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Weißabgleich, warum, weshalb und wie(so)...

tdorsch

Ganz gut unterwegs ...

Was ist eigentlich davon zu halten, dass mancher der Auffassung ist, man solle den Weißabgleich nicht mit der Kamera durchführen, sondern anschließend in Photoshop?

Gar nichts, weil nur mit einem korrekten Weißabgleich vor Ort sich die Helligkeitswerte am gleichmäßigsten verteilen. Nachträgliche Korrekturen sind nur in begrenztem Umfang sinnvoll und machbar.
 
Zuletzt bearbeitet:

Fotografie

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

... nur mit einem korrekten Weißabgleich vor Ort sich die Helligkeitswerte am gleichmäßigsten verteilen.

Richtig, das Problem ist nur: wie bestimmt man den korrekten Weißabgleich vor Ort? Im Studio unter kontrollierten Bedingungen mag das noch irgendwie machbar sein, doch wie sieht das draußen aus (Problematiken habe ich ja weiter oben schon geschildert), was ist da der 'richtige' Weißabgleich und wie ermittelt man ihn? Das zweite Problem ist, wie kommuniziere ich mit der Kamera, so dass ich den Sensor mit gewünschtem Weißabgleich optimal nutze? Das Kamerahistogramm ist da nur bedingt eine Hilfe ...
Ich habe viel mit ETTR (Expose To The Right) experimentiert, auch in Kombination mit Uni WB, einem Preset, das einen vollkommen neutralen Weißabgleich darstellt, bei dem alle Multiplikatoren der einzelnen Farbkanäle auf einem Level liegen und dazu mit linearer (also nicht Gamma korrigierter Kennlinie) die Daten für das Histogramm verwertet, Bilder aus einzelnen optimal belichteten Farbkanälen wieder neu zusammengesetzt usw. usf., auch das Nivellieren der Farbkanäle durch entsprechende Farbfilter (Quasi ein Hardware Weißabgleich) gehörte mit dazu. Alles schön und gut und führt auch zu tollen Ergebnissen, aber der Aufwand und die Haptik sind alles andere als 'easy way'.
Ich denke mal, es kommt sehr darauf an, was für Ansprüche man stellt, wie die Lichtsituation/Location sich darstellt und was für Motive es eigentlich sind, um die es im einzelnen geht.

Mit liebem Gruß
Frank
 
E

essdreipro

Guest

bei den verschiedenen Wege zum 'richtigen' WB habe ich
festgestellt, dass hier das persönliche Empfinden eine
große Rolle spielt...

oft hat sich eine nachträgliche Anpassung in PS als so schlecht
nicht erwiesen... natürlich versuche ich vor Ort, z.B. bei Hochzeiten,
das 'richtige' Licht einzufangen... aber auch ein 'Verfälschen' kann
sehr attraktiv sein...
 
M

MaThoPa

Guest

Hallo Frank,
aber wenn auch die Hersteller die Rohdaten immer mehr abwandeln um ihr eigenes Format zu erstellen und so den Kunden an sich und seine Softwarelösungen und Produkte zu binden - wo soll das dann bitte enden? Ich weiß - das geht jetzt beinahe zurück bis zum Urschleim und in eine gewiss ungewisse Zukunft. Hier kann man sich dann als Kunde, Nutzer und Anwender nur wünschen, dass auch hier eine gewisse Norm gefunden und festgeschrieben wird.

Aber die Vorzüge zur Verwendung der Rohdaten sind mir keineswegs entgangen - die hast Du ja doch durchaus plausibel vermittelt. Ich danke Dir vielmals und werde mir in der Tat überlegen zukünftige Bilder dann auch in diesem Format aufzunehmen... dann muss ich mir eben die Mühe machen meine Speicherkarte mehr oder minder regelmäßig zu leeren und die Bilder zu archivieren.

Dir und allen Anderen noch einen schönen Sonntag und einen lieben Gruß aus dem verschneiten und ein wenig sonnigen Hunsrück
Markus
 

tdorsch

Ganz gut unterwegs ...

Hallo Frank,
aber wenn auch die Hersteller die Rohdaten immer mehr abwandeln um ihr eigenes Format zu erstellen und so den Kunden an sich und seine Softwarelösungen und Produkte zu binden - wo soll das dann bitte enden? Ich weiß - das geht jetzt beinahe zurück bis zum Urschleim und in eine gewiss ungewisse Zukunft. Hier kann man sich dann als Kunde, Nutzer und Anwender nur wünschen, dass auch hier eine gewisse Norm gefunden und festgeschrieben wird.
Wobei das mit der Norm auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann. DNG war so ein Ansatz, angeblich sogar mit Speicherung der Einstellungsdaten. Diese lassen sich aber nur mit Lightroom oder Photoshop wieder richtig interpretieren, bei einer anderen Software fängt man wieder bei Roh an. Am Beispiel von PhaseOne sieht man, dass selbst nur ein Versionssprung einer Software deutliche Verbesserungen möglich macht und selbst da werden die Einstellungen konvertiert.

So wie sich Software und Rechenpower verbessern, wird auch immer mehr aus den originären Daten herauszuholen sein. Daher sehe ich keinen Sinn in einem Norm-Format und habe halt soviele Programme im Einsatz, wie ich Sensoren und Hersteller in Gebrauch habe. Und wenn es gar nicht weiter geht, bleibt halt ein Rechner mit der Software auf dem letzten Stand stehen.
 
M

MaThoPa

Guest

Das mag für jemanden, der sich auf professionellem Niveau bewegt durchaus Sinn machen und rechnen, sich für jedes System entsprechende Rechner und Software zu zulegen, aber was ist mit einem Hobbyfotografen wie ich es bin? Da bliebe als "Norm" ja quasi nur der "Rücksprung" zu analogen Fotografie und die Bilder auf Kleinbildfilmen aufzunehmen und zu entwickeln? Mag durchaus krass klingen. Aber sich für jedes System einen Rechner und entsprechende Software zu zulegen ist für einen Hobbyfotografen nicht praktikabel. Und sein "altes" Kamerasystem dann zu verkaufen um sich ein marktgerechtes zu zulegen ist auch keine Option. Das kann doch wirklich nicht im Sinne des Erfinders sein.... ok, aber durchaus im Sinne der Hersteller :-D die wollen ja letzten Endes an unserer Leidenschaft verdienen.

Gruß
Markus
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Ich glaube, sooo problematisch ist das alles doch gar nicht. Ich arbeite mit den Rohdaten aller bisherigen Kameras bis heute und verwende dazu ganz normale und halbwegs aktuelle Software. Dass man aus Performance Gründen oder auch aus Sicht erforderlicher Hardware von Zeit zu Zeit mal den Rechner erneuert bzw. um aktuelle Systemelemente ergänzt, dürfte ebenfalls 'normal' sein. Also nicht so viele Gedanken machen und die Zeit lieber für die Fotografie investieren.

Genau das mache ich jetzt auch, in HH scheint mal wieder die Sonne, das muss man einfach nutzen ... :D

Liebe Grüße
Frank
 
M

MaThoPa

Guest

So, aber nun mal zum eigentlichen Thema "Weißabgleich" zurück...

Ich habe nun mal ein paar erste Schüsse gemacht. Einmal habe ich den Weißabgleich auf Auto eingestellt gehabt, einmal auf einen weißen Untergrund (unser Fußboden) und einmal auf schwarz. Die Kameraeinstellungen während der Aufnahme waren alle identisch mit...

Belichtungszeit: 1/8 Sekunde
Blende: f/8
ISO: 100
55mm



Einen wirklichen Unterschied, insbesondere in den Farben kann ich jedoch nicht feststellen. Auch die Belichtungsmessung zum Zeitpunkt der Aufnahme waren gleich. Habe ich irgendwas falsch gemacht oder ist das normal?

Gruß
Markus
 

tdorsch

Ganz gut unterwegs ...

Das ist alles soweit normal. versteh das nicht falsch, solange Du Dich bei Tageslicht in seinen Facetten bewegst, sind die Abweichungen nicht so groß. Die WB-Automatik macht ja auch nichts anderes, als einen weißen Filter vor einen Sensor zu halten und mit einem Referenzwert zu vergleichen und gegenzusteuern. Solange Du einen farblosen Helligkeitswert, Weiß, Grau oder Schwarz, als Referenz nimmst, sollte das Ergebnis nahe beieinander sein.

Was anderes ist es, bei Kerzenlicht mit WB-Tageslichteinstellung zu fotografieren und hinterher im RAW (oder noch schlimmer im JPG) das wieder zu korrigieren. Da ist es besser, gleich dir Automatik grob vorfiltern zu lassen.
 
M

MaThoPa

Guest

Achso, ich dachte durch den manuellen Weißabgleich würde ich der Kamera sagen was er als Weiß zu interpretieren hat und dadurch bedingt das gesamte Farbspektrum verschieben würde.
 
M

MaThoPa

Guest

Hallo tdorsch,
danke vielmals - habe mir den Sachverhalt bzgl. der Farbtemperaturen angesehen. Ich stelle fest dass ich noch eine Menge zu lernen habe :-D Aber ist ja letzten Endes alles kein Hexenwerk. Ich persönlich will aber auch die Zusammenhänge verstehen denn ich bilde mir ein, wenn man das schafft, dann fällt es einem am Ende auch leichter gescheite Bilder zu machen.

Gruß
Markus
 
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