. Oder Google muss die Domain hartcodiert als Wasserzeichen auf das Bild setzen. Ähnlich wie einige Stock Foto Seiten es tun.
 

AndreasKiel

Nicht mehr ganz neu hier

Es wird durch bestimmte Dienste schon lange keine Rücksicht mehr auf Urheberrechte genommen. Ungefragt wird bei Facebook gepostet (nicht: geteilt!), was das Zeug hält; Pinterest wird gespickt und haufenweise anonyme Blogs bei Wordpress, Google & Co. unterstützen das alles.Da kann man noch so oft an den Abuse-Desk schreiben, die Seiten bleiben online. Hier in Deutschland bekommt man wenigstens ab und zu den Seiteninhaber heraus.Leider lassen sich heute die Rechte kaum noch durchsetzen. Konsequenz: richtig gute Bilder scheinen weniger zu werden, oder sie verschwinden hinter einer Paywall.Google will ja nur selbst die Werbeeinnahmen abgreifen, die sie einblenden. Seitenbetreiber, die ihren gemieteten Server davon finanzieren müssen, schauen in die Röhre.Und ja, bei meinen eigenen Bildern, die im Netz "frei verwendet" wurden, sah ich auch schon "Quelle: Google".
 

MiraiPolarstern

Noch nicht viel geschrieben

Schwieriges Thema, zumal das für mich zwei Paar Schuhe sind, die getrennt es zu betrachten gilt - ob ich schneller oder langsamer auf die Originalseite komme und ob ich ein Bild teilen kann. Bei ersteren ist mir das teilweise sogar egal, da ich sehr oft auch gezielt nach Bildern suche, wo ich durchaus schon weiß, wer der Urherber ist. Interessant: Ich habe zum Test in die Bildersuche Final Fantasy 15 eingegeben und auf das zweite Bild geklickt - hier wird als Hauptseite IGN angezeigt bzw. dorthin weiter geleitet. Ok, die haben das Bild eingebettet aber nicht kreiert, hier weiß ich ja, dass die PS4-Helden aus der Federhand von Square Enix stammen. Was sagt mir das? Das selbst die angebliche Originalseite bei Google nicht stimmen muss auch wenn ich danach suche.....Aber im Ernst? Was erwartet man denn? Die halbe Welt ist im Internet und kann Dinge verbreiten bzw. heute nennt man es eben teilen. Womit wir beim zweiten Schuhpaar sind. Dabei ist es egal, ob ich das per One-Klick machen kann oder wie man es früher gemacht hat - Bild abspeichern und neu hochladen - schwubdiwub ist das Bild auf sogar schon zwei Internetseiten verbreitet wurden - auf der und ebenso auf der Seite, wo ich den Link einfüge. Wenn man davon ausgeht, dass das die halbe Welt machen kann, wird es eben schwierig auf die Urheberseite zu kommen. Viele Menschen machen sich auch kaum darüber Gedanken, wer hier der Urheber ist. Warum? Weil man mit Künstlern und Möchtergernkünstlern im Netz zugeschwemmt ist. Zum Thema teilen, will ich jetzt kurz noch sagen, dass man als Künstler selbst nicht nur das Negative sehen sollte - dass ungefragt meine Bilder verbeitet werden können - sondern, dass es auch positiv betrachtet Werbung für mich ist. Genau so, wie wenn ein Lied gecovert wird, was hier in Deutschland sogar rechtens erlaubt ist.Ob am Ende die Leute, die meine "Covers" gesehen bzw. gehört haben, mich im Netz finden, hängt am stärksten davon ab, ob ich eine starke Webpräsenz aufgebaut habe oder nicht. Und es gibt ja immer noch die Möglichkeit, z.B. selbst als Künstler die geteilten Sachen zu kommentieren und zu sagen "Hey, danke, dass Dir mein Bild gefällt - besuche mich doch mal auf meiner Seite XXX!". Für die eigene Berühmtheit muss man selber auch was tun.Ich denke sowieso, dass in Sachen Internet viele Gesetzlichkeiten mit Blick auf das heutige Konsumverhalten veraltet sind und langsam mal überarbeitet werden sollten.
 

astaldiel

Noch nicht viel geschrieben

Bei Pinterest gibt es zwei Wege, ein Bild dort in eine Sammlung einzufügen: entweder man lädt es erst auf die HD und dann wieder bei Pinterest hoch, oder man verlinkt es von bzw mit der Originalseite. Für ersteres sind viele zu faul, außerdem geht es dort mehr um den gesamten Content als ein einzelnes Bild. In meinen Pinterest Sammlungen speichere ich Bilder immer von der Originalseite. Ich nutze Pinterest anstelle der Bookmarkfunktion, um schnell auf die Originalwebseiten zugreifen zu können. Bookmarksammlungen mit Bildern sind einfach praktischer als reine Linklisten, da man so sofort sieht, worum es auf der Seite geht. Dies führt meiner Ansicht nach eher zu mehr Traffic, als zu weniger.Wenn ich z.B. ein Bild von einer Blumenwiese bei Facebook zeigen oder als Titel nutzen will, suche ich bei Google über die erweiterte Suche nach urheberrechtsfreien Fotos. Oder gleich bei Fotolia. Es gibt genug lizenzfreie Bilder zu allen möglichen Themen, da muss ich nicht eins "stehlen", dass nicht zur freien Verwendung bestimmt ist. Aber es gibt genug Menschen, denen das Urheberrecht egal ist, oder sie sind sich dessen nicht bewusst, nach dem Motto: alles im www ist kostenlos und für jeden nutzbar.
 
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