Leider habe ich die Befürchtung, dass Adobe jetzt mit der Marktführung genauso schlecht umgeht, wie seinerzeit Quark.
Marktführer ist Adobe bereits seit vielen Jahren. Dessen Anwendungen auch nicht erst seit gestern zum Industriestandard gehören. Zudem festigt Adobe dessen Marktstellung durch geschickte Aufkäufe immer weiter. Vor allem Macromedia als ehemaliger Mitbewerber (Flash, FreeHand, Dreamweaver) sei hier erwähnt.
Ebenso wurden PhoneGab, Behance, Typekit und zuletzt die Bildagentur Fotolia eingekauft. Man kann also davon ausgehen, das auch in Zukunft weitere Käufe getätigt werden. Selbst wenn nicht, sobald irgendwelche besonders innovative Entwicklungen die Runde machen, Adobe über einen Kauf nachdenken wird oder ähnliche Features in den eigene Applikationen implementieren wird.
Wie bereits in einem anderen Thread erwähnt, auch der Wechsel von der Creative Suite zur Cloud Adobe in die Taschen spielt. Da die "Hauptprogramme" wie beispielsweise Photoshop, Illustrator und InDesign schon vollgestopft sind mit allerlei Funktionen, Adobe sich mehr auf neue Zweige / Entwicklungen konzentrieren kann. Dauerhaft zahlende Kundschaft dank Abonnement haben sie ja genug. Was jetzt "Software-Sammlungen" (Bundles/Suites) angeht, so eigentlich nur Corel zu nennen wäre. Jedoch auch in keinster weise an Adobes Monopolstellung etwas ändert, geschweige denn ankratzt.
Zumal es Draw seit der 11er nicht mehr für Mac OS gibt.
Zurück zu QXP. Die wenigsten die ich kenne Arbeiten damit. Und wenn, dann meist nur sehr selten. Bei mir es da nicht anders aussieht. Ich kann eigentlich an fünf Finger abzählen, wie oft ich im vergangenen Jahr mit mit QXP gearbeitet habe. QXP ist eben "nur" ein Werkzeug fürs Publishing. InDesign ebenso. Jedoch bietet Adobe schon seit Jahren ein ganzes Bündle an Tools an, die so ziemlich alle Bereiche abdecken. Dank nativer Dateiformate auch untereinander fließend zusammen arbeiten. Was indirekt auch mehr für InDesign spricht. Sofern man nicht nur layoutet, ausschließlich mit dem Publishing (print, non-print) sondern auch mit anderen Aufgaben wie EBV, Illustrieren ("Postproduktion") zutun hat.
Ob jetzt InDesign oder QuarkXPress? Man es so oder so nicht pauschal beantworten kann. Kommt da immer ganz auf einen selber an. Eine der wichtigsten Fragen überhaupt wäre wohl: Was will ich machen und kann ich mit dieser oder jener Software Aufgabe X oder Y meistern? Wenn ja, spielt die Weiterverarbeitung der erzeugten Medien durch Dritte (Kunden, Kollegen, Agenturen, Druckereien "whoever") eine Rolle? Gibt es von der Seite aus gesehen Vorgaben die ich einhalten muss. Ebenso ob und wie Software X oder Y zu meinem eigenen Workflow passt. Man schmeißt sich ja nicht selber Knüppel zwischen die Beine. Soll heißen, man bindet sich nicht unnötig Arbeit ans Bein, wenn diese nicht bezahlt wird.
Liebe Grüße, Patrick