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Weißabgleich, warum, weshalb und wie(so)...

M

MaThoPa

Guest

Hallo Zusammen,
ich bin Neuling und habe mich - hinsichtlich des Zusammenspiels von Blende, Auslösezeit und ISO insoweit schon auseinandergesetzt. Der Weißabgleich wurde bisher von meiner Kamera automatisch gemacht.

Auch zum Thema "Weißabgleich" habe ich versucht schlau zu machen. Die grundlegende Aufgabe eines Weißabgleiches ist mir insoweit bewusst, ebenso wie ich diesen an meiner Kamera umsetzen kann. Aber warum machen Profis diesen z.B. mittels 18%-Grautonfarbkarte? Grau ist doch nicht weiß?! Und was würde passieren, wenn man einen Weißabgleich z.B. auf einen Rot-Ton macht? Weiter soll ein Weißabgleich ja bei den Lichtverhältnissen gemacht werden, bei denen das Motiv tatsächlich nachher abgelichtet werden soll. Was aber bei einer LowKey-Aufnahme?

Gruß
Markus
 

Fotografie

G

Gelöschtes Mitglied 345460

Guest

Hallo...
Zum Thema: Warum eine Graukarte 18% gibt es hier weitere Info's
http://www.fotophobia.de/weissabgleich/#graukarte

Bei einer Low-Key-Aufnahme machst Du das Foto ja immerhin mit den gleichen Lichtquellen wie das Referenzbild der Graukarte für den Weißabgleich. Die Farbtemperatur der Lichtquelle ändert sich also nicht, nur weil das Bild absichtlich "unterbelichtet" wird. ;)


EDIT: hier noch mehr Details zu den 18% Grau...
http://de.wikipedia.org/wiki/Graukarte
 

Mr.X

Mister X

Hey,
Eine Karteist nicht weiß sondern grau, weil weiß andere Farbe reflektieren könnte, und so wär's ja nicht mehr exakt. Grau hat aber genau wie Weiß keine Farbigkeit. Wenn du eine rote Karte fotografierst für den Weißabgleich, wird einfach eine extrem verzerrte Farbigkeit zustande kommen. Am Besten einfach drauf los probieren. Wenn du in Jpeg fotografierst solltest du übrigens den Weißabgleich vor der Aufnahme machen, weil er sich später nichtmehr gut verändern lassen wird. Also besser Raw.
Außerdem musst du dir vor einem Bild immer Gedanken machen, ob du es wirklich total "clean" haben willst, denn dadurch kan manchen Bildern viel Atmosphäre verloren gehen.
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Aber warum machen Profis diesen z.B. mittels 18%-Grautonfarbkarte?

Hallo Markus,
Profi oder nicht Profi ist dabei ohne Belang, eine 18% Graukarte sollte vor allem der 'richtigen' Belichtung dienen und nicht dem Weißabgleich. Einzige Ausnahme: die Graukarte ist 100% 'metamerie frei', aber selbst dann würde ich eine hellere Vorlage ganz klar vorziehen. Die 18% Emission (Reflexion) entsprechen halt einfach dem, worauf ein kamerinterner Belichtungsmesser i.d.R. eingestellt ist, um das vorhandene Licht 'korrekt' aufzuzeichnen (Stichwort 'mittleres Grau' --> Logarithmisches Mittel des abbildbaren Kontrastumfangs).

Ein Weißabgleich auf z.B. einen Rotton würde halt alle Farben im Rahmen des Möglichen extrem verschieben.

Außerdem musst du dir vor einem Bild immer Gedanken machen, ob du es wirklich total "clean" haben willst, denn dadurch kan manchen Bildern viel Atmosphäre verloren gehen.

Ganz genau, einen Weißabgleich auf z.B. eine Weißabgleichskarte läßt diese zwar anschließend im Bild auch weiß erscheinen, aber oftmals ist es viel sinnvoller, die richtige Farbtemperatur des Umgebungslichts zu kennen und auszuwählen, damit die Farben dem Seheindruck entsprechen (Beispiel Sonnenuntergang, ein 'korrekter' Weißabgleich würde die typische Lichtstimmung sehr wahrscheinlich eliminieren ...).

Mit liebem Gruß
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
M

MaThoPa

Guest

Hallo,
wow - ich danke für diese schnellen und auch sehr hilfreichen Informationen. Ich werde mich auch gleich mal über die benannten Links hermachen und mich weiter informieren. Und dann werde ich auch in der Tat mal gucken "was passiert wenn"... was passiert mit meinen Bildern wenn ich den Weißabgleich auf Rot-, Grün- oder Blautöne ausrichte... ich lasse mich überraschen und werde dazu dann gerne ein Feedback geben.

Gruß
Markus
 

hobbit-55

Hat es drauf

was passiert mit meinen Bildern wenn ich den Weißabgleich auf Rot-, Grün- oder Blautöne ausrichte...
Wenn du den Weißabgleich auf Rot ausrichtest, geht die Kamera davon aus, dass dieser Farbton Weiß ist. Da könnten natürlich auch Kunstwerke bei rauskommen.
Den Weißabgleich manuell am Fotomachapparat einstellen heißt ja, das du ihm zeigst, was Weiß sein soll.
Ein Foto mit Schnee bei blauem Himmel kann schnell zum Blaustich führen, weil dee blaue Farbe des Himmels im Schnee reflektiert. Unser Auge gleicht das auch aus. Nur die Kamera hat da nicht die Nervenbahnen für. Also muß man hier eingreifen.
 

Redgrisu

Fotofreak

Bei Situationen, bei denen ich dem automatischen Weißabgleich nicht vertraue, fotografiere ich Raw bzw. greife gerne zur ExpoDisc. Ein kleines Teil, das für die Einstellung des manuellen Weißabgleichs stressfrei zu bedienen ist. Aber eine Graukarte erfüllt natürlich den gleichen Zweck.
 

Rata

Wird nicht jeder gleich wissen, was eine ExpoDisc ist ;)
Das ist eine lichtdurchlässige (Schutz)kappe für Objektive. Aufgesetzt lässt sich ein Weißabgleich für das durchschnittliche Umgebungslicht machen.
Wenn man sich daran gewöhnt und Erfahrungen damit gesammelt hat, ist das sehr praktisch; für detaillierte Aufnahmen, TableTop z. B., ist eine ExpoDisc eher ungeeignet, weil auf das vordere Objektiv fallendes Licht in der Regel vermieden wird.


Lieber Gruß
Rata
 
E

essdreipro

Guest

es wird ziemlich viel in dem Weißabgleich 'hineingedeutet' ...

ist gar nicht so schwer :D ...

ein helles Blatt Papier als Grundlage - unter den Belichtungsverhältnissen
vor Ort - reicht doch völlig aus... die ermittelten Werten kannst Du als
Referenz für alle Motive wählen, bei denen sich die Werte des Lichtes
nicht gravierend ändern, in Studios z.B.... es gibt auch Kameras, die,
wie bei NIKON z.B., eine 'PRE' Funktion haben, in der man den 'richtigen'
WB ermitteln kann...
 

Redgrisu

Fotofreak

Danke @ Rata :) Ein Link zur
Ich verwende sie auch gerne im Studio, vor allem, wenn die Lichtformer wechseln, denn dann ändert sich meist auch der Weißabgleich.
Vorgangsweise: Kamera mit aufgesetzter ExpoDisc Richtung Blitz halten, Nikon auf Pre und auslösen - fertig.
LG
 
M

MaThoPa

Guest

Danke vielmals für die vielen Ansatzpunkte. Auch die Nummer mit der ExpoDisc klingt sehr interessant, wobei sich mir natürlich für den Anfang die Frage der Kosten stellt. ExpoDisc 100,00 €, Weißabgleichskartensatz 1,99€... ist ja doch ein nicht zu verachtender Preisunterschied. Klar, wenn man erst einmal tief genug in der Materie der Fotografie steckt wird man gewiss die Vorzüge solcher Hilfsmittel zu schätzen wissen, aber als erstes will ich ja doch durchaus auch die Grundlagen und Zusammenhänge verstehen. Gewiss werde ich aber die hier gebotenen Hilfestellungen und Anregungen als solche werten und danke allen für Ihre Bemühungen... es soll sich also bitte niemand auf den Schlips getreten fühlen.

Gruß
Markus
 

hobbit-55

Hat es drauf

Was ist eigentlich davon zu halten, dass mancher der Auffassung ist, man solle den Weißabgleich nicht mit der Kamera durchführen, sondern anschließend in Photoshop?
 
M

MaThoPa

Guest

Auch das habe ich mir schon durch den Kopf gehen lassen. Setzt jedoch, wenn ich das richtig gelesen habe, voraus, dass man die Bilder im RAW-Format aufnehmen muss um den Weißabgleich im Nachgang vernünftig machen zu können, im JPEG-Format geht das wohl nur noch begrenzt. Und die RAW-Dateien brauchen ein Mehr an Speicherplatz, was dann wieder bei entsprechender Bildanzahl auch eine größere Speicherkarte erfordern. Aber ich denke mal, dass die Kunst der Fotografie doch darin besteht das Bild möglichst perfekt in den Kasten zu bekommen... nachbearbeiten mit Photoshop und Co kann doch "fast jeder" (ohne die Künste mancher Photoshop-Künstler jetzt abwerten zu wollen!), Oder habe ich hier eine falsche Vorstellung von Fotografie?

Gruß
Markus
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

@hobbit-55

Ein anspruchsvolles Thema ... :)

Ich kann jetzt nicht genau sagen, was die Kamera als 'Meßinstrument' verwendet, um den Weißabgleich zu 'messen', soweit ich weiß, orientiert sich die Kamera dabei an den helleren Motivbereichen und ermittelt für diese einen 'passenden' Weißabgleich. Inwiefern sich dabei das Prozedere von der Softwarevariante unterscheidet, kann ich nicht sagen, ich kann nur vermuten, dass es da gar keinen Unterschied gibt, wenn in beiden Fällen das reine Rohdatenbild zugrunde liegt (also auch in der Kamera lediglich nachträglich ein Wert ermittelt wird). Das bezieht sich natürlich alles auf den Automatik Modus!

Das Problem sehe ich also eher da, wo es im Motiv selbst keine geeigneten Referenzen gibt, an denen man sich orientieren könnte. Man kennt weder die Zusammensetzung des Lichts noch die Emissionseigenschaften der angestrahlten Flächen, so dass man da eigentlich nur ins Blaue raten kann. Der persönliche Eindruck vor Ort (Stichwort Wahrnehmung) hilft da auch nur sehr bedingt weiter, denn im Gehirn wird ja quasi in Echtzeit ein permanenter Einfluß auf das, was wir sehen, genommen, dazu kommt dann noch, dass Erinnerungen alles andere als verläßlich sind ...

Nun könnte man also die Farbtemperatur selbst messen wollen und auch die Farben der Objekte könnte man separat messen. Letzteres macht wenig Sinn, denn die wiedergegebenen Farben werden ja maßgeblich vom Licht beeinflusst, mit dem Objekte beleuchtet werden. Also das Licht messen. Sowohl mit einer direkten Messung als auch mit einer indirekten Messung könnte man nun versuchen, die Farbtemperatur der Lichtquelle zu messen, die alles beleuchtet. Eine Möglichkeit wäre eine Weißabgleichskarte, die man ins Licht hält und mit der Kamera die Messung macht. Eine andere Möglichkeit wäre, einen Filter an der Kamera zu verwenden (z.B. eine ExpoDisc o.ä.), mit diesem in die Lichtquelle zu halten und den Weißabgleich danach zu bestimmen. Oder man nutzt einen externen Belichtungsmesser mit integriertem Farbtemperaturmesser oder oder oder.

Doch auch das hilft letztendlich nur bedingt weiter, denn eigentlich müßte man das primäre Licht und vor allem das dabei resultierende Mischlicht kennen (entsteht durch die unterschiedlich starken und verschieden gearteten Emissionen der einzelnen Objekte, die direkt bestrahlt werden, besonders Schattenpartien sind davon betroffen). Eine Graukarte z.B. misst nur an der Stelle, wo wir uns gerade befinden, aber das sagt nichts über das Licht in den Bereichen aus, die weiter entfernt sind.

Richtig spannend wird es dann ja erst, wenn nicht nur eine Lichtquelle sondern weitere Lichtquellen dazu kommen. Hier kann man dann auch noch zwischen thermisch (Sonne, Glühlampe, Kerze usw.) und nicht thermisch strahlenden Varianten (Leuchtstoffröhren, Gasentladungslampen, LEDs usw.) unterscheiden, letztere machen einen Weißabgleich ganz besonders schwierig, da das abgegebene Lichtspektrum nicht kontinuierlich ist sondern ständig variiert.

Ich kann nur sagen, dass ich beim Auto Weißabgleich sowohl vor Ort in der Kamera als auch nachträglich am PC im Hersteller eigenen RAW Konverter zu annähernd gleichen Ergebnissen komme, die in den meisten Fällen auch gut passen. Bei schwierigen Lichtverhältnissen mache ich zusätzlich ein Selfie mit einer großen Weißabgleichskarte in den Händen, wo ich mich möglichst in der Nähe des Hauptmotivs platziere, (der Selbstauslöser mit 10s macht es möglich) und dann diese Aufnahme als Referenz benutze.

Bei Mischlicht und unterschiedlichen Lichtquellen hilft dann nur ein mehrfacher Weißabgleich im Bild, wo dann Masken mit ins Spiel kommen. Theoretisch könnte man ja auch überall im Motiv Graukarten verteilen und dann alle Bildbereiche entsprechend separat einstellen und und und, vielleicht etwas übertrieben ... :D

Um ehrlich zu sein: bei nicht wenigen Bildern ist der beste Weißabgleich der, der einem am besten gefällt. Das mag nicht der korrekte Weißabgleich sein, aber dafür sicher der richtige ... ;)


Mit liebem Gruß
Frank
 
G

Gelöschtes Mitglied 345460

Guest

Aber ich denke mal, dass die Kunst der Fotografie doch darin besteht das Bild möglichst perfekt in den Kasten zu bekommen

Nun ja, Das ist das beste Ziel. Was ist jedoch, wenn doch mal was daneben geht und genau dieses Bild, das Bild ist, welches man gerne hätte.

Setzt jedoch, wenn ich das richtig gelesen habe, voraus, dass man die Bilder im RAW-Format aufnehmen muss um den Weißabgleich im Nachgang vernünftig machen zu können, im JPEG-Format geht das wohl nur noch begrenzt. Und die RAW-Dateien brauchen ein Mehr an Speicherplatz,

Im Raw hat man noch die Möglichkeit sehr viel zu retten. Nicht nur im Bezug auf den Weißabgleich. Auch der Kontrastumfang ist wesentlich größer. Somit hat man auch in der Belichtung wesentlich mehr Spielraum zum nacharbeiten. Und wenn es nur ein überbelichteter oder unterbelichteter Teil ist, der so noch einigermaßen zu retten ist.

Raw lohnt also nicht nur wegen dem Weißabgleich. Und sind wir mal ehrlich, was kostet denn heute noch Speicherplatz? Ich hab 2x 8GB-Karten und mach eig immer jpg und raw. Hatte noch nie Probleme mit dem Platz auf den Karten. Wird vlt dann interessant, wenn man lange unterwegs ist, oder alles 5x fotografiert um sicher zusein.
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Im Raw hat man noch die Möglichkeit sehr viel zu retten. Auch der Kontrastumfang ist wesentlich größer. Somit hat man auch in der Belichtung wesentlich mehr Spielraum zum nacharbeiten.

Jein, das ist eine Frage der Sichtweise. Tatsächlich größer ist der Umfang eigentlich nicht, aber es sind deutlich mehr unterscheidbare Tonwertstufen vorhanden (also innerhalb desselben Umfangs), die man gezielt mappen kann (im Prinzip ist jede RAW Konvertierung immer auch ein Tonemapping). Das erscheint dann im Ergebnis so, als wenn RAW einen größeren Kontrast/Dynamikumfang hätte ...

Mit liebem Gruß
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
M

MaThoPa

Guest

Hallo Zusammen,
ich stimme dahingehend uneingeschränkt zu, dass der perfekte Weißabgleich da besteht, bei dem das Bild einem persönlich am Besten gefällt. Aber da fangen dann doch auch die "Probleme" an.... je mehr man weiß und mit seiner Technik machen könnte, umso höher werden doch in der Regel die persönlichen Ansprüche an sich selber. Stillstand = Rückschritt?!

Ich habe bei mir schon eine 16GB-Speicherkarte drin und auch die Auflösung auf die höchste Einstellung gesetzt. Das aber aus dem Grund, damit ich dann, weil das eingesetzte Objektiv nicht ausreichte, zumindest noch möglichst verlustfreie Ausschnittvergrößerungen zu machen. Wenn ich an dieser Einstellung ein bisschen "schraube" und diese herab setze könnte ich problemlos bereits die doppelte Anzahl an Bildern aufnehmen. Aber dann noch auf RAW-Datei umstellen und diese u.U. parallel erstellen zu lassen... ich weiß nicht. Leider bin ich nicht in der Lage die Speicherkarte jeden Abend leer zu machen und so kommt es dann schnell vor, dass da mal die Speicherkarte auf einmal voll ist :-( Asche auf mein Haupt ;-)

Gruß
Markus
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

.... je mehr man weiß und mit seiner Technik machen könnte, umso höher werden doch in der Regel die persönlichen Ansprüche an sich selber. Stillstand = Rückschritt?!

Ich würde es eher als Lernkurve bezeichnen. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass die Anspruchskurve sehr steil nach oben gehen kann, bis man endlich das Gefühl hat, es reicht. Aber dann geht die Kurve wieder nach unten und es wird wieder leichter ... Damit meine ich aber nicht, dass die Ergebnisse schlechter werden, sondern ich meine damit, dass der betriebene Aufwand von unnützem Gedöns befreit wird (eben aus den gemachten Erfahrungen heraus), so dass sich am Ende ein Workflow einstellt, der zwar einfach erscheint, aber die tatsächlich wichtigen 'Elemente' enthält. Also absolut kein Rückschritt ;)


Ich habe bei mir schon eine 16GB-Speicherkarte drin und auch die Auflösung auf die höchste Einstellung gesetzt.

Das macht auch Sinn, man kauft sich ja auch keinen Porsche und fährt dann nur in 2 Gängen, um Benzin zu sparen, right?! ;)
Speicherkarten kosten im Verhältnis zum sonstigen Kameraequipment relativ kleines Geld, diese ab und zu mal am Computer auf eine Festplatte zu entleeren, sollte schon machbar sein (auch der Datensicherung halber). Ich habe z.B. eine 32GB Karte in der Kamera, fotografiert wird ausschließlich in RAW, und wenn die Karte voll ist oder ein wichtiges Shooting erledigt ist, dann wird die Karte kopiert und wieder geleert und fertig. Ich habe viele ältere Aufnahmen im RAW Format gespeichert und bin heute sehr froh darüber, dass ich diese nun mit aktueller Software verarbeiten kann, ohne Verluste durch Verkleinerung und/oder Kompression. Wer weiß schon, was man später mal vorhat mit den Bildern ... ;)


Mit liebem Gruß
Frank
 
M

MaThoPa

Guest

Hallo Frank,
der zweite Teil Deiner letzten Antwort gibt natürlich weiteren Stoff zum Diskutieren auf... das Dateiformat und die Verwendung von aktueller Software...

Was war denn eigentlich zuerst da? Das RAW- oder das JPEG-Format? Und welche Formate werden sich auch in Zukunft mit der dann marktgängigen Software noch fehler- und verlustfrei lesen und bearbeiten? Im Laufe der vergangenen Jahre sind so viele Dateiformate auf den Markt gekommen - ähnlich wie bei der Lernkurve (erster Teil Deiner Antwort) wird sicherlich auch hier hingegangen werden und mal "ausgemistet" werden. Welches Bildformat wird eine solche Format-Revision überleben und auch in Zukunft noch bestand haben?

Und was die Lernkurve betrifft muss ich Dir natürlich auch beipflichten. Einfacher wird es ja vor allem auch durch die Übung. Man findet seine Einstellungen an der Kamera in windeseile und blind... aber davon bin ich im Augenblick wohl noch gefühlte Galaxien und Lichtjahre entfernt. Mal vom "Erfahrungswert" ganz abgesehen. Im Augenblick muss ich halt die optimale Einstellung durch ausprobieren finden... irgendwann sehe ich was, habe in Gedanken und im Nu die Lichtsituation erfasst und ehe ich mich versehen habe sind die Einstellungen (unter Berücksichtigung meiner persönlichen Vorlieben und Vorstellung des Ergebnisses) eingestellt. Das sind dann natürlich alles Schritte, die dann - ohne drüber nachzudenken - "nebenbei" laufen... aber auch da bin ich wohl noch Welten von entfernt. Aber wie heißt es so schön: "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!".

In diesem Sinne Grüße aus dem verschneiten Hunsrück
Markus
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Was war denn eigentlich zuerst da? Das RAW- oder das JPEG-Format?

Ganz einfach: das Rohformat. :)

Die JPGs werden ja auch kameraintern aus diesem Format generiert ... Erst später gab es dann die Möglichkeit, auch selbst an den Rohdaten zu werkeln, im Laufe der Zeit kamen dann auch dank Reverse Engineering externe Dritthersteller Programme dazu, die verschiedene Rohformate entwickeln konnten.

Adobe hat ja z.B. versucht, mit dem DNG Format ein systemübergreifendes universelles Format zu schaffen. Über die Details zu für und wieder werde ich mich jetzt nicht auslassen, im Netz gibt es unzählige Artikel dazu. Ob sich dieses Format durchsetzen mag, wer weiß?
Auch die proprietären Formate der einzelnen Hersteller entwickeln sich weiter, werden zudem leider zunehmend 'vorverarbeitet' (die Hersteller werden das eher 'optimieren' nennen), und auch die Software dazu entwickelt sich weiter, da gibt es einfach keinen Stillstand. Aber wenn ich sehe, was man aus älteren Rohdaten 'zaubern' kann, die einst beinahe der Löschtaste zum Opfer gefallen wären, dann kann ich die Entwicklung und auch das Rohformat als solches nur befürworten. :)

Fotografie und EBV wächst immer mehr zusammen, daran werden auch die Puristen nichts ändern, die es vorziehen, möglichst wenig EBV einzusetzen.

Liebe Grüße aus dem völlig verregneten Norden ...
Frank
 
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